Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel
Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel
Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JUNI 2006 KUNSTHALLE FRIDERICIANUM SEITE 83<br />
Kunstszene zu wenig, um sagen zu können, woher<br />
dieses Interesse an der fi nnischen Kunst rührt. Es<br />
fi ng alles mit der Bekanntheit des fi nnischen Designs<br />
an. Und vielleicht hat dies die Aufmerksam-<br />
Ob es eine speziell<br />
fi nnische Kunst gibt,<br />
würde ich bezweifeln<br />
keit auch auf den Bereich der Bildenden Kunst<br />
gelenkt.<br />
FRAME gibt unter anderem auch das Magazin<br />
Framework heraus, an dem du redaktionell<br />
mitgearbeitet hast. Von der Idee ähnelt es sehr<br />
dem Fridericianum Magazin ein+alle. Worin<br />
siehst du Gemeinsamkeiten oder Unterschiede?<br />
Das ein+alle-Magazin ist sehr stark mit der Institution<br />
<strong>Kunsthalle</strong> Fridericianum verb<strong>und</strong>en. Ausstellungsvorschauen<br />
<strong>und</strong> Rückblicke nehmen einen<br />
Großteil der Berichterstattung ein. Framework<br />
hat es sich vor allem zur Aufgabe gemacht,<br />
die zeitgenössische fi nnische Kunst in der internationalen<br />
Kunstszene zu begleiten. Es lädt Autoren<br />
der unterschiedlichsten Disziplinen für Gastbeiträge<br />
ein <strong>und</strong> widmet sich schwerpunktmäßig<br />
der Bildenden Kunst. Aber auch allgemeine Themen<br />
der zeitgenössischen Kultur <strong>und</strong> Kritik wer-<br />
den im Magazin angesprochen.<br />
Im Sommer wirst du in Helsinki für eine große<br />
fi nnische Tageszeitung, Helsingin Sanomat,<br />
über die Kulturszene der Stadt berichten. Welche<br />
aktuellen Tendenzen lassen sich dort beobachten?<br />
Für eine Tageszeitung über Kunst <strong>und</strong> Kultur zu<br />
schreiben unterscheidet sich sehr stark von den<br />
Beiträgen, die ich für Museen <strong>und</strong> Institutionen<br />
verfasst habe. Natürlich gilt es auch hier, mit Artikeln<br />
über Ausstellungen oder Veranstaltungen<br />
ein größtmögliches Publikum anzusprechen, aber<br />
ich muss auch versuchen, aktuelle Themen, Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Diskussionen in ganz unterschiedlichen<br />
kulturellen Bereichen zu refl ektieren.<br />
Der Umfang, den man für einen Beitrag zur<br />
Verfügung hat, ist immer sehr begrenzt <strong>und</strong> der<br />
Redaktionsschluss bestimmt zu einem Großteil<br />
den Rhythmus der Arbeit. In vielen Fällen ist intensive<br />
Recherche deshalb gar nicht möglich.<br />
In letzte Zeit gab es in Helsinki einige Diskussionen<br />
über die Rolle von Bildender Kunst im öffentlichen<br />
Raum. Zum Beispiel die Frage wie viel<br />
Platz nicht-kommerzielle Kunst <strong>und</strong> Graffi ti haben<br />
sollten. Die Stadt Helsinki verfolgt eine sehr<br />
harte Politik gegenüber illegalen Plakaten oder<br />
Sticker-Art. Taide – ein einfl ussreiches fi nnisches<br />
Kunstmagazin – hat in einer seiner letzten Ausgaben<br />
eine Kampagne gestartet, die einen eindeu-<br />
Die Stadt Helsinki<br />
verfolgt eine sehr harte<br />
Politik gegenüber<br />
illegalen Plakaten oder<br />
Sticker-Art<br />
tigen Kommentar gesetzt hat: Sie haben mit dem<br />
Heft auch Aufkleber verteilt, die von drei Künstlern<br />
gestaltet worden <strong>und</strong> forderten die Leser auf,<br />
sie an interessanten Plätzen aufzukleben <strong>und</strong><br />
dann ein Foto an die Redaktion zu schicken. Wir<br />
werden sehen, zu welchen Ergebnissen diese Bewegung<br />
führen wird….