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Fotos: z.V.g.<br />
Potzblitz!!!<br />
Von Sonja Knotek<br />
Mathias Stampfl und Thomas Schreiner, beide 19 Jahre jung,<br />
haben ein außergewöhnliches Hobby: Sie analysieren meteorologische<br />
Daten aus den Bezirken Wiener Neustadt / Neunkirchen<br />
und prognostizieren so das Wetter für unsere Region auf<br />
drei Tage im Voraus. Ab Oktober sind die „Wetterfrösche“ auch<br />
auf der City Magazin-Homepage aktiv.<br />
Kennengelernt haben sich der Wiener Neustädter Mathias<br />
Stampfl und der Felixdorfer Thomas Schreiner im Jahr 2008, als<br />
sich Schreiner beim meteorologischen Verein „Skywarn Austria“<br />
(� www.skywarn.at) registrieren ließ, wo Stampfl bereits seit<br />
Jahren Mitglied im Forum war. Die beiden freundeten sich rasch<br />
an. Vor allem störte sie, dass großräumige Wetterprognosen, wie<br />
für das Land Österreich, auf relativ ungenauen Angaben basierten<br />
und die Vorhersagen daher unzuverlässig waren. „Wir wollten das<br />
für unsere Region besser machen“, so die beiden Hobby-Meteorologen.<br />
Semi-professional-Ausrüstung<br />
Gesagt, getan: Eine zwei Meter hohe Wetterstation und ein fünf<br />
Meter hoher Windmesser wurden in Schreiners Garten montiert.<br />
Diese beiden Geräte schicken ihre Daten an eine Empfangsstation<br />
in Schreiners Zimmer. Ein Computerprogramm wertet die Informationen<br />
aus. „Aus diesen Resultaten entwerfen wir Prognosen,<br />
aus denen man Rückschlüsse für das Wetter in der nahen Zukunft<br />
ableiten kann“, erklärt Stampfl . Am genauesten seien die Prognosen<br />
für die nächsten zwei bis drei Tage. Auf ihrer Homepage<br />
76 Kultur & Freizeit<br />
� www.wetter-neustadt.at aktualisieren Stampfl und Schreiner<br />
täglich ihre Daten und kommentieren in verständlicher Form die<br />
Wetterentwicklungen der kommenden Tage für die Bezirke Wiener<br />
Neustadt & Neunkirchen. Hierbei seien vor allem die unteren<br />
Luftschichten interessant, für längerfristige Prognosen müssten<br />
Höhenwinde in den oberen Luftschichten beobachtet werden.<br />
Föhn, Nebel & Gewitter<br />
Zu den typischen Wettererscheinungen unserer Region zählen<br />
Föhnwinde, die durch den Hochwechsel bedingt sind. „Durch den<br />
Regen im Alpensüdkamm staut sich Niederschlag auf und kühlt die<br />
feuchte Luft dabei rascher ab, genauer gesagt um 0,5 Grad Celsius<br />
pro 100 Meter. Beim Abgleiten auf der anderen Seite erwärmt sie<br />
sich hingegen wieder normal, nämlich um 1 Grad Celsius pro 100<br />
Meter. Um die Druckdifferenz auszugleichen, muss die Luft schneller<br />
ziehen – das spüren wir als warmen Föhn“, erklärt Schreiner.<br />
So genannte Inversionswetterlagen mit Neben oder Hochnebel gibt<br />
es ebenfalls häufi g bei uns. „Diese werden durch das Wiener Becken<br />
bestimmt, wenn kalte Luftschichten nicht aufsteigen können,<br />
da darüber liegende warme Schichten dies hindern“, so Stampfl .<br />
Häufi g sind weiters heftige Gewitterzellen, die vom Schneeberg<br />
her kommen. Für solche Fälle haben Stampfl und Schreiner Warntools<br />
entworfen. „Wir beobachten mittels Blitzortung die Heftigkeit<br />
der Gewitter und können so rechtzeitig vorhersagen, wohin sich<br />
die Zellen bewegen“, so Stampfl .