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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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als auch ein Energiemanagement zur<br />

Steuerung aller Fahrzeugkomponenten<br />

erforderlich, das elektronisch gesteuerte<br />

intelligente Betriebsweisen <strong>und</strong> Strategien<br />

des Fahrzeugs ermöglicht. Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Energieeinsparungen sind die<br />

Hybridsystemfunktionen regeneratives<br />

Bremsen <strong>und</strong> elektrische Antriebsunterstützung<br />

sowie die Motorabschaltung<br />

im Stillstand. Mit diesen Fahrzeugfunktionen,<br />

Rekuperation der Bremsenergie,<br />

Start-Stop <strong>und</strong> elektrische Fahrunterstützung<br />

in hybriden Antriebssystemen<br />

vergrößert sich die Bedeutung des elektrischen<br />

Energiespeichers.<br />

Abhängig vom Fahrzeugeinsatz <strong>und</strong><br />

Umgebungsbedingungen kommen unterschiedliche<br />

Technologien oder deren<br />

Kombinationen zum Einsatz mit dem<br />

Ziel, den Energieeinsatz zu minimieren<br />

<strong>und</strong> Kosten zu reduzieren <strong>und</strong> damit die<br />

Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit des Verkehrsträgers<br />

Schiene weiter zu steigern.<br />

Hier sind r<strong>und</strong> 20 % Treibstoffeinsparung<br />

bei Verbrennungstriebwagen oder<br />

Hybridfahrzeugen möglich. Dies wird<br />

unterstützt durch emissionsarme <strong>und</strong><br />

leichte Motorentechnik aus dem Automobilbau<br />

<strong>und</strong> geringes Gewicht des<br />

Stromerzeugers. Dies ist insbesondere<br />

aus betrieblichen Gründen bei nicht<br />

elektrifizierten Strecken gleicher Spurweite<br />

für mehr systemfähige <strong>Stadt</strong>- bzw.<br />

Überlandbahnen erforderlich.<br />

Die Anforderungen an das Energiemanagement<br />

im Fahrzeug steigen mit zunehmender<br />

Komplexität. Das Energiemanagement<br />

eines Fahrzeugs hat die<br />

Aufgabe, die zur Verfügung stehende Energie<br />

optimal für den Betrieb des Fahrzeugs<br />

zu nutzen <strong>und</strong> die Energieströme<br />

so zu steuern, dass alle Funktionen in<br />

der gewünschten Form sichergestellt<br />

werden können. Als Verbraucher sind<br />

die klassischen Komponenten wie z. B.<br />

Steuergeräte, Klimaanlage <strong>und</strong> Licht<br />

<strong>und</strong> Elektroantrieb zu beachten. Es ist<br />

ersichtlich, dass das gewählte Energiemanagement<br />

auch einen Einfluss auf<br />

den Energieverbrauch hat. Das Energiemanagement<br />

ist eng verknüpft mit der<br />

generellen Betriebsstrategie. Welche<br />

Funktionen umgesetzt bzw. freigegeben<br />

werden können, ist auch vom Energiemanagement<br />

abhängig. So kann die<br />

Freigabe von bestimmten Funktionen<br />

in Abhängigkeit des Ladezustandes der<br />

Batterie für einen Parallelhybrid erfolgen.<br />

Während in der Vergangenheit die Startfähigkeit<br />

eines Fahrzeuges häufig im Vor-<br />

12 Nahverkehr 2010<br />

dergr<strong>und</strong> stand, rückt nun verstärkt die<br />

Optimierung des Energiemanagements<br />

unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung<br />

<strong>und</strong> Bordnetzstabilität in<br />

das Blickfeld. Die Implementierung von<br />

intelligenten Generatorregelstrategien<br />

hat schon in viele Fahrzeuge Einzug<br />

gef<strong>und</strong>en. Die funktionale Erweiterung<br />

auf den Stop-Start-Betrieb läuft gerade<br />

an. Hinzu kommt die Einführung neuer<br />

Technologien <strong>und</strong> Aktuatoren, welche<br />

zusätzliche Anforderungen an die Energie-<br />

<strong>und</strong> Leistungsversorgung sowie die<br />

Verkabelung stellen.<br />

Weitere Möglichkeiten, den Energieverbrauch<br />

eines Schienenfahrzeugs zu<br />

reduzieren, bietet eine Optimierung<br />

der Klimaanlagen. Eine Anpassung der<br />

Anlagen nach variablen Faktoren, wie<br />

Auslastungsgrad <strong>und</strong> Außentemperatur<br />

kann den Energieverbrauch deutlich<br />

reduzieren. So kann ein variables<br />

Frischluftzufuhrsystem anhand der von<br />

Sensoren gelieferten Daten nach dem<br />

Auslastungsgrad der Wagen die zugeführte<br />

Frischluft dosieren. Diese wird<br />

