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Agentensysteme - Dokumentenserver Fakultät für Mathematik und ...

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Entwicklungsstand<br />

KQML besteht aus einer erweiterbaren Menge von Performativen,<br />

d.h. bestimmte Sprechakttypen 11 , welche die möglichen Operationen<br />

definieren, die ein Agent auf das Wissen, Wünsche <strong>und</strong> Ziele eines<br />

anderen anwenden kann. Mit den gegebenen Performativen als Basis<br />

lassen sich höhersprachliche Interaktionsmodelle entwickeln,<br />

angepaßt an die Anforderungen der entsprechenden Anwendung.<br />

Neben der direkten Kommunikation zweier Agenten bietet KQML eine<br />

Architektur <strong>für</strong> spezielle Agenten, so genannte Vermittler (communication<br />

facilitators), die, als eine Art Broker, den Nachrichtenaustausch<br />

koordinieren können. Sie bieten über spezielle Performative<br />

u.a. folgende Funktionen an:<br />

• Identifizierung anderer Agenten explizit durch Name, Adresse<br />

oder implizit durch beworbene Fähigkeiten, die bei der Anmeldung<br />

bei einem Brokeragenten übermittelt wurden<br />

• Verwaltung einer Registrierungsdatenbank, in der die von den<br />

Agenten offerierten <strong>und</strong> gesuchten Dienste abgelegt sind<br />

• Kommunikationsservice, der die Informationen von einem<br />

•<br />

Agenten an interessierte Agenten weiterleitet<br />

Übersetzungsservice, durch den semantische <strong>und</strong>/oder ontologische<br />

Unterschiede zwischen Agenten ausgeglichen werden<br />

Die Ausdrücke in KQML besitzen eine Ebenenstruktur. Sie bestehen<br />

aus einer Inhaltsschicht (content layer), die von einer Nachrichtenschicht<br />

gekapselt wird (message wrapper), welche wiederum von einer<br />

Kommunikationsschicht eingeschlossen ist (communication<br />

wrapper). Diese Schichtenfolge ist in Abbildung 3 schematisch dargestellt.<br />

Die Inhaltsebene enthält in einer beliebigen Sprache, die einigen<br />

allgemeinen syntaktischen Regeln folgen muß, einen Ausdruck, der<br />

das zu übermittelnde Wissen kodiert. Für KQML ist das Format der<br />

Nachricht unerheblich, der Empfänger sollte aber einen Parser da<strong>für</strong><br />

enthalten.<br />

Auf der Nachrichtenebene wird die Art des Sprechaktes bzw. Performativs<br />

festgelegt, der mit dem Inhalt verb<strong>und</strong>en ist, wie z.B. eine<br />

Frage, Anweisung o.ä. Weiterhin können optional Angaben hinzugefügt<br />

werden, die eine Analyse <strong>und</strong> entsprechende Weiterleitung<br />

des Nachrichtenpaketes ermöglichen, ohne das der Inhalt bekannt<br />

sein muß. Dazu gehören unter anderem Hinweise zum Sprachformat<br />

des Inhalts <strong>und</strong> die benutzte Ontologie.<br />

11 Die Sprechakttheorie, die von J. L. Austin entwickelt <strong>und</strong> von J. R. Searle fortgeführt wurde, untersucht den Handlungsaspekt<br />

sprachlicher Äußerungen. Ein Sprechakt ist gekennzeichnet durch eine Äußerung (lokutionärer Akt) zusammen<br />

mit der damit vollzogenen Handlung (illokutionärer Akt). Die Sprechakte können über die sie bestimmenden<br />

Verben klassifiziert werden. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage werden in KQML bestimmte Typen von Sprechakten definiert, die <strong>für</strong><br />

die Kommunikation zwischen Agenten benötigt werden (z.B. mitteilen, anfragen, befehlen).<br />

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