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Regio CITADIS verbindet Stadt und Land

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Globale Emissionen im <strong>Stadt</strong>verkehr (in g/km/Fahrgast)<br />

5<br />

= 6 bis 7 % der spezif. Pkw-Emission!<br />

= 30 bis 38 % der spezif. Pkw-Emission!<br />

0 50 100 150 200<br />

einen objektiven Wettbewerb der Antriebssysteme<br />

unter Umwelt- <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeitsaspekten,<br />

der durch an<br />

„Wirkvorschriften“ orientierte, technikunabhängige<br />

wirtschaftliche Förderung<br />

gestützt werden muss.<br />

Im Jahr 2008 stellten die mit Dieselkraftstoff<br />

betriebenen Busse den mit<br />

95,4 Prozent weitaus größten Anteil der<br />

VDV-Busflotte. Fahrzeuge mit den alternativen<br />

Antriebsarten Erdgas, Wasserstoff-Verbrennungsmotor,Brennstoffzelle<br />

<strong>und</strong> Fahrstrom für die Trolleybusse<br />

wurden nur von wenigen VDV-Unternehmen<br />

eingesetzt. Damit stieg der<br />

Anteil alternativer Antriebsarten gegenüber<br />

2006 geringfügig von 2,2 auf 4.6<br />

Prozent (Abb. 6). Nachfolgend soll das<br />

weitere Umweltpotenzial detailliert betrachtet<br />

werden.<br />

a) Dieselantrieb<br />

Der Dieselmotor hat sich seit Jahrzehnten<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner Robustheit,<br />

Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit<br />

als Antriebsaggregat im ÖPNV <strong>und</strong><br />

Schienengüterverkehr bestens bewährt.<br />

Er ist die Verbrennungskraftmaschine<br />

mit dem höchsten Wirkungsgrad<br />

<strong>und</strong> im Hinblick auf die CO2-Emission<br />

die konkurrenzlos günstigste Verbrennungskraftmaschine.<br />

Dieselmotoren in<br />

EURO-V-/EEV-Technik waren aufgr<strong>und</strong><br />

der massiven Nachfrage <strong>und</strong> Vorreiterrolle<br />

der VDV-Mitgliedsunternehmen<br />

bereits lange vor der Einführung der<br />

Stufe EURO V serienmäßig verfügbar.<br />

Bereits im Vorfeld engagierten sich die<br />

VDV-Mitgliedsunternehmen in der frühzeitigen<br />

Erprobung fortschrittlicher<br />

Dieselbusse. Die weitere Optimierung<br />

des Emissionsverhaltens von Dieselan-<br />

Linienbus/Hybrid<br />

(Rush Hour)<br />

Linienbus (Rush Hour)<br />

Linienbus<br />

(Flottendurchschnitt)<br />

Pkw (8 l/100km; 1,2<br />

Pers.)<br />

Pkw (10 l/100km;1,2<br />

Pers.)<br />

trieben zielt auf eine Überwindung des<br />

dieseltypischen Zielkonflikts ab. Dieses<br />

„Stickoxidemission/Partikelemission/<br />

Kraftstoffverbrauch-Trilemma“ lässt sich<br />

mit den in Abb. 7 dargestellten Ansätzen<br />

lösen. Aufgr<strong>und</strong> der besonderen Anforderungen<br />

durch den dieseltypischen<br />

Zielkonflikt zwischen Stickoxid- <strong>und</strong><br />

Partikelminderung ist der gleichzeitige<br />

Einsatz<br />

• innermotorischer Maßnahmen,<br />

• wirkungsvoller Abgasnachbehandlung<br />

<strong>und</strong><br />

• verbesserter Kraftstofftechnologie<br />

notwendig.<br />

Zur Überwindung des dieseltypischen<br />

„Trade-Offs“ nimmt insbesondere die<br />

Abgasnachbehandlung eine zentrale<br />

Stellung ein. Gr<strong>und</strong>sätzlich stehen zur<br />

NOx-Reduzierung die SCR-Technik (se-<br />

lektive katalytische Reduktion mit Hilfe<br />

eines geeigneten Reduktionsmittels) <strong>und</strong><br />

die Abgasrückführung (AGR) zur Verfügung,<br />

zur Eliminierung von Partikeln aller<br />

Größenklassen die Filtertechnologie<br />

(geschlossener Partikelfilter, z.B. CRT).<br />

Da im Zuge der Stufe EURO VI auch<br />

eine granulometrische Partikellimitierung<br />

in der EU-Emissionsgesetzgebung<br />

immer wahrscheinlicher wird, garantiert<br />

letztendlich nur ein Partikelfilter die erforderliche<br />

Reduzierung aller Partikel-<br />

Größenklassen – insbesondere der lungengängigen<br />

„Nano-Partikel“ (PM 10).<br />

Neuerdings bieten einzelne Partikelfilter-Hersteller<br />

auch NO2-reduzierende<br />

Beschichtungen an, um die Primäremission<br />

dieses Reizgases zu verringern.<br />

Aller Erwartung nach werden mit der<br />

Stufe EURO VI die SCR-, AGR- <strong>und</strong><br />

Partikelfiltertechnologien zusammengeführt<br />

werden. Ein Weg ist die Kombination<br />

eines AGR-Motors mit geregeltem<br />

CRT-System mit einer nachgeschalteten<br />

SCR-Technik <strong>und</strong> NH3-Sperrkat (Abb.<br />

8). Das aus dem Motor strömende Abgas<br />

gelangt zunächst ins CRT-System<br />

<strong>und</strong> beaufschlagt dieses mit einem höheren<br />

Temperaturniveau, so dass die<br />

Regeneration thermisch begünstigt wird<br />

<strong>und</strong> außerdem ausreichend NO2 zur<br />

Verfügung steht. Da anschließend das<br />

SCR-System durchströmt wird, ergibt<br />

sich dann eine Reduzierung des vorher<br />

für die Partikelfilter-Regeneration benötigten<br />

NO2-Überschusses. Der NO2-<br />

Überschuss begünstigt dabei eine schneller<br />

anlaufende SCR-Funktion. Nach dem<br />

Partikelfilter erfolgt die Eindüsung von<br />

AdBlue <strong>und</strong> dessen Aufbereitung zu<br />

Antriebstechnologien in der deutschen<br />

Linienbusflotte<br />

6<br />

Nahverkehr 2010 51

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