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Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel

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02 SEPT. - 29. OKT. 2006 KUNSTHALLE FRIDERICIANUM SEITE 64<br />

Der Wert von Denkbruchstücken ist umso entscheidender,<br />

je weniger sie unmittelbar an der<br />

Gr<strong>und</strong>konzeption sich zu messen vermögen.<br />

Walter Benjamin (1925)<br />

Die Ausstellung indirect speech (Indirekte Rede)<br />

basiert auf sieben individuellen Geschichten, die<br />

sich mit der Übersetzung in der Produktion von<br />

kulturellen Formen beschäftigen. In diesen Formen<br />

codifi ziert sind Inhalte aus verschiedenen<br />

offenen Quellen (Disziplinen), die verschiedene<br />

Themen oder Charaktere analysieren oder erörtern.<br />

Der Schwerpunkt liegt weder auf einer Typologie<br />

der Quellen noch auf der konkreten, vom<br />

Künstler bestimmten Handlung zur Umfunktionalisierung<br />

des Quellenmaterials, sondern auf<br />

ihrer Deutung, Handhabung oder Übertragung;<br />

hingewiesen wird auf das, was im Übersetzungsprozess<br />

verloren geht, auf das, was ein Kunstwerk<br />

nicht völlig einfangen kann oder was ein Künstler<br />

hinzufügt um den Prozess zu vervollständigen.<br />

indirect speech befasst sich mit dem Verständnis<br />

indirect speech<br />

Nevin Aladag | Victor Alimpiev | Ştefan Constantinescu | Ciprian Mureşan |<br />

Ioana Nemeş | Ovekk_Finn | Pablo Pijnappel<br />

eines Kunstwerks als eines indirekten Sprechakts<br />

– Ergebnis eines Übersetzungsprozesses von einer<br />

Sprechakt-Form in eine andere. Die Aufmerksamkeit<br />

soll auf das, was während der Codi-<br />

Ergebnis eines Übersetzungsprozesses<br />

von<br />

einer Sprechakt-Form<br />

in eine andere<br />

fi kation der Quelle in der gegebenen Kunstform<br />

passiert, gerichtet werden. Das Projekt durchleuchtet<br />

das Problem von Verstehen/Missverstehen<br />

in der Kunst, wie wir den unmöglichen Bruch<br />

zwischen dem, „was gesagt wird“, <strong>und</strong> dem, „was<br />

präsentiert wird“, artikulieren.<br />

In der Ausstellung werden künstlerische Positionen,<br />

die sich nicht mit einer überkommenen Interpretation<br />

oder einem etablierten Kontext be-<br />

schäftigen, sondern Formen von Aushandlung<br />

oder Verlagerung zwischen Visualität, Textualität<br />

<strong>und</strong> Klang darstellen, zusammengebracht. Die<br />

Werke machen es sich nicht in einer festen Lage<br />

bequem. Die Ausstellung setzt sich kritisch mit<br />

der Steuerung <strong>und</strong> Einschätzung von Textualität<br />

<strong>und</strong> Klang in visuellen Mechanismen auseinander.<br />

Die Untersuchungen der Künstler sind keine<br />

einheitliche Formulierungen, sondern persönliche<br />

Strategien die als Ausgangspunkt ein Verständnis<br />

von der Kunst als sprachliche Realität<br />

haben. Wenn das Kunstwerk nicht auf der ersten<br />

Kommunikationsebene betrachtet wird, wird es<br />

zu einem indirekten Akt, zu einer Sprache, die es<br />

dem Künstler ermöglicht, das, was der ursprüngliche<br />

Sprechakt artikuliert, zu übersetzen, zusammenzufassen.<br />

In der Ausstellung indirect<br />

speech soll die Fähigkeit der Künstler, den Mechanismus<br />

zur Übersetzung durch Selbst-Refl ektion<br />

neu zu strukturieren, betont werden. Die

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