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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Grafik 1: Entwicklung des Bestandes an Erdgasbussen in Deutschland<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden, sich im öffentlichen<br />

Verkehr für Erdgas zu entscheiden.<br />

Denn der Verkehrssektor trägt mit<br />

r<strong>und</strong> einem Fünftel des in Deutschland<br />

ausgestoßenen Treibhausgases Kohlendioxid<br />

erheblich zum Klimawandel<br />

bei. Zwei Prozent davon entfallen nach<br />

Schätzungen des Verbands Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV) auf den<br />

öffentlichen Verkehr. Von allen verkehrsbedingten<br />

CO2-Emissionen stammen<br />

84 Prozent direkt aus den Auspuffen<br />

der Pkw, Lkw <strong>und</strong> Motorräder. 5 Der<br />

Verkehrssektor ist damit 2008 zum<br />

zweitgrößten CO2-Emittenten nach<br />

der Energiewirtschaft aufgestiegen <strong>und</strong><br />

kommt in der Rangliste noch vor den<br />

Privathaushalten. 6<br />

Städtische Gebiete werden durch den<br />

Straßenverkehr am stärksten belastet.<br />

Ein Fünftel aller Verkehrsbewegungen<br />

findet im urbanen Raum statt. Prognosen<br />

gehen davon aus, dass das Gedränge<br />

von Autos <strong>und</strong> Lkws in den Städten<br />

der Europäischen Union bis 2030 um<br />

40 Prozent gegenüber 1995 zunehmen<br />

wird. Das bedeutet: steigende Belastungen<br />

durch Feinstaub, Stickoxide <strong>und</strong><br />

Lärm für mehr als 75 Prozent der EU-<br />

Bürger.<br />

Klimakiller Kohlendioxid (CO 2)<br />

Das Gas mit den größten Auswirkungen<br />

auf das Klima unserer Erde ist CO2. Sein<br />

Einfluss auf die Erderwärmung wird<br />

kaum noch ernsthaft bestritten. CO2<br />

hat einen Anteil von etwa 50 Prozent an<br />

dem vom Menschen verursachten Treibhauseffekt.<br />

Seit der Industrialisierung im<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert ist die CO2-Konzentration<br />

in der Erdatmosphäre um r<strong>und</strong> 30<br />

60 Nahverkehr 2010<br />

Prozent, die von Methan um 120 Prozent<br />

<strong>und</strong> von Distickstoffoxid um zehn<br />

Prozent gestiegen. Damit ist vom Menschen<br />

eine langfristige zusätzliche Erwärmung<br />

der Erde angestoßen worden. 7<br />

Setzt sich diese Entwicklung weiter fort,<br />

so warnen Klimaforscher, wird es zu<br />

folgenschweren Konsequenzen auf der<br />

Erde kommen. Im Dezember 1997 hatten<br />

sich deshalb 156 Nationen im Rahmen<br />

des sogenannten Kyoto-Protokolls<br />

dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen<br />

bis 2012 im Durchschnitt um 5,2<br />

Prozent gegenüber dem Stand von 1990<br />

zu reduzieren. Die EU soll ihre Emissionen<br />

um acht Prozent zurückfahren.<br />

Die Mitgliedsstaaten der Union haben<br />

das durchschnittliche Reduktionsziel<br />

untereinander aufgeteilt. Deutschland<br />

hat eine Verringerung seiner Treibhausgasemissionen<br />

um 21 Prozent zugesagt.<br />

Die frühere Koalition aus CDU <strong>und</strong><br />

SPD hat daraufhin in ihrem Integrierten<br />

Energie- <strong>und</strong> Klimaprogramm das deutsche<br />

Reduktionsziel noch weiter zugespitzt<br />

<strong>und</strong> sich verpflichtet, bis zum Jahr<br />

2020 die Emissionen aus Treibhausgasen<br />

um 40 Prozent gegenüber 1990 zu verringern.<br />

Dies soll vor allem durch Maßnahmen<br />

in der Stromerzeugung <strong>und</strong> im<br />

Wärmemarkt gelingen. Aber auch der<br />

Verkehrsbereich wird nicht ausgespart:<br />

Hier lautet das Ziel, den CO2-Ausstoß<br />

um mindestens 20 Prozent zurückzufahren.<br />

8 Die B<strong>und</strong>esregierung setzt dabei<br />

beispielsweise auf steuerliche Anreize<br />

zum Kauf umweltfre<strong>und</strong>licher Fahrzeuge,<br />

auf die Förderung von Biokraftstoffen<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung der Elektromobilität.<br />

