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Fotos: www.kno.de<br />

„Zauberklang der Meere“, Text: A. J.<br />

Wood und Valerie Davies, Illustration:<br />

Maurice Pledger, Ravensburger Buchverlag,<br />

15,40 Euro<br />

Mit diesem Sachbuch taucht Ihr Kind in die<br />

facettenreiche Welt der Meere ein. Es beinhaltet<br />

ein völlig neuartiges Wissensvermittlungskonzept:<br />

„Pop-up meets Sound“! Durch das Zusammenspiel<br />

von realen Meeresgeräuschen und beeindruckend aufklappenden<br />

Meerestieren wird jeder animiert, die Welt der Meeresbewohner<br />

interaktiv näher kennenzulernen. Zu jedem doppelseitigen Bildinhalt<br />

gibt es die passenden Meeresgeräusche, welche eine gute<br />

Klangqualität aufweisen. Durch die sehr realistischen Walgesänge<br />

und das Meeresrauschen entsteht beim Zuhörer/Betrachter der<br />

Eindruck, tatsächlich mitten im Geschehen zu sein. Auf den Seiten<br />

zwischen den Dioramen stehen nützliche Sachinformationen<br />

zu den abgebildeten Pop-up-Tieren und Meereslandschaften. Die<br />

Komposition zwischen Visualisierung der Tiere, echten Tierstimmen<br />

und Sachinformationen machen das Buch zu einem kindgerechten<br />

ozeanologischen Naturführer.<br />

Vladan Matijevic, „Die Abenteuer der Mieze A.“<br />

Ein Roman in 76 Kapiteln,Verlag Schirmer Graf<br />

17,30 Euro<br />

Matijevic zieht sämtliche Register seiner poetischen<br />

Erzählkunst. Geht es doch, ganz einfach<br />

gesagt, „nur um das Leben“, Liebe, Tod, Treue,<br />

Verrat, um alle Höhen und Tiefen unseres Daseins<br />

– einerseits eben um den Kompensa tionswillen,<br />

also die Lust, Erotik, den Rausch, sich besinnungslos<br />

aus dem Alltag hinauszukatapultieren<br />

– und das gleichzeitige Hadern um dessen Bewältigung. Mieze<br />

schafft es immer wieder – sozusagen in Anlehnung an Schnitzlers<br />

Reigen und Nabokovs Lolita schwelgt sie nicht nur in den Armen<br />

der Männer, sie verführt und führt sie vor, stellt sie bloß, macht<br />

sie gefügig, lässt sie darben bis zum Wahnsinn. Lastwagenfahrer,<br />

Dichter, Dia kone, Ärzte, Studenten und Kellner sind unter ihren<br />

Opfern – aber andererseits geht es nur um das Eine. Hier haben wir<br />

es mit einem Lustkompendium zu tun, das ins Irreale übersteigert<br />

wird, in dem man lesend alles um sich herum vergisst, dabei nach<br />

und nach unweigerlich voyeuristische Bilder im Kopf entwickelt.<br />

Mieze, die gefährliche Verführerin, eine ständig brennende Fackel.<br />

86 2700<br />

BÜCHER<br />

gewidmet von<br />

Gelesen von Sabine Veselka<br />

Gelesen von Hubert Hutfl ess<br />

„Nackt: ein Enthüllungsroman“, Diablo<br />

Cody, Kiepenheuer Verlag, 16,95 Euro<br />

Nichts macht einen Menschen interessanter<br />

als seine nackten Tatsachen. Am besten<br />

verpackt in einem Roman und mit einem<br />

Titel, der enthüllt, was er verspricht:<br />

nackt. Es ist eine Geschichte, die anderswo<br />

beginnt und nicht im Biederen endet.<br />

Sie beginnt vielmehr dort.<br />

Die Erzählerin Diablo Cody schildert nach<br />

eigener Erfahrung, was es bedeutet, sie selbst zu sein. Wie<br />

sie sich – nach einer katholischen Mädchenschule, nach 8<br />

Semestern College mit Abschluss, nach der Tatsache, noch<br />

niemals zuvor ein Motorrad gefahren zu haben – als eine<br />

unzufriedene und gelangweilte, 24-jährige Büroangstellte<br />

ausgerechnet im kalten Minneapolis, wo die Bewohner eher<br />

Thermalunterwäsche als Stringtangas, Federboas oder zwölf<br />

Zentimeter hohe Stilettos tragen, nackt in der Bar ‚Skyway<br />

Lounge’ an einer Stange wiederfi ndet.<br />

Die dreißigjährige Diablo Cody, die ihre ersten literarischen<br />

Gehversuche als Bloggerin im Internet auf der ‚Pussy Ranch’<br />

begann, mit ihrem ersten Drehbuch zu dem Film ‚Juno’ mit<br />

dem Oscar prämiert wurde, erzählt furios und kaltschnäuzig<br />

von der Suche nach Abenteuer, bevor das Feuer zwischen<br />

ihren Beinen verglüht. Aber vor allem berichtet sie von sich<br />

selbst, wie sie auszog, um sich auszuziehen.<br />

Gelesen von Michael Kunc<br />

„Tausend strahlende Sonnen“, Khaled<br />

Hosseini, Berliner Taschenbuch Verlag,<br />

11,30 Euro<br />

Khaled Hosseini erzählt von der Freundschaft<br />

zweier Frauen im krisengeschüttelten<br />

Afghanistan der letzten Jahrzehnte. Dabei<br />

entfaltet sich die Handlung des Romans vor<br />

dem Hintergrund der politischen Entwicklungen:<br />

die kommunistische Republik der<br />

80er-Jahre, deren Sturz, die Bürgerkriege<br />

und die Machtübernahme durch die Taliban, der 11. September<br />

und seine Folgen. Die Ereignisse sind aufs Engste mit<br />

dem persönlichen Schicksal von Mariam und Laila verknüpft.<br />

Deren Martyrium im Haus ihres gewalttätigen Ehemanns ist<br />

dabei sicherlich kein fi ktiver Einzelfall - noch heute sind der<br />

überwiegende Teil der afghanischen Frauen Analphabetinnen<br />

und das Tragen der Burka ist nach wie vor üblich.<br />

Hosseinis große Erzählkunst besteht darin, diese Zeiten und<br />

Geschehnisse anhand seiner beiden starken Frauenfi guren<br />

lebendig werden zu lassen und dabei gleichzeitig eine<br />

berührende Liebesgeschichte zu erzählen. Dies ist es auch,<br />

was den Roman trotz all der furchtbaren Grausamkeiten so<br />

hoffnungsvoll wirken lässt, so warmherzig und schön. Es ist<br />

letztlich die Liebe, die bei Hosseini siegt – und sei es auch<br />

nur als versöhnliche Gewissheit, geliebt zu werden und geliebt<br />

zu haben, bevor man stirbt.<br />

Gelesen von Nicole Wohlmuth

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