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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Abbildung 3: Modalsplit-Entwicklung im motorisierten Personenlandverkehr in Deutschland 1960 - 2007<br />

durch viele Länder oder seit den ersten<br />

offiziellen CO2-Reduktionszielen in<br />

Deutschland Anfang der 90er Jahre des<br />

letzten Jahrh<strong>und</strong>erts, sondern wurden<br />

auch in den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren schon<br />

intensiv diskutiert. Das hat allerdings bis<br />

zum heutigen Tag im Personenverkehr<br />

nicht zu einer Entkopplung von Mobilitätswachstum<br />

in Form von steigenden<br />

Personenkilometern <strong>und</strong> steigendem<br />

Wohlstand in Form eines zunehmenden<br />

Bruttoinlandsprodukts geführt.<br />

Deutschland <strong>und</strong> die CO 2-<br />

Minderungsziele: Mehr<br />

Wohlstand – mehr Mobilität?<br />

Letztlich befinden wir uns schon seit vielen<br />

Jahren in der oben genannten letzten<br />

Phase der bisherigen Mobilitätsentwicklung<br />

unter der Überschrift „Mehr Wohlstand<br />

– mehr Mobilität?“ Angesichts des<br />

ungebremsten Anstiegs der Weltbevölkerung<br />

bis zum Jahr 2050 auf mehr als 9<br />

Mrd. Menschen (von heute weniger als 7<br />

Mrd. Einwohnern) 5 <strong>und</strong> der grossen Anstrengungen,<br />

die CO2-Emissionen dauerhaft<br />

zu senken, ist kritisch zu beleuchten,<br />

ob unsere Mobilitätsentwicklung, die wir<br />

als Synonym für Wohlstand betrachten,<br />

wirklich Leitbild für die aufstrebenden<br />

Entwicklungsländer oder gar für die gesamte<br />

Menschheit sein kann. Dieser Zusammenhang<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

zu überdenken sein. Lösungen gibt<br />

es noch keine – dazu sind die Probleme<br />

zu komplex. Nicht unwahrscheinlich ist<br />

es, dass Wohlstandsländer andere als die<br />

heute praktizierten Mobilitätsformen<br />

entwickeln müssen, was auch einen Abschied<br />

von lieb gewonnenen Gewohnheiten<br />

bedeuten wird.<br />

(Ent)Kopplung von Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Güterverkehrsleistung?<br />

In Anbetracht einer gewissen Ratlosigkeit,<br />

wie man den künftigen globalen Herausforderungen<br />

begegnet <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

möglichst wenige Wähler verprellt, konzentriert<br />

sich die Verkehrspolitik in ihren<br />

Nachhaltigkeitsbemühungen seit vielen<br />

Jahren auf den Güterverkehr. Gesucht<br />

wird eine Lösung, bei der der bisherige<br />

Zusammenhang, dass Wirtschaftswachstum<br />

immer auch Güterverkehrswachstum<br />

bedeutet hat, überw<strong>und</strong>en wird.<br />

Das vermeintliche Patentrezept liegt in<br />

einer Entkopplung von Wirtschafts- <strong>und</strong><br />

Verkehrsleistungswachstum in Analogie<br />

zu entsprechenden Entwicklungen beim<br />

Energieverbrauch. Selbst die EU-Kommission<br />

hat diese Forderung mit ihrem<br />

Weissbuch „Die Europäische Verkehrspolitik<br />

bis 2010: Weichenstellungen für<br />

die Zukunft“ 6 aus dem Jahre 2001 zum<br />

verkehrspolitischen Programm erhoben.<br />

Vergleicht man die Entwicklung zwischen<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) <strong>und</strong><br />

gesamtmodaler Güterverkehrsleistung<br />

im deutschen Inlandsgüterverkehr, dann<br />

ergeben sich in der Tat Parallelen. Der<br />

Quotient aus gesamtmodaler Güterverkehrsleistung<br />

der <strong>Land</strong>verkehrsträger<br />

<strong>und</strong> dem inflationsbereinigten (realen)<br />

Bruttoinlandsprodukt wird als Transportintensität<br />

bezeichnet. Nimmt die<br />

Transportintensität zu, dann wächst die<br />

Güterverkehrsleistung schneller als die<br />

Wirtschaft. Umweltpolitisches Ziel ist<br />

es jedoch, dass unsere Wirtschaft immer<br />

weniger Energie braucht <strong>und</strong> damit weniger<br />

CO 2-Emissionen emittiert. Neben<br />

Verbesserungen in der Antriebstechnik<br />

bedeutet dies für den Güterverkehr<br />

auch, dass die Transportintensitäten sinken<br />

müssen.<br />

Abbildung 4 zeigt in der Vergangenheitsentwicklung<br />

für Deutschland zwei sehr<br />

unterschiedliche Phasen der Transportintensität:<br />

bis in die zweite Hälfte der<br />

80er Jahre des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

einen tendenziellen Rückgang; <strong>und</strong><br />

seit der Vereinigung Deutschlands einen<br />

deutlichen Anstieg. Diese Grafik macht<br />

anschaulich, dass Deutschland von der<br />

Entkoppelung von Wirtschaftswachstum<br />

<strong>und</strong> Güterverkehrswachstum recht weit<br />

entfernt ist. Aus diesem Zusammenhang<br />

leitet sich auch die Aussage ab, dass der<br />

Güterverkehr künftig weiter zunehmen<br />

wird, wenn der Motor unseres Wirtschaftswachstums<br />

weiterhin der Außenhandel<br />

bleiben wird.<br />

Es stellt sich natürlich die Frage: Ist der<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Transportintensität im Güterverkehr in Deutschland 1960 - 2007<br />

Nahverkehr 2010 7

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