Integriertes städtisches Entwicklungs- und Wachstumskonzept - NIW
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1 Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Standortanalyse<br />
Die Beschäftigung im Einzelhandel ist in der Gemeinde Worpswede seit 1998 deutlich stärker zurückgegangen<br />
als im B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesdurchschnitt. Vom Jahr 2005 zum Jahr 2006 gab es jedoch<br />
wieder einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen im Einzelhandel.<br />
Der eigentliche Einzelhandelskern der Gemeinde Worpswede befindet sich im Dreieck Findorffstraße<br />
/ Bergstraße / Hembergstraße mit Ausläufern in Richtung Osterweder Straße (Lebensmitteldiscounter)<br />
<strong>und</strong> der Osterholzer Straße. Entlang der Zufahrtsstraßen findet man weitere kleine<br />
Betriebe. Neben dem Kernort besteht im übrigen Gemeindegebiet nur ein geringes Einzelhandelsangebot<br />
mit Schwerpunkt in der Nahversorgung. Es gibt keine Betriebe an nicht integrierten Standorten<br />
18 .<br />
Im Ortskern findet man einen dichten Einzelhandels- <strong>und</strong> Dienstleistungsbesatz vor, der zu den<br />
Rändern hin schnell abnimmt. Es gibt einen hohen Anteil an Spezialgeschäften sowie ein Angebot<br />
mit dem Schwerpunkt im Sortimentsbereich Nahrungs- <strong>und</strong> Genussmittel sowie in den Bereichen<br />
Glas / Porzellan / Keramik, Geschenke, Hausrat <strong>und</strong> Möbel sowie Antiquitäten. Mit Ausnahme der<br />
Lebensmittelbetriebe liegt eine kleinteilige Betriebsstruktur vor. Ergänzt wird das Einzelhandelsangebot<br />
im Ortskern durch ein umfangreiches Angebot im gastronomischen Bereich 19 .<br />
Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft 20 der Gemeinde Worpswede beläuft sich auf 49,3 Mio. €. Insgesamt<br />
erwirtschaften r<strong>und</strong> 70 Einzelhandelsbetriebe 21 einen Umsatz in Höhe von 24,5 Mio. €,<br />
davon geschätzte 3 bis 4 Mio. € in der Bergstraße 22 . In der Bergstraße sind allein mehr als 50 Betriebe<br />
/ Kleinbetriebe ansässig mit geschätzten 200 (z.T. geringfügig) Beschäftigten.<br />
Die Einzelhandels-Zentralität 23 der Gemeinde Worpswede liegt bei ca. 53 %. Jedoch können einzelne<br />
Segmente deutlich überdurchschnittliche Zentralitätskenziffern erzielen. Dies trifft insbesondere<br />
auf das Segment Glas / Porzellan / Keramik zu. Bei einer (lokalen) Kaufkraft in Höhe von<br />
0,7 Mio. € können Umsätze in Höhe von 1,6 Mio. € erzielt werden, woraus sich eine Zentralitätskennziffer<br />
von 213 % ergibt. Ebenfalls überdurchschnittlich ist die Zentralität im Bereich Uhren<br />
<strong>und</strong> Schmuck (107 %). Eine unterdurchschnittliche Zentralität weisen die Segmente Nahrungs- <strong>und</strong><br />
Genussmittel, Lebensmittelhandwerk (83 %) sowie Drogerie / Parfümerie, Apotheken (75 %) auf.<br />
In mehreren Sortimentsbereichen gibt es kein bzw. ein nur sehr geringes Angebot. Dies betrifft<br />
18 vgl. Kommunalverb<strong>und</strong> Niedersachsen / Bremen, 2007, S. 239<br />
19 vgl. Kommunalverb<strong>und</strong> Niedersachsen / Bremen, 2007, S. 238-239<br />
20 inkl. Lebensmittelhandwerk <strong>und</strong> Tankstellenshops<br />
21 inkl. Lebensmittelhandwerk <strong>und</strong> Tankstellenshops<br />
22 inkl. Gastronomie / Ladenlokale<br />
23 Als Einzelhandelszentralität oder Zentralitätskennziffer einer Gemeinde wird das Verhältnis aus ihrem Einzelhandelsumsatz<br />
zur vor Ort vorhandenen einzelhandelsrelevanten Kaufkraft bezeichnet. Werte über 100 % weisen auf<br />
eine Anziehungskraft der Gemeinde hin, die sie z.B. als Gr<strong>und</strong>-, Mittel- oder Oberzentrum auf ihr Umland ausübt<br />
<strong>und</strong> dessen Bewohner stärker zum Einkauf in ihrem Einzelhandel bewegt als umgekehrt die eigene Bevölkerung<br />
ihre Kaufkraft nach außen trägt.<br />
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