Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel
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03. JUNI - 16. JULI + 02. - 17. SEPT 2006 KUNSTHALLE FRIDERICIANUM SEITE 49<br />
wo „die vermeintliche Handlung im Off ausschließlich<br />
durch die Mimik des Empfängers erzählt<br />
wird“ (Kenneth Baker).<br />
Mariana Castillo Deball, Mexico (*1976). Never<br />
Odd or Even ist eine sich ständig ändernde<br />
Lesung von imaginären, noch nicht geschrie-<br />
Die Anweisungen zu<br />
seinen Werken werden<br />
ausschließlich „von<br />
Körper zu Körper“<br />
gegeben<br />
benen Büchern, die in Zusammenarbeit mit Autoren,<br />
Kritikern <strong>und</strong> Dichtern entstehen. Diesmal<br />
hat Deball deutsche Schriftsteller dazu eingeladen,<br />
am Projekt teilzunehmen, das auf einem<br />
Multiple von 24 Buchdeckeln nichtexistierender<br />
Bücher basiert. Die 24 von verschiedenen Künstlern,<br />
Designern <strong>und</strong> Theoretikern entworfenen<br />
Buchdeckel werden als eine Publikation (Buch im<br />
Buch) präsentiert <strong>und</strong> weisen auf Themen wie Archäologie,<br />
zeitgenössische Gartenkunst, Magie,<br />
Geschichte der Technologie, Mystizismus, Reiseführer,<br />
Autobiographie, Archivierungstechniken<br />
oder Monumente in Bewegung hin. Never Odd or<br />
Even ist, z.B. in den Niederlanden, schon präsen-<br />
tiert worden. Jedes Mal werden neue Autoren eingeladen,<br />
3 oder 4 Buckdeckel auszuwählen <strong>und</strong><br />
den Inhalt dazu zu entwerfen, den sie dann an<br />
einem besonderen Lesungsabend vortragen. Mit<br />
der Realisation von Never Odd or Even in Kassel<br />
sind die Autorin, Komikerin <strong>und</strong> TAZ-Kolumnistin<br />
Kirsten Fuchs, die Kulturtheoretikerin Katrin<br />
Soldjhu, die sich mit Selbst-Experimentierung<br />
<strong>und</strong> religiösen Praktiken beschäftigt, sowie<br />
der Dichter Jan Wagner betraut worden. Never<br />
Odd or Even fand an einem besonderen Jour Fixe<br />
im Foyer der <strong>Kunsthalle</strong> Fridericianum am 7. Juni<br />
um 17.00 Uhr statt. Das Projekt wurde auf einem<br />
eigens entworfenen Plakat im Foyer der <strong>Kunsthalle</strong>,<br />
wo zusätzliche Informationen zum Projekt<br />
vor <strong>und</strong> nach der Lesung zur Verfügung stehen<br />
werden, entfaltet.<br />
Martha Colburn, USA (*1971). Martha Colburn<br />
ist eine unabhängige Filmemacherin, die eine eigene<br />
Art von Filmcollage erf<strong>und</strong>en hat: Sie übermalt<br />
gef<strong>und</strong>enes Material (alles von Filmaus-<br />
Einen Schuh mit einer<br />
Erektion losbinden<br />
schnitten bis zu bekannten Gemälden), <strong>und</strong> auf<br />
diese Weise fügt sie dem vorhandenen Material<br />
eine Animationsschicht hinzu. Kein Bild ist ruhig<br />
oder heilig, wenn es zu einem ihrer Themen passt:<br />
in diesem Fall handelt es sich um die Anprangerung<br />
der zwanghaften <strong>und</strong> hedonistischen Selbstästhetisierungs-Manie<br />
unserer Tage. Cosmetic<br />
Emergency setzt sich in einer Collage von Live-<br />
Handlung <strong>und</strong> lyrischen Animationen mit der<br />
Idee der Schönheit auseinander. In freier Form<br />
werden die aktuelle Tendenz zur Obsession mit<br />
der Kosmetik sowie die unsterbliche Beschaffenheit<br />
der Malerei untersucht: Der Film ist auf der<br />
Suche nach dem, „was innen drin ist“. Malereiauf-Glas,<br />
gef<strong>und</strong>enes Material <strong>und</strong> dokumentarische<br />
Techniken werden benutzt, um aktuelle<br />
Nachrichten (dass zum Beispiel das US-Militär<br />
Lesung von imaginären,<br />
noch nicht<br />
geschriebenen Büchern<br />
Schönheitschirurgie gratis anbietet) <strong>und</strong> musikalische<br />
Filmsequenzen darzustellen.“ (Marijke<br />
Helwegen)<br />
Melik Ohanian, Frankreich (*1969). Das Werk<br />
SLOWMOTION (ZEITLUPE) besteht aus einem<br />
im Ausstellungsraum aufgestellten prähistorischen<br />
Rechner in der Form von fünf Lichtbret-