Nachhaltiges Europa Abschlusspublikation - Global Marshall Plan
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Klimaschutz und Erneuerbare Energien<br />
Die EU-Kommission hat im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien in den letzten<br />
drei Jahren eine Reihe von guten Instrumenten vor allem im Bereich des Energieversorgungssektors<br />
vorgelegt. Bedauerlicherweise konnten auf der anderen Seite vor allem bei<br />
der Implementierung wichtiger Teile der EU-Klimastrategie (z.B. beim Emissionshandel)<br />
nur wenig Fortschritte gemacht werden, um Emissionen gemäß den gegenwärtigen Erfordernissen<br />
wirkungsvoll zu reduzieren.<br />
Dazu kommt, dass zwar alle Mitgliedstaaten das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, folgt<br />
man aber den neuesten Daten der Europäischen Umweltagentur, so können nur die<br />
wenigsten der alten Mitgliedstaaten ihre Verpflichtungen erreichen. Besonders die Kohäsi-<br />
onsländer sind weit davon entfernt, trotz der großzügigen Grundlage, die ihnen unter dem<br />
EU-Burden-Sharing eingeräumt wurde.<br />
Vorausgesetzt, dass diese Verpflichtungsperiode nur die erste Stufe auf dem Weg zu einer<br />
europäischen Wirtschaft ohne Öl und Kohle ist, muss die EU sich beeilen, will sie die Er-<br />
wärmung unter zwei Grad Celsius halten. Nichtsdestotrotz wird schon dieser Grad der Erwärmung<br />
zu einem bezeichnenden negativen Klimawandel in <strong>Europa</strong> und über die Grenzen<br />
hinaus führen.<br />
Während mehrere gute Strategien für den Energieversorgungssektor entwickelt wurden,<br />
waren Maßnahmen für die Energienachfrageseite schleppend und unzureichend. Der Ver-<br />
kehrssektor, der in ECCP-Berichten als wichtig eingestuft wurde, wurde fast vollkommen<br />
ignoriert. Zusätzliche Strategien werden dringend benötigt, um zu verhindern, dass die<br />
Emissionen im Verkehrsbereich wieder anwachsen. Die freiwillige Vereinbarung mit europäischen<br />
und asiatischen Autoherstellern ist mehr oder weniger die einzige Strategie in<br />
diesem Bereich, allerdings hat die Industrie Zweifel aufkommen lassen, ob sie ihre Ziele<br />
erreichen wird. Maßnahmen müssen gewährleisten, dass die Vereinbarung zu 100 Prozent<br />
erfüllt wird. Auch bei den Ausstößen der Industrie hinkt die Strategie hinterher.<br />
Bedauerlicherweise verlässt die EU sich lieber auf bessere Kontrollen von hochgefährlichen<br />
Stoffen, als auf die Förderung von weniger schädlichen Alternativen.<br />
Die Einführung wichtiger Instrumente der Klimaschutzpolitik, wie z.B. die Richtlinie zu erneuerbaren<br />
Energien, die Energiesteuerrichtlinie und das System des Emissionshandels<br />
werden bezeichnenderweise in ihrer Ausführung auf dem Niveau der Mitgliedstaaten geschwächt<br />
und reichen noch immer nicht an das Potential des Emissionsrückgangs heran.<br />
Die EU-Länder müssen anfangen, sich ernsthaft mit den gemeinsamen und koordinierten<br />
Strategien und Maßnahmen zum Klimawandel auseinander zusetzen.<br />
<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Europa</strong><br />
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