Integriertes städtisches Entwicklungs- und Wachstumskonzept - NIW
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4 Abschätzung der regionalwirtschaftlichen Effekte der geplanten Investitionen<br />
Die zu erwartenden (regional-)wirtschaftlichen Effekte der städtebaulichen Maßnahmen wurden<br />
auf Gr<strong>und</strong>lage eines erweiterten Input-Output-Modells (Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung) geschätzt<br />
41 . Hierbei handelt es sich um ein offenes statisches Leontief-Modell, das um Multiplikatoreffekte<br />
erweitert wurde, welche die durch die teilweise Wiederverausgabung der im Laufe des Produktionsprozesses<br />
entstandenen Einkommen berücksichtigen 42 . Produktions- <strong>und</strong> Wertschöpfungseffekte,<br />
die durch den mit Einkommenszahlungen verb<strong>und</strong>enen Konsum ausgelöst werden,<br />
können damit zusätzlich einbezogen werden.<br />
Die Modellrechnungen liefern Schätzungen für direkte, indirekte <strong>und</strong> die durch Einkommensströme<br />
induzierten Effekte eines exogen gegebenen Nachfrageanstoßes (in diesem Falle die Bau- <strong>und</strong><br />
Sanierungsmaßnahmen) auf gesamtwirtschaftliche Zielvariablen wie Produktion, Einkommen<br />
(Wertschöpfung) <strong>und</strong> Beschäftigung 43 (in insgesamt 71 Wirtschaftsbereichen).<br />
Ein Maßnahmenkatalog mit spezifizierten Einzelprojekten bildet die Gr<strong>und</strong>lage für die quantitative<br />
Abschätzung der gesamt- <strong>und</strong> regionalwirtschaftlichen Effekte der städtebaulichen Maßnahmen. Es<br />
ist davon auszugehen, dass die gesamte Investitionssumme auf das Baugewerbe (Hoch- <strong>und</strong> Tiefbauleistungen<br />
sowie vorbereitende Baustellenarbeiten) entfallen wird. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser<br />
Annahme können nachfragewirksame Produktions-, Wertschöpfungs- <strong>und</strong> Beschäftigungseffekte<br />
geschätzt werden:<br />
Produktionseffekte:<br />
1. Summe der aufgewendeten Mittel, d.h. sog. direkte Effekte => 3,3 Mio. €,<br />
2. indirekte Produktionseffekte, die in Wirtschaftssektoren entstehen, welche über Vorleistungsbezüge<br />
mit den direkt beteiligten Unternehmen verflochten sind => r<strong>und</strong> 2,7 Mio. €,<br />
3. (einkommens-)induzierte Produktionswirkungen (auch Multiplikatorwirkungen genannt), d.h.<br />
berücksichtigte Einkommenszahlungen auf allen Ebenen, die zu zusätzlichem Konsum führen<br />
<strong>und</strong> wiederum zusätzliche Produktion anregen => r<strong>und</strong> 1,8 Mio. €.<br />
Die über die direkten Investitionen angeregten Produktionseffekte belaufen sich damit auf insgesamt<br />
7,8 Mio. €.<br />
41 Dieses Input-Output-Modell wurde in vergleichbarer Form u.a. für eine Reihe von Studien zu den ökonomischen<br />
Effekten von größeren Investitionsprojekten <strong>und</strong> Einrichtungen in Niedersachsen angewendet (u.a. NORD/LB,<br />
<strong>NIW</strong>, Universität Hannover 2001, <strong>NIW</strong> 1997).<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Schätzung ist die neueste Input-Output-Tabelle für Deutschland des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes aus<br />
dem Jahr 2002. Zu beachten ist, dass dieser Art der ökonomischen Modelle eine Vielzahl von Modellannahmen<br />
zugr<strong>und</strong>e liegen (vgl. Stäglin <strong>und</strong> Pirschner (1976)), die sehr restriktiv sind <strong>und</strong> die zahlenmäßigen Ergebnisse mit<br />
einem erheblichen Ungenauigkeitsfaktor versehen. Die quantitativen Ergebnisse dürfen lediglich als Schätzungen<br />
der ungefähren Größenordnung der verschiedenen Effekte interpretiert werden.<br />
42 Zu den Methoden vgl. Helmstädter u.a. (1983), Stäglin <strong>und</strong> Pirschner (1976), NORD/LB, <strong>NIW</strong> <strong>und</strong> Universität<br />
Hannover (2001), RWI (2004).<br />
43 Beschäftigungseffekte können hier auf Gr<strong>und</strong> des unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten vergleichsweise<br />
kleinen Nachfragevolumens nur annähernd geschätzt werden.<br />
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