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Onlinepublikation - Fachbereich 12 - Universität Bremen

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estimmten Studienabschlussgrades auf Grundlage der Einbeziehung verschiedener Variablen (Charakteristika)<br />

zu berechnen. Die Ergebnisse dieser Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigten, dass die Zugehörigkeit<br />

zu einer ethnischen Minderheit für die Erlangung eines bestimmten Abschlusses<br />

statistisch gesehen signifikant ist (ebd., S. 3). Auch nach der Ü berprüfung einer möglichen Signifikanz<br />

anderer Faktoren (Gender, Level des vorherigen Bildungsabschlusses, Behinderung, Deprivation, Studienfach,<br />

Hochschul-Typ, term-time accomodation, Alter) bleibe eine „unerklärbare Differenz“<br />

zwischen Studierenden ethnischer Minoritäten und „Weißen“ (UK, Irish). Der größte Abstand wurde<br />

laut Ergebnissen der Datenanalyse zwischen „Weißen“ und Black Caribbean, Black African und Studierenden<br />

aus China festgestellt (ebd., S. 19).<br />

Faktoren für einen erfolgreichen Studienverlauf<br />

Eine Fragestellung in der internationalen Forschung bildet die Suche nach den empirisch<br />

belegbaren Faktoren für einen erfolgreichen Studienverlauf. In einzelnen Untersuchungen wird dem<br />

Modell des Bildungsforschers Tinto gefolgt, dem zufolge die Teilhabe an der „student culture“<br />

außerhalb des Kontextes der Lernumgebung ein wichtiger Faktor für die erfolgsorientierte Beharrlichkeit<br />

im Studium ist; genauso wichtig wie die „akademische Integration“ sei die „soziale<br />

Integration“ im Sinne des Zugehörigkeitsgefühls zur Studierendenschaft; darüber hinaus sei für den<br />

erfolgreichen Studienverlauf auch wichtig, dass Dozierende und Professorinnen und Professoren eine<br />

Lehr-Lernumgebung bereitstellten, die es den Studierenden ermöglicht, sich akademisch integrieren<br />

zu können (vgl. Tinto 2004).<br />

Einzelne Untersuchungen, wie eine 2003 in den USA durchgeführte Untersuchung (Orr 2003), stellen<br />

auf die ökonomische Situation der Familie als entscheidenden Faktor für den Studienerfolg ab.<br />

In den USA spielt vor diesem Hintergrund in der Forschung insbesondere die Frage eine Rolle, wie<br />

eine von kultureller und ethnischer Diversität geprägte Lernumgebung den Studienverlauf beeinflusst<br />

bzw. unter welchen Bedingungen diese positiv wirken kann; ein Beispiel hierfür ist eine<br />

Untersuchung, die 2006 am Center for Studies in Higher Education an der University of California<br />

durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Studierende zu ihren „Interaktionen“<br />

mit der ethnisch diversen Studierendenschaft befragt. Ü ber 40% der befragten Studierenden bekundeten,<br />

dass die Interaktion zwischen den Studierenden zu einem größeren Verständnis für<br />

Differenzen hinsichtlich der Herkunft (race/ethnicity), der sozialen Situation, Religion, des rechtlichen<br />

Status und politischer Orientierung geführt habe.<br />

Diskriminierung/Rassismus während des Studiums/im praktischen Teil der akademischen<br />

Ausbildung<br />

In der internationalen Forschung, hier insbesondere in Großbritannien, spielt die Frage der<br />

Ungleichbehandlung während des Studiums eine wichtige Rolle; in Großbritannien wurden hierzu<br />

zahlreiche Untersuchungen, insbesondere bei Lehramtsstudierenden durchgeführt;<br />

Eine Studie zu Diskriminierungserfahrungen (Rassismus) bei Trainees hat gezeigt, dass Angehörige<br />

der ethnic minorities verschiedenen Formen des Rassismus ausgesetzt sind. Diese erfolgen zum einen<br />

durch Schülerinnen und Schüler -verbale Beleidigungen der Trainees und in einzelnen Fällen<br />

physische Gewalt- und durch die Mentorinnen und Mentoren an den Schulen. In diesem Fall handelte<br />

es sich um Vorurteile, geringere Erwartungen an die minority ethnic trainees und Versagung von<br />

Unterstützung ihnen gegenüber. In den Interviews wurde jedoch auch deutlich, dass dieses kein<br />

durchgängiges Muster ist sondern andere Mentorinnen und Mentoren die Trainees im Falle rassistischer<br />

Handlungen unterstützten. Gleiches gilt für die Leiterinnen und Leiter der Ausbildungseinrich-<br />

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