Onlinepublikation - Fachbereich 12 - Universität Bremen
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I. Projektbaustein I: MiCoach – Das UniCoachingProjekt für<br />
Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der<br />
gymnasialen Oberstufe<br />
1. Einleitende Projektbeschreibung<br />
„MiCoach – das UniCoachingProjekt für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der<br />
gymnasialen Oberstufe“ ist ein Teilprojekt des „Bremer Förderprojekts für Kinder und Jugendliche<br />
mit Migrationshintergrund an der <strong>Universität</strong> <strong>Bremen</strong>“, das in Kooperation mit der Senatorischen<br />
Behörde für Bildung und Wissenschaft und der Mercator-Stiftung seit 2006 an der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Bremen</strong> durchgeführt wird. Kurz nach Einführung des Förderunterrichts als universitäres<br />
Qualifikationsprojekt für Schülerinnen und Schüler wie auch für Lehramtsstudierende kristallisierte<br />
sich heraus, dass ein deutlicher und spezifischer Bedarf an Unterstützungs- und<br />
Begleitungsangeboten für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, die sich für ein Studium<br />
interessieren, bestand. Diesen Bedarf zum Anlass nehmend wurde 2007 das Projekt „MiCoach“<br />
konzeptioniert. Die Umsetzung begann mit Unterstützung der Stiftung Mercator für die Finanzierung<br />
der Studierenden in ihrer Tätigkeit als Coaches im Januar 2008 als Pilotphase. Als primäre Zielsetzung<br />
galt es, Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund über die Bereitstellung studentischer<br />
Coaches den Ü bergang von der Schule in das Studium zu erleichtern bzw. diesen durch eine<br />
individuelle Bildungsberatung und -begleitung zu modellieren sowie ihnen die Möglichkeit zu geben,<br />
den authentischen Alltag an der <strong>Universität</strong> schon deutlich vor einem möglichen Studienbeginn im<br />
Rahmen der Sekundarstufe II kennenzulernen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Sensibilisierung der<br />
Schülerinnen und Schüler für die universitären Anforderungen in der Wissenschaftssprache Deutsch<br />
sowie ihre Heranführung an den wissenschaftlichen Sprachgebrauch. Hintergrund ist die Erkenntnis,<br />
dass Studierende mit Migrationshintergrund überproportional sog. bildungsfernen Schichten<br />
angehören und Deutsch häufig erst als Zweitsprache und überwiegend im Alltagskontext gelernt<br />
haben (HIS 2010). Mit den studentischen Coaches sollen sie nicht nur eine konkrete Beratung und<br />
Unterstützung erfahren, sondern auch positive Rollenvorbilder aus ähnlichen Bildungskontexten für<br />
einen erfolgreichen Studienverlauf erhalten. Den Lehramtsstudierenden wiederum sollen durch das<br />
Projekt über Schulungen im Vorfeld der Teilnahme sowie den intensiven Kontakt und Austausch mit<br />
ihren Coachees Ansätze der Bildungsberatung sowie biografische Zugänge zum Lernen und Lehren<br />
vermittelt werden. Für Coaches ohne Migrationshintergrund bietet die Beteiligung am Projekt ein<br />
breites Spektrum an Zugängen zu den migrationsbedingten Lebenswelten der Schülerinnen und<br />
Schüler.<br />
Das Projekt wurde von Anna Wojciechowicz im Rahmen ihres Halbjahrespraktikums als Bestandteil<br />
ihres Studiums in den Erziehungswissenschaften (Erwachsenen-/Weiterbildung) zusammen mit der<br />
Projektleiterin Yasemin Karakaşoğlu entwickelt. Eine erste qualitative Evaluation seiner<br />
Wirkungsweise auf die Coaches fand im Rahmen ihrer Diplomarbeit statt. Von Projektbeginn bis Mai<br />
2010 lag die Projektkoordination bei Anna Wojciechowicz. Die Koordinierungsstelle wurde mit<br />
Unterstützung durch die Schwerpunktmittel über die Anbindung an eine Qualifikationsstelle im<br />
Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung eingerichtet.<br />
Im Rahmen der Projektbausteine wurde das MiCoach-Projekt mit der Formulierung der<br />
Lehramtsstudierenden als Zielgruppe in seiner Konzeption fokussiert und insbesondere die<br />
Implementierung des Projektes in die Lehramtsausbildung als Ziel formuliert. Mit Unterstützung<br />
durch die Schwerpunktmittel war es möglich, das Projekt in seiner Konzeption so zu fundieren, dass<br />
seine Fortführung auch nach Abschluss der Förderphase über eine Betreuung im Rahmen einer<br />
Qualifikationsstelle des Arbeitsbereiches Interkulturelle Bildung möglich ist. Die Studierenden<br />
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