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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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11<br />

Gr<strong>und</strong>komponenten hybrider Antriebssysteme<br />

Hauptaggregat Energiespeicher Radantrieb<br />

Verbrennungsmotor<br />

Gasturbine<br />

Motor mit äußerer<br />

Verbrennung<br />

Externe<br />

Stromversorgung<br />

Brennstoffzelle<br />

Batterie<br />

Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Die<br />

Schaltstrategie des Automatikgetriebes<br />

legt fest, wann welche Leistung<br />

vom Motor abgerufen wird. Je nach<br />

Schaltstrategie <strong>und</strong> Fahrprogramm<br />

kann dieser Leistungsabruf variieren,<br />

was den Kraftstoffverbrauch signifikant<br />

beeinflusst. Getriebe für <strong>Stadt</strong>busse haben<br />

heute bis zu sechs Fahrprogramme<br />

verfügbar, zwischen denen jedoch nicht<br />

jederzeit gewechselt werden kann, da<br />

das Schaltprogramm eines Getriebes<br />

in der Regel festgelegt ist. Benötigt der<br />

Bus für seine Strecke auch nur einmal<br />

den „Power-Modus“ – etwa weil eine<br />

Steigung zu bewältigen ist – wird der<br />

Bus auf den flachen Streckenabschnitten<br />

nicht im verbrauchsgünstigsten Gang<br />

betrieben. Mit einer geländeabhängigen<br />

intelligenten Schaltstrategie wird indes<br />

je nach Anforderung der Strecke das<br />

passende Fahrprogramm automatisch<br />

aktiviert. Im Vergleich zu Fahrzeugen<br />

mit fest eingestellten Normal- oder Power-Programmen<br />

ermöglichen adaptive<br />

Schaltprogramme, die bedarfsgerecht<br />

das geeignetste Schaltprogramm in Abhängigkeit<br />

der jeweiligen Fahrsituation<br />

einstellen, eine Verbrauchssenkung <strong>und</strong><br />

damit weitere CO2-Senkung von im Mittel<br />

5 Prozent <strong>und</strong> bauen den systembedingten<br />

ÖPNV-Vorteil noch weiter aus.<br />

e) Hybridtechnik<br />

Ebenfalls unabhängig von der Art der<br />

Hauptantriebsquelle <strong>und</strong> des Kraftstoffsystems<br />

bietet sich die konsequente<br />

Hybridisierung des Antriebsstranges<br />

als Hoffnungsträger für Klimaschutz,<br />

Luftreinhaltung <strong>und</strong> Ressourcenschonung<br />

an. Dabei muss die Schlüsseltech-<br />

54 Nahverkehr 2010<br />

Interface<br />

Hydraulischer<br />

Speicher<br />

Pneumatischer<br />

Speicher<br />

Schwungmassenspeicher<br />

Batterien<br />

Hochleistungskondensatoren<br />

Elektrodynamische<br />

Energiespeicher<br />

(Spulen)<br />

Interface<br />

Schaltgetriebe<br />

Automatikgetriebe<br />

Hydraulisches<br />

Getriebe<br />

Planetengetriebe<br />

Elektromotor <strong>und</strong><br />

Getriebe<br />

Radnabenmotor<br />

nologie „Hybrid“ für Linienbusantriebe<br />

auch unter den Rahmenbedingungen<br />

des liberalisierten Verkehrsmarktes in<br />

Verbindung mit rückläufiger öffentlicher<br />

Kofinanzierung ökonomisch umsetzbar<br />

sein. Im liberalisierten Verkehrsmarkt<br />

ist eine ausreichende öffentliche<br />

Förderung für die Erschließung der<br />

signifikanten Umweltvorteile – zumindest<br />

bis zum Erreichen einer betrieblichen<br />

Serienreife für diese Technik, die<br />

noch nicht erreicht ist – unverzichtbar<br />

(Abb. 9). Konsequenterweise wird das<br />

B<strong>und</strong>esumweltministerium (BMU) im<br />

Rahmen einer zukunftsorientierten Politik<br />

den Einsatz moderner Hybridbusse<br />

mit anspruchsvollen Umweltstandards<br />

im öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) voranbringen <strong>und</strong> hat als Teil<br />

seiner Klimaschutzinitiative ein Projekt<br />

„Hybrid-Busse für einen umweltfre<strong>und</strong>-<br />

lichen ÖPNV“ ausgelobt, das mit Mitteln<br />

aus dem BMU-Umweltinnovationsprogramm<br />

<strong>und</strong> dem Konjunkturpaket II gefördert<br />

wird. Daneben fördern auch das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung (BMVBS) im Rahmen<br />

von 8 Elektromobilitäts-Modellregionen<br />

<strong>und</strong> der Verkehrsverb<strong>und</strong> Rhein-Ruhr<br />

(VRR) in eigenen Projekten die Vorserienerprobung<br />

der Hybridtechnik. Auch<br />

einzelne B<strong>und</strong>esländer, wie Bayern im<br />

IDEAS-Projekt, engagieren sich in der<br />

Hybridbusförderung. Neben den mit der<br />

Hybridisierung angestrebten Primärzielen<br />

„Kraftstoffeinsparung“ <strong>und</strong> „Emissionsvermeidung“<br />

ist für den ÖPNV auch<br />

das Sek<strong>und</strong>ärziel „weitere Verbesserung<br />

des Vorsprungs gegenüber dem Individualverkehr“<br />

von Bedeutung.<br />

Gerade Linienbusse eignen sich wegen<br />

ihres häufigen Bremsens <strong>und</strong> Anfahrens<br />

für die Hybrid-Technologie, weil hier<br />

signifikant Bremsenergie zurück gewonnen<br />

werden kann. R<strong>und</strong> 35 Bremsungen<br />

aus einer Geschwindigkeit von 50 km/h<br />

bei einem Linienbus mit mittlerer Besetzung<br />

von 19,5 Prozent ermöglichen die<br />

Rückgewinnung von einem Liter DK. Da<br />

die kinetische Energie im Quadrat der<br />

Fahrzeuggeschwindigkeit wächst, würden<br />

bereits 13 Bremsungen aus 80 km/h<br />

ausreichen, um einen Liter DK zu rekuperieren<br />

(Abb. 10).<br />

Die Konfiguration der in Abb. 11 gezeigten<br />

Gr<strong>und</strong>komponenten kann in verschieden<br />

Hybridkonzepten erfolgen, die<br />

spezifische Vor- <strong>und</strong> Nachteile aufweisen.<br />

Während der serielle Hybrid durch<br />

die rein elektrische Energieübertragung<br />

von Hauptaggregat <strong>und</strong> Energiespeicher<br />

zu den elektrischen Fahrmotoren die<br />

Hoffnungsträger: Hybridtechnik – Konzeptüberblick<br />

Serieller Hybrid<br />

Parallelhybrid<br />

Mischhybrid<br />

(kombiniert)<br />

Quelle: Fraunhofer IVI, 2007<br />

12<br />

VM<br />

VM<br />

VM<br />

GNLE<br />

GN<br />

K<br />

LES<br />

LES<br />

GN/M<br />

S<br />

LE/LES<br />

K<br />

S<br />

S<br />

M<br />

LE<br />

K<br />

M<br />

G<br />

G<br />

G<br />

mechanisch<br />

elektrisch<br />

VM Verbrennungsmotor<br />

GN Generator<br />

LE Leistungselektronik<br />

LES Leistungselektronik<br />

Speicher<br />

M Elektromotor<br />

G Getriebe<br />

K Mechanische<br />

Kupplung<br />

S Energiespeicher

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