Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...
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Softwareagenten – Theoretische Betrachtungen<br />
liche Umweltzustände danach kategorisiert, ob sie erstrebenswert<br />
sind oder verhindert werden sollten, wodurch implizit die Ziele des<br />
Agenten definiert werden. Die Intentionen stellen wiederum die<br />
Wünsche dar, die der Agent gerade verfolgt, da er, bedingt durch die<br />
Komplexität dieses Ansatzes, nicht in der Lage ist, alle Wünsche<br />
bzw. Ziele gleichzeitig zu berücksichtigen.<br />
Deliberative Agenten haben den Vorteil, daß sie sich durch Änderung<br />
des Weltmodells <strong>und</strong> ihres inneren Zustandes an nahezu beliebige<br />
Aufgaben anpassen lassen. Auch sind die ihnen zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />
Theorien innerhalb der KI weitgehend erforscht; jedoch<br />
zeigen gerade diese Arbeiten auch gravierende Probleme symbolverarbeitender<br />
Systeme auf, wie z. B.:<br />
• Übertragung der realen Welt in eine akkurate <strong>und</strong> adäquate<br />
symbolische Repräsentation mit begrenztem Umfang innerhalb<br />
einer bestimmten Zeit<br />
• Schlußfolgerungskomponente muß in einer ressourcenbegrenzten<br />
Umgebung in vorgegebener Zeit nützliche Resultate liefern<br />
(siehe z. B. die Ausführungen in [Woo95] zur logischen Allwissenheit)<br />
• Reaktion auf Änderungen der Umwelt in einem zeitlich vertretbaren<br />
Rahmen (in Zusammenhang dazu stehen Fragen der Anpassen<br />
der internen Weltrepräsentation sowie Entscheidungen<br />
über Abbruch oder Fortsetzung der aktuellen Ableitungsketten)<br />
Wie aus der Aufzählung ersichtlich, liegt die Hauptschwierigkeit deliberativer<br />
Agenten in ihrer zeitlichen Reaktionsfähigkeit. Um diesem<br />
Problem zu begegnen, wurde die im folgenden vorgestellte Architektur<br />
entwickelt.<br />
• Reaktive Agenten<br />
Diese Art von Agenten läßt sich am besten im Vergleich zu den deliberativen<br />
Agenten beschreiben. Sie besitzen kein explizites symbolisches<br />
Modell ihrer Umwelt <strong>und</strong> haben auch keine Komponente <strong>für</strong><br />
Schlußfolgerungsprozesse. Im Gegensatz dazu arbeiten sie nach<br />
dem Reiz-Reaktion Schema, ähnlich den Verhaltensmodellen des<br />
Behaviourismus (Vertreter: B. F. Skinner). Schema. Der Agent<br />
nimmt über Sensoren Änderungen seiner Umwelt war, verarbeitet<br />
diese in da<strong>für</strong> spezifisch entwickelten Modulen <strong>und</strong> vollzieht Aktionen<br />
entsprechend der Resultate. Dabei brauchen die Verarbeitungskomponenten<br />
nicht notwendigerweise eine komplexe Struktur<br />
aufzuweisen, um angemessene Reaktionen hervorzurufen. Dadurch<br />
lassen sich mit dieser Architektur schnelle, kompakte <strong>und</strong>, bzgl. einer<br />
Aufgabe, flexible Softwareagenten erstellen. Auch zeigen diese<br />
Agenten oft ein robusteres Verhalten, da selbst bei Ausfall einer<br />
Komponente die anderen, meist unabhängig ausgelegten, Komponenten<br />
weiterhin funktionieren.<br />
Einer der stärksten Verfechter dieses Ansatzes ist R. Brooks, der<br />
formuliert hat, daß sich intelligentes Verhalten eines Agenten aus<br />
seiner Interaktion mit der Umwelt ergibt <strong>und</strong> keine symbolische Verarbeitung<br />
voraussetzt. Brooks hat selber eine auf diesem Konzept<br />
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