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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Grußwort<br />

Der ÖPNV – ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil der Daseinsvorsorge<br />

Von Dr. Peter Ramsauer, B<strong>und</strong>esminister für Verkehr, Bau <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung, Berlin<br />

Die gesellschaftliche Bedeutung<br />

des ÖPNV<br />

In Deutschland nutzen täglich r<strong>und</strong> 28,5<br />

Millionen Menschen den ÖPNV. Etwa<br />

86 Prozent aller privaten Haushalte in<br />

Deutschland erreichen innerhalb von 10<br />

Minuten eine ÖPNV-Haltestelle. Schon<br />

an diesen Zahlen wird der Beitrag des<br />

ÖPNV zur Daseinsvorsorge deutlich.<br />

Für die individuelle Mobilität spielt die<br />

Bewegungsfreiheit im Alltag eine große<br />

Rolle. Wer kein Auto hat, weil er sich<br />

vielleicht keines leisten kann, oder wer<br />

sein Auto auch einmal stehen lassen<br />

will, ist auf den ÖPNV angewiesen. In<br />

Ballungsräumen mit einem gut organisierten<br />

ÖPNV-Angebot ist die Zahl der<br />

Haushalte ohne Auto besonders hoch.<br />

Zum Beispiel verfügt in Berlin nur jeder<br />

zweite Haushalt über einen Pkw.<br />

In den Städten <strong>und</strong> insbesondere in<br />

den ländlichen Räumen stellt der demographische<br />

Wandel den ÖPNV vor<br />

2 Nahverkehr 2010<br />

Nahverkehr 2010<br />

Sonderveröffentlichung des Kommunal-Verlag GmbH Wuppertal<br />

Am 23. Mai 2009 haben wir den 60. Jahrestag der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>und</strong> des Gr<strong>und</strong>gesetzes gefeiert. Unsere<br />

Verfassung <strong>und</strong> die öffentliche Mobilität haben mehr miteinander zu tun, als man auf den ersten Blick denken<br />

mag. Tatsächlich ist Mobilität die Voraussetzung für die Entfaltung vieler Gr<strong>und</strong>rechte <strong>und</strong> für das freiheitliche Leben<br />

jedes Einzelnen. Vor allem die Handlungsfreiheiten enthalten den Mobilitätsgedanken: Die Versammlungsfreiheit,<br />

das Recht auf Freizügigkeit, die Freiheit zur Wahl des Arbeitsplatzes <strong>und</strong> die Freiheit zur Entfaltung der Persönlichkeit<br />

würden beschnitten werden, wenn man nicht mobil wäre. Daraus ergibt sich kein Gr<strong>und</strong>recht auf öffentliche<br />

Beförderung, wohl aber eine Aufforderung an den Staat, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Teil der<br />

Daseinsvorsorge bzw. der Gr<strong>und</strong>versorgung zu begreifen. Dabei spielt auch das im Gr<strong>und</strong>gesetz formulierte Ziel der<br />

„Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im B<strong>und</strong>esgebiet“ eine Rolle. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU,<br />

CSU <strong>und</strong> FDP trägt diesen Gedanken Rechnung. Darin heißt es: „Die Koalition bekennt sich zum ÖPNV als unverzichtbaren<br />

Bestandteil der Daseinsvorsorge, auch in der Fläche.“ Dabei hat der ÖPNV nicht nur für die Mobilität der<br />

Menschen eine herausragende Bedeutung, sondern auch für den Klimaschutz <strong>und</strong> für die Attraktivität von Städten<br />

<strong>und</strong> ländlichen <strong>Regio</strong>nen.<br />

neue Herausforderungen. Alterung <strong>und</strong><br />

Bevölkerungsrückgang erfordern vielerorts<br />

eine Anpassung des ÖPNV-Angebots.<br />

Viele Menschen sind im Alter nicht<br />

zuletzt aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen<br />

auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.<br />

Durch Barrierefreiheit muss der<br />

ÖPNV Mobilität gerade auch für Ältere<br />

<strong>und</strong> für Menschen mit Behinderungen<br />

sicherstellen.<br />

Während die Fahrgastzahlen in städtischen<br />

Wachstumsregionen steigen,<br />

wird es in anderen Gebieten um die<br />

Frage gehen, wie ein Gr<strong>und</strong>angebot für<br />

die Daseinsvorsorge im öffentlichen<br />

Verkehr aufrechterhalten werden kann.<br />

Für <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong> gilt gleichermaßen:<br />

Wir müssen den ÖPNV so organisieren,<br />

dass er für alle zugänglich, umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> bezahlbar ist. Das Leitbild<br />

der B<strong>und</strong>esregierung ist dabei ein<br />

unternehmerisch <strong>und</strong> wettbewerblich<br />

ausgerichteter ÖPNV.<br />

Die Bedeutung des ÖPNV für<br />

den Klima- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

Im ÖPNV werden pro Fahrgast im Vergleich<br />

zum Pkw zwei Drittel weniger<br />

CO2 emittiert. Eine Verlagerung von nur<br />

einem Prozent des motorisierten Individualverkehrs<br />

auf den ÖPNV könnte<br />

über eine Million Tonnen Kohlendioxid<br />

sparen. In den Hauptverkehrszeiten ist<br />

der CO2-Ausstoß pro Fahrgast sogar<br />

noch wesentlich geringer. Ähnliches gilt<br />

für Feinstaubemissionen.<br />

Ein nachhaltiger öffentlicher Verkehr ist<br />

leise, sauber <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>lich. In Anbetracht<br />

der hohen Zuwachsraten des<br />

städtischen Verkehrs <strong>und</strong> seiner teilweise<br />

negativen Folgen für Mensch <strong>und</strong> Umwelt<br />

besteht weiterer Handlungsbedarf.<br />

Eine effiziente <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Organisation des ÖPNV könnte durch<br />

den verstärkten Einsatz von modernen<br />

Informations-, Tarif- <strong>und</strong> Vertriebssystemen<br />

– Stichwort: „eTicket“ – oder

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