Eine explizite Berücksichtigung<br />

von Erdgasmotoren als klimaschonende<br />

alternative Antriebstechnologie sieht<br />

das Programm der B<strong>und</strong>esregierung indessen<br />

nicht vor. Das ist überraschend,<br />

denn mit Erdgas steht schon heute ein<br />

Kraftstoff zur Verfügung, mit dem die<br />

Belastungen durch CO2 <strong>und</strong> andere<br />

Schadstoffe im Straßenverkehr drastisch<br />

reduziert werden können.<br />

Sauberer, gesünder<br />

<strong>und</strong> sparsamer mit Erdgas<br />

In einer Untersuchung alternativer Antriebskonzepte<br />

hat der TÜV Bayern-Süd<br />

festgestellt: CNG (Compressed Natural<br />

Gas) ist die vielversprechendste Alternative<br />

zur Verringerung der verkehrsbedingten<br />

Emissionen. 9 Auch künftig,<br />

das heißt unter Berücksichtigung von<br />

technischen Weiterentwicklungen bei<br />

Benzin- <strong>und</strong> Dieselmotoren, würden<br />

Erdgasfahrzeuge im Emissionsvergleich<br />

deutliche Vorteile aufweisen. Die positive<br />

Bilanz des TÜV ist durch zahlreiche<br />

Messungen anerkannter Institutionen<br />

abgesichert, zum Beispiel des TNORoad<br />

Vehicle Research Institute im niederländischen<br />

Delft <strong>und</strong> der Forschungsgesellschaft<br />

FEVMotorentechnik Aachen.<br />

Hauptbestandteil von Erdgas ist Methan.<br />

Sein chemisches Zeichen CH4 sagt aus,<br />

dass das Verhältnis von Kohlenstoff zu<br />

Wasserstoff eins zu vier ist. Das Verhältnis<br />

von Kohlenstoff zu Wasserstoff<br />

bestimmt u. a. die Umweltwirkung eines<br />

Kraftstoffs. Je kleiner dieses Verhältnis,<br />

desto weniger Kohlendioxid (CO2) wird<br />

emittiert. Aufgr<strong>und</strong> der chemischen Zusammensetzung<br />

stößt ein Erdgasauto<br />

r<strong>und</strong> 25 Prozent weniger CO2 aus als<br />

ein Benziner <strong>und</strong> etwa zwölf Prozent<br />

weniger als ein Dieselfahrzeug.<br />

Was dies für den ÖPNV bedeutet, hat<br />

ein Vergleich von erdgas- <strong>und</strong> dieselbetriebenen<br />

Gelenkbussen in Augsburg<br />

dokumentiert: Ein Erdgasbus emittiert<br />

demnach bei einer jährlichen Laufleistung<br />

von 50.000 Kilometern über 16<br />

Tonnen weniger CO2 pro Jahr als ein<br />

vergleichbarer Dieselbus. 10 Das entspricht<br />

ungefähr dem CO2-Jahresverbrauch<br />

einer typischen vierköpfigen<br />

Familie. 11<br />

Mischt man dem Kraftstoff CNG Bioerdgas<br />

bei, so kann eine weitere beträchtliche<br />

CO2-Minderung erreicht werden.<br />

Bereits die Beimischung von 20 Prozent<br />

Bioerdgas zu Erdgas führt unter Berücksichtigung<br />

der gesamten Wirkungskette<br />

zur gleichen CO2-Reduktion wie der<br />

Einsatz von 100 Prozent Bioethanol.<br />

Bioerdgas, auch Biomethan genannt, ist

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