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Onlinepublikation - Fachbereich 12 - Universität Bremen

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II. Projektbaustein II: Schreibwerkstatt „Wissenschaftssprache<br />

Deutsch für Studierende nicht-deutscher Erstsprache“ mit<br />

begleitender individueller Schreibberatung<br />

1. Einleitende Projektbeschreibung<br />

Der Projektbaustein „Wissenschaftssprache Deutsch für Studierende nicht-deutscher Erstsprache“<br />

richtet sich an Studierende, die Deutsch nicht als Erstsprache erlernt haben und die ihre<br />

Kompetenzen hinsichtlich der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten oder Vorträgen verbessern<br />

wollen.<br />

Der Bedarf für dieses Angebot kristallisierte sich aus zweierlei Hinsicht heraus. Auch wenn ein<br />

oberflächlicher Blick auf die Gruppe der Lehramtsstudierenden mit nicht-deutscher Erstsprache<br />

vermuten lässt, dass durch den Erwerb eines deutschen Abiturs (in der Regel handelt es sich um<br />

Bildungsinländerinnen und -inländer) sprachliche Barrieren keine Rolle mehr spielen sollten, so stellt<br />

sich in der Selbstwahrnehmung eines Teils der Studierenden mit Deutsch als Zweitsprache und<br />

gespiegelt auch in der Wahrnehmung einiger Lehrender ein spezifischer Bedarf in der Förderung der<br />

Wissenschaftssprache Deutsch bei dieser Zielgruppe heraus. Wissenschaftliche Befunde geben<br />

keinen eindeutigen Hinweis darauf, ob der Erwerb der deutschen Sprache als Zweitsprache per se<br />

einen solchen zusätzlichen Qualifikationsbedarf rechtfertigt, oder ob dieser Bedarf nicht eher durch<br />

die Bildungsferne der Herkunftsfamilie und damit durch einen erschwerten Zugang zur<br />

„Bildungssprache“ (Gogolin u.a. 2003, S. 51) Deutsch, also einer akademisch geprägten Sprache,<br />

generiert wird. Aufgrund der häufigen Verbindung zwischen Deutsch als Zweitsprache und einem sog.<br />

bildungsfernen Elternhaus bei Bildungsinländerinnen und -inländern und insbesondere aufgrund der<br />

Anfragen von Studierenden und Lehrenden in unserer universitären Praxis wurde als weiterer<br />

Projektbaustein ein spezifisches Angebot für die so benannte Zielgruppe der Lehramtsstudierenden<br />

mit Deutsch als Zweitsprache konzipiert und umgesetzt. Vorbilder hierfür gibt es an anderen<br />

<strong>Universität</strong>en, so existiert bspw. ein ähnliches Projekt an der <strong>Universität</strong> Duisburg-Essen bereits seit<br />

Mitte der 1990er Jahre.<br />

Ü ber Rückmeldungen von Lehrenden sowohl an der <strong>Universität</strong> Duisburg-Essen wie auch in <strong>Bremen</strong><br />

erfolgten Hinweise darauf, dass sie Unterstützungsbedarf der Zielgruppe im Hinblick auf Grammatik,<br />

Orthographie, Syntax, akademischem Wortschatz und Duktus bei der Korrektur von schriftlichen<br />

Arbeiten identifizierten.<br />

Auch einzelne Studierende mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache artikulierten in<br />

Einzelgesprächen gegenüber Mitgliedern des Arbeitsbereiches Interkulturelle Bildung (FB<strong>12</strong>) und<br />

Deutsch als Zweitsprache (FB10) den Wunsch nach einer stärkeren Förderung im Hinblick auf den<br />

Erwerb eines sichereren Umgangs mit akademischem Deutsch in Seminarveranstaltungen<br />

(insbesondere bei Referaten und Hausarbeiten). Zudem wurde von ihnen aufgrund von ersten<br />

Erfahrungen in Schulpraktika die Sorge formuliert, mit Unsicherheiten in der deutschen Sprache an<br />

der Schule nicht als vollwertige und gleichberechtigte Lehrkraft akzeptiert zu werden.<br />

Seit dem Wintersemester 2008/09 (bis zum Wintersemester 2010/11 in Kooperation mit dem<br />

Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache am FB10) wird daher der Projektbaustein in Form von<br />

Lehrveranstaltungen (2 SWS) und einer wöchentlichen Sprechstunde (2 SWS) zur individuellen<br />

Schreib- und Textberatung durchgeführt. Die Lehrveranstaltung ist mit einem Umfang von 3 CP<br />

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