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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Partikel-Emissionen im <strong>Stadt</strong>verkehr (g/100 km/Fahrgast)<br />

3<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

NOx-Emissionen nach Verursachern, so<br />

zeigt sich, dass der Linienbusbereich auch<br />

hier nur mit einem nahezu vernachlässigbaren<br />

Anteil vertreten ist. Dennoch<br />

kann lokal – je nach Art der Fahrzeugpopulation<br />

in den Straßen – der Beitrag<br />

der Linienbusse zu den NOx- bzw.<br />

NO2-Immissionen höher ausfallen.<br />

Bei der Verbrennung fossiler – also: kohlenstoffhaltiger<br />

– Kraftstoffe (wie Erdöl,<br />

Erdgas, Kohle) entsteht neben den oben<br />

bereits erwähnten lokal wirksamen<br />

Schadstoffen insbesondere das global<br />

wirksame Kohlendioxid (CO2), das mit<br />

weiteren, noch stärker klimarelevant<br />

wirkenden Gasen wie Methan (CH4),<br />

Distickstoffoxid (N2O; Lachgas) <strong>und</strong><br />

den Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen<br />

(FCKW) zum „CO2-Äquivalent“ zusammengefasst<br />

wird. Die klimarelevanten<br />

Treibhausgase beschleunigen die globale<br />

Erderwärmung signifikant – mit heute<br />

bereits spürbaren Folgen. Bereits seit<br />

den 1980er Jahren ist ein exponentieller<br />

Anstieg der volkswirtschaftlichen Schäden<br />

aufgr<strong>und</strong> von Naturkatastrophen<br />

belegt. Nach Analysen großer Rückversicherer<br />

haben etwa 64 Prozent der<br />

größeren Schadensereignisse in Europa<br />

<strong>und</strong> 79 Prozent der von diesen verursachten<br />

volkswirtschaftlichen Schäden<br />

einen unmittelbaren Bezug zu Klima <strong>und</strong><br />

Wetter. Die fiktiven volkswirtschaftlich<br />

relevanten Schadenswerte („externe<br />

Kosten“) liegen im Bereich von 30 bis<br />

40 € je Tonne CO2. Das entspricht weltweit<br />

jährlichen volkswirtschaftlichen<br />

Schäden in Höhe von 640 bis 1.600 Milliarden<br />

€. Hauptquellen anthropogenen<br />

Ursprungs bilden der Industriesektor,<br />

die Heizungen privater Haushalte <strong>und</strong><br />

der Verkehrsbereich, der in Europa r<strong>und</strong><br />

50 Nahverkehr 2010<br />

Mittlere Besetzung:<br />

1,2 Fahrgäste/Fahrt<br />

EURO-V-Pkw<br />

(Grenzwert; "Drittel-<br />

Mix")<br />

Quellen: TU Graz, 2004 <strong>und</strong> eigene Berechnungen<br />

Mittlerer Besetzungsgrad:<br />

20,8% über 24 h<br />

EURO-II-Diesel-Bus<br />

ohne DPF<br />

(<strong>Stadt</strong>verkehr)<br />

Diesel-Bus mit DPF<br />

(<strong>Stadt</strong>verkehr)<br />

ein Fünftel der global wirksamen Emissionen<br />

verursacht <strong>und</strong> dessen Anteil sich<br />

weiter erhöht. Aufgr<strong>und</strong> der direkten<br />

Abhängigkeit der CO2-Emission vom<br />

Kraftstoffverbrauch einzelner Verkehrsträger<br />

sind die Fahrzeugbestandszahlen<br />

<strong>und</strong> Beförderungsleistungen (z.B. Personenkilometer,<br />

Wagenkilometer) bei der<br />

Beurteilung der globalen Emissionen<br />

entscheidend. Bei Auswertung der VDV-<br />

Statistik unter Berücksichtigung der Wagenkilometer<br />

der VDV-Linienbusflotte<br />

lässt sich bei einer durchschnittlichen<br />

Platzausnutzung von knapp 20 Prozent<br />

über 24 St<strong>und</strong>en ein Flottenverbrauch<br />

der VDV-Linienbusse von r<strong>und</strong> 2,5 Litern<br />

Dieselkraftstoff pro 100 km <strong>und</strong><br />

Fahrgast ermitteln: Das im Pkw-Bereich<br />

für zukünftige Kleinwagen seit geraumer<br />

Zeit versprochene „3-Liter-Auto“ ist im<br />

VDV bereits seit langem flottenweite<br />

Realität. In der Verkehrsspitze benötigen<br />

Linienbusse im <strong>Stadt</strong>verkehr sogar we-<br />

4<br />

Mittlerer Besetzungsgrad:<br />

20,8% über 24 h<br />

niger als einen halben Liter Dieselkraftstoff<br />

pro 100 km <strong>und</strong> Fahrgast (Abb. 4).<br />

Dies dokumentiert eindrucksvoll die<br />

Überlegenheit des ÖPNV bezüglich des<br />

spezifischen Energieverbrauchs <strong>und</strong> der<br />

damit direkt verb<strong>und</strong>enen globalen Emissionen.<br />

Bei der Betrachtung der spezifischen<br />

CO2-Emissionen (pro Fahrgast)<br />

im <strong>Stadt</strong>verkehr wird die Überlegenheit<br />

des Linienbusses als Vermeider globaler<br />

Emissionen noch evidenter. So emittiert<br />

ein konventioneller Linienbus bei<br />

durchschnittlicher Platzausnutzung von<br />

etwa 20 Prozent pro Fahrgast weniger<br />

als ein Drittel der Treibhausgase eines<br />

durchschnittlich mit nur 1,2 Personen<br />

besetzten Pkw. In der Verkehrsspitze<br />

beträgt die CO2-Emission eines Linienbusses<br />

(pro Fahrgast <strong>und</strong> 100 km) sogar<br />

nur wenig mehr 5 Prozent der vergleichbaren<br />

Pkw-Emission (Abb. 5). Oder anders<br />

ausgedrückt: Jeder, der in der Rush-<br />

Hour anstelle eines Pkw den Linienbus<br />

nutzt, vermeidet r<strong>und</strong> 95 Prozent CO2.<br />

Dies impliziert das enorme Potenzial<br />

zur CO2-Vermeidung durch die forcierte<br />

weitere Verbesserung des Modal-Split<br />

zugunsten öffentlicher Verkehrsträger.<br />

Eine verantwortliche Politik wird daher<br />

ihr Handeln auf eine angemessene <strong>und</strong><br />

verlässliche öffentliche Förderung des<br />

ÖPNV fokussieren müssen.<br />

Weiteres Potenzial durch noch<br />

umweltfre<strong>und</strong>lichere Antriebs-<br />

<strong>und</strong> Kraftstofftechnologien<br />

Trotz der systemimmanenten Überlegenheit<br />

des ÖPNV im Umwelt- <strong>und</strong><br />

Klimaschutz besteht weiteres technisches<br />

Potenzial, das ausgeschöpft<br />

werden kann. Der VDV <strong>und</strong> seine Mitgliedsunternehmen<br />

begrüßen daher<br />

Kraftstoffverbrauch im <strong>Stadt</strong>verkehr (in l/100 km/Fahrgast)<br />

Beispiel: 12-m-NF-Bus

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