20.07.2013 Aufrufe

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Softwareagenten – Theoretische Betrachtungen<br />

nente verlangt, daß sie rational arbeitet, d. h., daß die sich daraus<br />

ableitenden Handlungen nicht dem Gesamtziel entgegen arbeiten.<br />

Die Technologien da<strong>für</strong> kommen meistens aus der klassischen KI<br />

oder beruhen auf dem Einsatz von neuronalen Netzen. Derartige<br />

Agenten sind von ihrer Struktur her den deliberativen Agenten zuzuordnen<br />

<strong>und</strong> besitzen einen entsprechend komplexen Aufbau.<br />

• Lernfähigkeit / Adaption<br />

Agenten mit der Fähigkeit, aus den bisherigen Daten zu lernen, d. h.<br />

sich an ihre Umwelt anzupassen (Adaption), setzen normalerweise<br />

Schlußfolgerungsmechanismen voraus. Die Konsequenzen aus den<br />

Schlußfolgerungen werden von diesen Agenten nicht nur in Aktionen<br />

mit der Umwelt umgesetzt, sondern auch zur Anpassung des internen<br />

Modells. Agenten <strong>für</strong> das Information Retrieval könnten z. B. ihr<br />

Profil anpassen, wenn der Benutzer durch Feedback die Relevanz<br />

der bisher vom Agenten gelieferten Dokumente einschätzt.<br />

• Kontinuierliche Ausführung (engl. temporal continuity)<br />

Ein Agent ist normalerweise über einen längeren Zeitraum aktiv, arbeitet<br />

dabei im Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> kann bei Bedarf den Benutzer über<br />

den aktuellen Zustand informieren. Damit hebt er sich von einfachen<br />

Programmen ab, die auf eine bestimmte Eingabe mit einer entsprechenden<br />

Ausgabe reagieren <strong>und</strong> dann ihre Arbeit beenden.<br />

Mit Hilfe der o. g. Kriterien lassen sich Agenten bzgl. ihrer Eigenschaften<br />

sehr genau einordnen <strong>und</strong> nach jeder einzelnen Komponente vergleichen<br />

bzw. zusammenfassen. Problematisch wird jedoch eine Übersicht<br />

nach dieser Einteilung, da <strong>für</strong> jedes Merkmal eine Dimension erforderlich<br />

ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> haben z. B. Gilbert et al. in [Gil95], Nwana in<br />

[Nwa96] <strong>und</strong> Brenner et al. in [Bre98, S. 33 ff.] jeweils drei der ihnen am<br />

wichtigsten erscheinenden Eigenschaften ausgewählt <strong>und</strong> die anderen<br />

Merkmale diesen untergeordnet. Die Variante des letztgenannten Autors<br />

möchte ich stellvertretend <strong>für</strong> die anderen Lösungen vorstellen.<br />

Die ausgewählten Kategorien entsprechen in etwa denen von Gilbert et<br />

al. Der einzige Unterschied besteht darin, daß Gilbert et al. anstelle der<br />

Anzahl von Agenten das Merkmal Agency verwendet, welches den Grad<br />

der Interaktion angibt <strong>und</strong> damit auch in etwa mit der Anzahl von Agenten<br />

gleichgesetzt werden kann. Im Gegensatz zu Gilbert et al. ist die<br />

Achseneinteilung mit jeweils zwei Werten recht grob angegeben <strong>und</strong><br />

eignet sich daher eher <strong>für</strong> die Zuordnung von Agenten zu bestimmten<br />

Oberklassen. Für feinere Unterscheidungen zwischen einzelnen Agenten<br />

sollte daher eine Einteilung wie in Gilbert et al . herangezogen werden.<br />

Von den restlichen Eigenschaften von Agenten können die Reaktivität,<br />

Proaktivität, Schlußfolgerung <strong>und</strong> Lernfähigkeit auf der Intelligenzachse<br />

abgebildet werden, Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation hängen eng<br />

mit der Anzahl der Agenten im System zusammen <strong>und</strong> die Autonomie<br />

korreliert mit der Mobilität.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!