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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Erdgasbus des Typs MAN Lion<br />

Die Technische Fachhochschule Wildau<br />

begleitete das Modellprojekt des<br />

B<strong>und</strong>esumweltministeriums wissenschaftlich.<br />

Auch die Experten kamen zu<br />

dem Ergebnis: Erdgasfahrzeuge erweisen<br />

sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch<br />

als die bessere Alternative gegenüber<br />

herkömmlichen Diesel-Varianten.<br />

Zudem können die Versicherungskosten<br />

bis zu 25 Prozent niedriger ausfallen,<br />

weil einzelne Anbieter klimaschonende<br />

Fahrzeuge rabattieren. Bei weiteren Kosten<br />

wie Wartung <strong>und</strong> Reparatur gibt es<br />

keine wesentlichen Unterschiede zwischen<br />

den Antriebsarten. Das Fazit der<br />

Wissenschaftler: Bereits ab einer Fahrleistung<br />

von 15.000 Kilometern pro Jahr<br />

sind Erdgasfahrzeuge preiswerter als<br />

konventionelle Dieseltransporter. 17<br />

Während trotz der vorgenannten Vorteile<br />

von Nutzfahrzeugen mit Erdgasantrieb<br />

Neuanschaffungen in den letzten<br />

zwei Jahren auf nationaler Ebene insgesamt<br />

noch auf einem geringen Niveau<br />

lagen, setzen auf internationaler Ebene<br />

immer mehr Verkehrsbetriebe auf schadstoffarme<br />

Erdgasbusse. So haben zum<br />

Beispiel in den Niederlanden verschiedene<br />

Behörden über 200 Erdgasbusse<br />

von MAN <strong>und</strong> Mercedes Benz bestellt.<br />

Die türkische Hauptstadt Ankara erweiterte<br />

in 2009 die bereits existierende<br />

Erdgasflotte von 490 Bussen um 500<br />

weitere Fahrzeuge. Auch in asiatischen<br />

Metropolen werden Erdgasbusse zur<br />

Lösung der steigenden innerstädtischen<br />

Umweltprobleme eingesetzt. In New<br />

Delhi fahren bereits über 800 Erdgasbusse.<br />

In 2010 sollen weitere 3.500 Erdgasbusse<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Erdgas <strong>und</strong> Politik – Vorbildfunktion<br />

des öffentlichen Verkehrs<br />

Der öffentliche Verkehr könnte mit<br />

gutem Beispiel vorangehen <strong>und</strong> bei<br />

der Neuanschaffung von Dienst- <strong>und</strong><br />

Nutzfahrzeugen sowie Bussen oder<br />

bei der Vergabe von Konzessionen für<br />

private Busbetreiber Erdgas den Vorzug<br />

geben. Das käme den <strong>Stadt</strong>kassen<br />

<strong>und</strong> der Luftqualität zugute <strong>und</strong> würde<br />

den Städten darüber hinaus auch einen<br />

Imagegewinn bringen. So gibt es eine<br />

steigende K<strong>und</strong>enzufriedenheit in den<br />

Städten, in denen Erdgasfahrzeuge eingesetzt<br />

werden. Die bessere Sichtbarkeit<br />

von Erdgasfahrzeugen im <strong>Stadt</strong>bild<br />

könnte zudem dazu beitragen, dass sich<br />

auch Privatleute stärker für Erdgas als<br />

Moderner Erdgasbus in New Delhi<br />

Antriebstechnik entscheiden. Um längerfristig<br />

Kaufanreize für Erdgasfahrzeuge<br />

zu schaffen, fordert das Deutsche<br />

Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

etwa die Verlängerung des reduzierten<br />

Energiesteuersatzes für Erdgas über<br />

2018 hinaus. Auch der Ausbau des Erdgastankstellennetzes<br />

sollte stärker unterstützt<br />

<strong>und</strong> der Einsatz von Erdgas in<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln vorangetrieben<br />

werden. 18<br />

In diesem Zusammenhang kritisiert der<br />

Verkehrsclub Deutschland (VCD), dass<br />

der ÖPNV von den beiden Konjunkturprogrammen<br />

der B<strong>und</strong>esregierung<br />

Anfang 2009 explizit ausgeschlossen<br />

worden ist. Das Konjunkturprogramm II<br />

sieht 7,5 Milliarden Euro an Investitionen<br />

für Infrastrukturmaßnahmen vor. Davon<br />

sind zwei Milliarden für Ausbau <strong>und</strong> Erneuerung<br />

von B<strong>und</strong>esverkehrswegen<br />

(Straßen, Schienen, Wasserstraßen) geplant;<br />

weitere 3,5 Milliarden sollen den<br />

Ländern <strong>und</strong> Kommunen für Verkehrsmaßnahmen,<br />

Krankenhäuser, Städtebau<br />

etc. zugutekommen. Der ÖPNV wird in<br />

dem Programm nicht berücksichtigt, obwohl<br />

nach Ansicht des VCD zahlreiche<br />

notwendige Nahverkehrsprojekte bereits<br />

fertig geplant sind <strong>und</strong> sofort umgesetzt<br />

werden könnten. Vorausgesetzt,<br />

die finanziellen Mittel stünden zur Verfügung.<br />

Für die Förderung speziell von Erdgasbussen<br />

gibt es keine eigenen Programme.<br />

Die Kommunen erhalten zwar nach dem<br />

Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

über die Länder B<strong>und</strong>esmittel zur Verbesserung<br />

der Verkehrsverhältnisse.<br />

Nahverkehr 2010 63

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