Deutsch (6.2 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-32 - 7 -<br />
Sämtliche Bäche im Bereich der topographischen Mulde von Bauen<br />
sind weitgehend permanent fliessend, auch wenn sie in trockenen<br />
Perioden auf kLimmerliche Rinnsale zurUckgehen. Einer dieser Bäche<br />
fliesst unmittelbar unterhalb der Einstiche der drei im Zusammenhang<br />
mit dem Transportweg (iii) erwähnten Stollen vorbei. Solange<br />
sich der Lauf dieses Baches nicht wesentlich ändert, werden Radionuklide,<br />
die entlang des Transportweges (iii) die Biosphäre erreichen,<br />
entweder durch den Bach direkt dem Urnersee zugefUhrt, ohne<br />
dass der umliegende Boden kontaminiert wird, oder mit gefasstem<br />
Quellwasser der heutigen Quellen Nr. 310 oder Nr. 315 aus dem<br />
Bacheinschnitt herausgefUhrt.<br />
Die jährlichen Niederschlagsmengen betragen im langjährigen Mittel<br />
in<br />
- der Region Vierwaldstättersee<br />
- Altdorf<br />
- Isenthal<br />
I 416 ± 180 mm/a<br />
I 208 mm/a<br />
I 530 mm/a<br />
In den unteren Partien des Hanges sUdlich von Bauen, wo der tonige<br />
Anteil im Lockergestein relativ hoch ist, dUrften etwa 50 % des<br />
Niederschlages oberflächlich abfliessen. Die Evapotranspiration<br />
könnte ca. 700 mm/a betragen. Diese beiden Werte wurden fUr einen<br />
vergleichbaren Boden, fUr Hanggley bei Luzern bestimmt /2-1/.<br />
Der Urnersee hat ein Volumen von 3,6-10 9 m 3 (siehe Anhang A).<br />
Durch die Erwärmung der obersten Wasserschichten im FrUhling und<br />
Sommer baut sich - wie in allen stehenden Gewässern der temperierten<br />
Zone - eine stabile Schichtung des Seewassers auf (Stagnationsperiode).<br />
Das warme und deshalb leichte Wasser der Oberflächenschicht<br />
(Epilimnion, Volumen ca. 0,52-10 9 m 3 ) IIsc hwimmt ll auf<br />
dem kalten, schweren Wasser der viel mächtigeren Tiefenschicht<br />
(Hypolimnion). Die beiden Schichten werden in einer Tiefe von<br />
o - ca. 20 m durch die sogenannte Sprungschicht getrennt, in der<br />
die Temperatur sprunghaft abfällt und durch die praktisch kein<br />
Stoff transport stattfindet. Im Urnersee dauert die Stagnationsperiode<br />
ca. 4 Monate (ca. Juni bis September).<br />
Während der übrigen Zeit sorgt Konvektion und vor allem aber der<br />
Wind fUr eine Vermischung, die bis zum Seegrund reicht (Zirkulationsperiode)<br />
.<br />
Die horizontale Mischung erfolgt viel rascher als die vertikale.<br />
Im Hallwilersee konnte ein Diffusionskoeffizient von<br />
10 3 - 10 4 cm 2 /s abgeschätzt werden /2-2/. Im Urnersee dUrfte er<br />
eher grösser sein, da der See in Richtung Nord-SUd verläuft, nahe<br />
dem Alpenkamm liegt und damit ausgesprochen Föhn- und Nordwind<br />
ausgesetzt ist.