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Fotos: Wikipedia<br />
Fotos: Wikipedia Commons<br />
Xenon-Scheinwerfer erhellen die Nächte seit den Neunziger-Jahren.<br />
Es werde Licht!<br />
Von Sophie Kaiser<br />
Die Lichttechnik im Kraftfahrzeug hat eine lange Geschichte:<br />
von Kerzenlampen auf Pferdedroschken bis zu den Infrarotlampen<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Vor über 100 Jahren wurde die Beleuchtung der Kutschen für<br />
die ersten KFZs übernommen. Kerzen- und Gaslampen wurden<br />
vor der Jahrhundertwende in den Pferdedroschken und in den<br />
Auto mobilen gleichsam verwendet. Besonders verbreitet war die<br />
Karbid lampe – eine Gaslampe, in welcher der Brennstoff in chemisch<br />
gebundener Form und kurz vor der Verbrennung in Gas umgewandelt<br />
wird. Der Körper der Lampe bestand aus zwei übereinander<br />
angeordneten Behältern. Im unteren Behälter befand sich<br />
Calciumcarbid, auf das aus dem oberen Behälter Wasser tropfte.<br />
Das entstehende Ethin-Gas (Trivialname: Azetylen, Anm. d. Red.)<br />
verließ den unteren Behälter durch eine Rohrleitung, die in einem<br />
Brenner endete, der vor einem Hohlspiegel aus Metall fi xiert war.<br />
Die ersten elektrischen Glühlampen<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts nahm die elektrische Beleuchtung<br />
Einzug. Der Strom stammte aus der „Lichtmaschine“, dem heutigen<br />
Generator für die vielen elektrischen Nutzer im Fahrzeug.<br />
Verwendet wurden so genannte Kohlefadenlampen – die ersten<br />
elektrischen Glühlampen, deren Haltbarkeit, Energieverbrauch<br />
und Lichtausbeute für den praktischen Einsatz zu alltäglichen Beleuchtungszwecken<br />
ausreichend waren. Mit diesem Lampentyp<br />
wurde der Wettbewerb der Elektrolampen gegen das früher übliche<br />
Gaslicht erfolgreich aufgenommen. Als temperaturbeständiger<br />
elektrischer Leiter wurde ein meistens ungewendelter Faden aus<br />
Kohle benutzt, der durch Verkohlung eines Nähfadens oder aus<br />
Pfl anzenfasern gewonnen wurde.<br />
Revolution Parabol-Scheinwerfer<br />
Bereits 1908 kamen die ersten Parabol-(genauer: Paraboloid-)<br />
Scheinwerfer auf den Markt. Hierbei handelte es sich um Spiegelscheinwerfer:<br />
Die Refl ektorfl äche bildete die Oberfl äche eines<br />
Para boloiden – eine Parabel, die um ihre Achse gedreht wurde.<br />
Die Lampe war so platziert, dass ihr nach oben abgestrahltes Licht<br />
vom Refl ektor nach unten auf die Straße gelenkt wurde. Das Licht<br />
war dabei nahezu parallel. Die Streuscheibe bewirkte durch ihre<br />
optischen Elemente die Verteilung des Lichts, mit der besseren<br />
Ausleuchtung des rechten Fahrbahnrands. Die Lichtablenkung<br />
erfolgte durch Prismen und die Lichtstreuung durch zylindrische<br />
Optiken.<br />
Erfi ndung der Bilux-Lampe<br />
In den Zwanziger Jahren eroberte die Bilux-Lampe den Automobilsektor.<br />
Damit war es auch möglich, ein Fern- und ein Abblendlicht<br />
am KFZ zu installieren. Diese Varianten, die bis heute in<br />
Verwendung sind, sind Bauformen der Scheinwerfer-Glühlampe<br />
mit zwei Glühfäden (korrekt auch als Leuchtwendeln bezeichnet).<br />
Ein Glühfaden sitzt genau im Zentrum der Lampe und erzeugt das<br />
Fernlicht. Daneben enthält die Lampe noch einen zweiten Glühfaden<br />
für das Abblendlicht. Dieser zweite Faden sitzt außerhalb �<br />
Motor & Technik<br />
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