Kunstverein und Kunsthalle - kunsthalle fridericianum kassel
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KASSELER KUNSTVEREIN SEITE 116<br />
Christine Rusche, SNATCH (Raum-Zeichnung),<br />
Dispersion auf Wand, 2006<br />
fangenen Raum zeigt, geben Aufschluss, woher<br />
diese Konstruktionen kommen, <strong>und</strong> zeigen<br />
gleichzeitig die ungeheuren künstlerischen Möglichkeiten<br />
auf, die sich durch ihr Prinzip der Dekonstruktion<br />
<strong>und</strong> Montage ergeben. Der Blick in<br />
einen U-Bahn-Schacht z. B. gibt gegenständlichen<br />
Halt, wird aber irritiert, wenn man merkt,<br />
dass das „große schwarze Loch“ am Ende der<br />
Treppe eine aufgesetzte Form ist, die nur scheinbar<br />
etwas mit der umliegenden Zeichnung zu tun<br />
hat. Die scharfe grafi sche Aufl ösung einer „Landschaft“<br />
generiert Facetten von Architekturen, die<br />
keinen gemeinsamen Boden unter sich haben.<br />
Und schließlich entwickelt sich aus geometrischen<br />
Formen ein Raumgefühl, das die Frage<br />
nach der Konstruierbarkeit von (Raum-)Illusion<br />
– <strong>und</strong> dem Sinn einheitlicher Räume – ganz<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich stellt.<br />
Die „2 aus … Stuttgart“ kannten sich vorher<br />
nicht. Dass sie es trotzdem gewagt haben, bei so<br />
unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen gemeinsam<br />
aufzutreten, ist mutig. Die Ausstellung<br />
– als insgesamte Installation – zeigt, dass nicht<br />
nur das gemeinsame Schwarz-Weiß sie verbindet,<br />
sondern auch die Frage nach der Konstruktion<br />
von Wirklichkeiten <strong>und</strong> den Strategien der Illusion.<br />
Bernhard Balkenhol/Werner Demme<br />
Christine Rusche, SNATCH (Raum-Zeichnung),<br />
Dispersion auf Wand, 2006<br />
14. MAI - 25. JUNI 2006