dann mittels Wärmetauscher entsprechend<br />

vorgewärmt oder vorgekühlt.<br />

Dazu werden bis zu 80 % der in der Luft<br />

enthaltenen Energie wiederverwendet.<br />

Eine solche Steuerung kann den Energieverbauch<br />

um über 20 % senken.<br />

Darüber hinaus sind die Entwicklungen<br />

im Antriebsbereich vielversprechend.<br />

Eine vollständige Integration von Antriebs-,<br />

Fahrwerk- <strong>und</strong> Bremstechnologie<br />

wird in Metros <strong>und</strong> S-Bahn-Fahrzeugen<br />

realisiert. Diese hochintegrierte<br />

Technologie führt zu einer Vielzahl von<br />

Synergien. Die Fahrwerke verfügen über<br />

einen hohen Wirkungsgrad, niedriges Eigengewicht<br />

<strong>und</strong> reduzierte Emission.<br />

Der getriebelose Drehstromantrieb<br />

erfolgt auf der Basis der permanenterregten<br />

Synchronmaschine. Der gekapselte<br />

Fahrmotor ermöglicht einen wartungsfreien<br />

Betrieb <strong>und</strong> gewährleistet<br />

eine lange Lebensdauer. Der Direktantrieb<br />

ist integraler Bestandteil des Fahrwerkes<br />

wodurch der Fahrwerkrahmen<br />

frei von Traktionskräften ist. Durch die<br />

physikalischen Eigenschaften der permanenterregten<br />

Synchronmaschine wird<br />

sicheres elektrisches Bremsen gewährleistet<br />

<strong>und</strong> die mechanischen Bremsen<br />

können entfallen. Neben der elektrodynamischen<br />

tritt die inhärente elektrodynamische<br />

Bremse als zweites unabhängiges<br />

System ein.<br />

Im Vergleich zu konventionellen Metrofahrwerken<br />

hat der Direktantrieb in<br />

Verbindung mit Leichtbauweise ein bis<br />

zu 30 % geringeres Gewicht. Die Energiekosten<br />

sind aufgr<strong>und</strong> der Gewichtsreduktion<br />

<strong>und</strong> des höheren Antriebswirkungsgrades<br />

um bis zu 20 % niedriger.<br />

Der deutlich geringere Verschleiß wird<br />

auch die Instandhaltungskosten spürbar<br />

senken.<br />

Forschungsbedarf<br />

Für die aufgeführten Anwendungen<br />

Start-Stop-Funktion, Klimatechnik <strong>und</strong><br />

Direktantrieb werden die Forschungsergebnisse<br />

im Alltagsbetrieb erprobt.<br />

Optimierungspotentiale bestehen vor<br />

allem bei den Klimatisierungsprozessen.<br />

Hier muss die aktuelle Betriebssituation<br />

in die Steuerung <strong>und</strong> Leistungsanforderung<br />

bezüglich der Klimatechnik eingehen.<br />

Ein dynamischer Klimatisierungsprozess<br />

sollte den Standbetrieb oder<br />

die Fahrt des Fahrzeuges, Tunnelbetrieb,<br />

Aerodynamik des Luftflusses im Türbereich<br />

<strong>und</strong> intelligente Nutzung von zeitweise<br />

vorhandenen Energieüberschüssen<br />

berücksichtigen.<br />

Generell kann die Emission von CO2<br />

<strong>und</strong> der effiziente Energieeinsatz bei<br />

Schienenfahrzeugen durch verbesserten<br />

Wirkungsgrad des Antriebs eine Optimierung<br />

des Fahrregimes sowie durch<br />

Leichtbauweise mittels neuer Materialien<br />

erzielt werden. In der Zukunft<br />

müssen gesamtheitliche Betrachtungen<br />

über den Lebenszyklus eines Fahrzeuges<br />

angestellt werden. Es kommt auf<br />

die Ökobilanz an. Das beginnt bei der<br />

Entwicklung der Fahrzeuge <strong>und</strong> endet<br />

bei dem Recyclingprozess. Dieser Prozess<br />

steht unter der Maxime von der<br />

Herstellung bis zu der Entsorgung den<br />

Energieverbrauch <strong>und</strong> den CO2 –Ausstoß<br />

zu minimieren.<br />

Der größte Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsbedarf<br />

besteht jedoch bei den Energiespeichern.<br />

Für den mobilen Einsatz<br />

ist es dringend erforderlich, höhere<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Energiedichten sowie<br />

Verbesserung des Wirkungsgrades zu<br />

erreichen, damit diese für Hybridantriebe<br />

so wichtigen Speicherkomponenten<br />

zu günstigen Preisen <strong>und</strong> Betriebsbedingungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Fazit<br />

Die umwelttechnologischen Innovationen<br />

der Unternehmen der elektrischen<br />

Bahntechnik im ZVEI in den zurückliegenden<br />

Dekaden sind beachtlich. Neben<br />

positiven Umwelteinflüssen durch weniger<br />

CO2-Ausstoß haben die Betreiber

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