Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel

ER KUNSTVEREIN SEITE 102
bleiben, packen! Meist starten wir doch im „Autohaus
der Superlative“ bei den BMW-ArtCars,
rasseln Daten runter und brillieren mit Spezialwissen
rund um den Rennsport – das beeindruckt!
Wie bei einem Wolfsrudel kann man fortan getrost
den Leitwolf spielen, plaudern und unbemerkt
Kunst- und Kulturgeschichte einfl echten.
So konnte die Frage: „Wo gehtʼs denn hier zur
Autoausstellung?“ bald nicht mehr irritieren. Die
Attraktion, durch eine Karosserie hindurchgehen
zu können, bremste die vordergründige Neugier.
jede Reaktion wurde aufgenommen und gegebenenfalls
umgewandelt in eine „Aktion“. Schüler
„performten“ und interpretierten die „Autopoems“
selbst à la Hip-Hop, gestalteten vorbereitete
Postkarten, „verpuppten“ Spielzeugautos in Folie,
diskutierten Jenny Holzers Schriftzug „Protect
Me From What I Want“. Ältere Menschen
mussten zurückgehalten werden, nicht in das
Gogo-Mobil zu steigen. Erstaunliche und lustige
Fragen gab es, z. B. zu Erwin Wurms „Fat Car
Talking“: „Wieso ist das Auto eigentlich weiß –
viele Amerikaner sind doch schwarz? Antwort:
„Weil Fett weiß und wabbelig ist, auch bei Farbigen!“
„Kunst ist nicht selbstverständlich, aber die einfachsten,
manchmal von der Wissenschaft weit
14. JAN. - 26. FEBR. 2006 KASSELER
Christiane Möbus, Fridericus Rex, Installation, 1994-97
Anton Henning, Blumenstillleben No. 209,
Leinwand/C-Print, 1992