20.07.2013 Aufrufe

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Softwareagenten – Theoretische Betrachtungen<br />

basierende ‚Subsumptions-Architektur‘ entwickelt, die aus mehreren<br />

Ebenen besteht, wobei die höheren Ebenen aufbauend auf den unteren<br />

Ebenen immer komplexere Verarbeitungen durchführen können.<br />

Mit dieser Architektur gelang es ihm, Roboter Aufgaben ausführen<br />

zu lassen, die <strong>für</strong> symbolische Systeme als sehr beachtlich gelten<br />

würden.<br />

Trotz dieser augenscheinlichen Vorteile gibt es auch hier Nachteile<br />

wie die Festlegung der Agenten auf jeweils einen bestimmten Aufgabenbereich<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene nahezu komplette Neuentwicklung<br />

von Agenten <strong>für</strong> andere Einsatzgebiete oder die Frage, ob<br />

sich die Zielorientiertheit deliberativer Agenten durch die Interaktionen<br />

reaktiver Agenten ausreichend nachbilden läßt. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> wurden Systeme mit nachfolgender Architektur entwickelt.<br />

• Hybride Agenten<br />

Nach Ansicht vieler Forscher sind weder komplett deliberative noch<br />

reaktive Architekturen <strong>für</strong> die Entwicklung von Agenten geeignet.<br />

Alternativ wird von ihnen ein hybrides System vorgeschlagen, das<br />

die Vorteile beider Ansätze vereint <strong>und</strong> damit den jeweiligen Nachteilen<br />

begegnet. Daraus ergibt sich, daß solche Agenten aus wenigstens<br />

zwei Subsystemen bestehen: ein reaktives, welches auf Ereignisse<br />

aus der Umwelt ohne den Umweg komplexer Schlußfolgerungen<br />

reagieren kann <strong>und</strong> ein deliberatives, das ein symbolisches<br />

Weltmodell besitzt, Pläne ausarbeitet <strong>und</strong> entsprechende Handlungen,<br />

um die Ziele zu erreichen, veranlaßt. Die reaktive Komponente<br />

wird dabei oft vorrangig behandelt, um vorgegebene Antwortzeiten<br />

zu gewährleisten.<br />

Die Struktur hybrider Agenten legt eine Schichtenarchitektur nahe,<br />

bei der höhere Schichten auch einen größeren Abstraktionsgrad besitzen.<br />

Während die unterste Schicht Daten von den Sensoren entgegennimmt<br />

<strong>und</strong> direkt Effektoren ansprechen kann (reaktive Komponente),<br />

befassen sich die oberen Schichten mit langfristigen Zielen<br />

(deliberative Komponente). Ein Hauptproblem derartiger Systeme<br />

liegt in der Kontrolle der Interaktionen der einzelnen Schichten.<br />

Für alle drei Architekturen existieren Beispiele von Agentensytemen<br />

(siehe z. B. Übersicht in [Bre98, S. 78]). Eine vergleichende Betrachtung<br />

von Agenten aus Industrie <strong>und</strong> Forschung zeigt eine Tendenz bei<br />

Agenten in kommerziellen Produkten in Richtung reaktiver Architektur<br />

während im Forschungsumfeld, dominiert durch den Einfluß der künstlichen<br />

Intelligenz, die Agenten eher eine deliberative Architektur aufweisen.<br />

Anspruchsvollere <strong>Agentensysteme</strong> (wie z. B. [Oas98]) werden oft in<br />

hybrider Architektur konzipiert.<br />

2.2.4 Klassifikation nach Anwendung<br />

Vom Standpunkt des Anwenders aus gesehen, sind die bisherigen Klassifikationen<br />

wenig hilfreich <strong>für</strong> eine vergleichende Übersicht von Softwareagenten.<br />

Für ihn sind weniger die internen Details als die von dem<br />

Agenten nach außen gezeigte Funktionalität, sein Einsatzgebiet sowie<br />

das darin gezeigte Verhalten von Interesse.<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!