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Nachhaltiges Europa Abschlusspublikation - Global Marshall Plan

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<strong>Nachhaltiges</strong> <strong>Europa</strong><br />

60<br />

die Förderung von Nichtregierungsorganisationen<br />

usw.<br />

In diesem Zusammenhang muss allerdings auch<br />

auf das Subsidiaritätsprinzip hingewiesen werden:<br />

Vorrangige Aufgabe der europäischen Ebene ist es,<br />

dort den Rahmen richtig zu setzen, wo es einen internationalen<br />

Mehrwert gibt, z.B. dann, wenn es<br />

um grenzüberschreitende Umweltverschmutzung<br />

geht, oder wenn unkoordinierte nationale Grenzwerte<br />

zu einer Störung des freien Waren- oder<br />

Dienstleistungsverkehrs führen würden. Finanzielle<br />

Förderprogramme sollten jedoch vornehmlich auf<br />

nationaler Ebene – und unter Einhaltung europäischer<br />

Spielregeln, z.B. in Bezug auf die Subventi-<br />

onsordnung - ausgestaltet werden. Die Aufgabe<br />

der Europäischen Union kann hier allenfalls sein,<br />

Anstöße zu geben und Pilotprojekte zu fördern.<br />

Dieses geschieht auch.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Können wir uns in Zukunft noch Zukunft leisten?<br />

Wenn ja: wie können wir sie uns leisten? Das bis-<br />

her gesagte sollte Folgendes klar gemacht haben:<br />

• Natürlich können wir es uns leisten, mehr in<br />

den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwick-<br />

lung zu investieren. Wir sind so reich wie nie zuvor,<br />

und es sieht nicht so aus, als sollte sich in naher<br />

Zukunft daran etwas ändern.<br />

• Wir sollten auch mehr in den Umweltschutz<br />

und in eine nachhaltige Entwicklung investieren,<br />

weil es nach wie vor in vielen Bereichen nicht ge-<br />

lungen ist, das Wirtschaftswachstum mit dem Erhalt<br />

der Umwelt in Einklang zu bringen.<br />

• Allerdings ist es in einer Marktwirtschaft nicht<br />

primäre Aufgabe der Unternehmen, aus sich her-<br />

aus in dieser Richtung initiativ zu werden. Dies gilt<br />

sowohl für das produzierende Gewerbe wie auch<br />

für das Dienstleistungsgewerbe einschließlich des<br />

Bankensektors und anderer Finanzdienstleister.<br />

Primäre Aufgabe der Unternehmen bleibt es, zu<br />

produzieren, Dienstleistungen anzubieten und Gewinne<br />

zu machen. In einer Marktwirtschaft sind<br />

nicht-ökonomische Ziele diesen ökonomischen Zielen<br />

normalerweise unterzuordnen. Dies gilt auch<br />

für soziale und ökologische Ziele.<br />

• Es ist vielmehr Aufgabe der Gesellschaft und<br />

des für die Gesellschaft handelnden Gesetzgebers,<br />

dafür zu sorgen, dass sich Umweltschutz (wieder?)<br />

lohnt – und dies ist im ursprünglichen Sinn des<br />

Wortes zu verstehen.<br />

• Idealerweise sollte der Gesetzgeber bei dieser<br />

Gelegenheit nicht versuchen, die Marktkräfte aus-<br />

zuhebeln. Vielmehr sollte er sie sich zunutze machen,<br />

z.B. durch den Einsatz sogenannter marktwirtschaftlicher<br />

Instrumente, die versuchen, die<br />

richtigen Anreize über veränderte relative Preise<br />

zu setzen.<br />

• Gleichzeitig sollte der Gesetzgeber auch auf<br />

den Investitionszyklus potentiell zu regulierender<br />

Industrien und Sektoren Rücksicht nehmen. Das<br />

Leitmotiv bei jeder notwendigen Verschärfung des<br />

Umweltrechts sollte in diesem Zusammenhang<br />

immer sein: glaubwürdige aber graduelle Verschärfung.<br />

Denn die Lösung kaum eines Umweltproblems<br />

verlangt wirklich nach einer Schockthe-<br />

rapie.<br />

Eine diesen Punkten folgende Umweltpolitik sollte<br />

auch dazu führen, dass Investitionsmittel bereit-<br />

gestellt werden, die es uns erlauben sollten, in die<br />

Zukunft auch unserer Kinder und Kindeskinder zu<br />

investieren.

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