Deutsch (6.2 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-32 - 30 -<br />
Pflanze, zu jener im Boden angibt (Abschnitt 5.3.1). Eine zusätzliche<br />
Kontamination von Pflanzen erfolgt bei der Beregnung, der<br />
heute in der Schweiz üblichen Art der Bewässerung. Dabei werden<br />
Radionuklide auf den Pflanzen abgelagert und gelangen von dort<br />
teilweise in die Pflanze. Bei der Modellierung der Biosphäre wird<br />
diese Wirkung der Bewässerung für Gras und Blattgemüse berücksichtigt.<br />
Der Nuklideintrag in die obere Bodenschicht (Kompartiment 1) durch<br />
die Bewässerung wird im Biosphärenmodell durch die Wasserflüsse<br />
f 31 und einen nicht spezifizierten Teil von f 21 beschrieben. Diese<br />
Parameter bestimmen die Nuklidbilanz in den Kompartimenten und<br />
damit im Humus. Da die direkte Nuklidaufnahme durch Pflanzen aus<br />
dem Bewässerungswasser nur bei gewissen Bewässerungsarten erfolgt<br />
und f 21 nicht nur die Bewässerung umfasst, wird im Biosphärenmodell<br />
die Nuklidablagerung auf der Pflanze durch einen unabhängigen<br />
Parameter CIR, die Beregnungsrate während der Vegetationsperiode,<br />
beschrieben. Der durch den Parameter CIR beschriebene<br />
Wasserfluss ist ein Teil der durch f 21 und f 31 quantifizierten<br />
Wasserflüsse ins Kompartiment 1. Die beiden Parametersätze, CIR<br />
einerseits und f 21 , f 31 anderseits, beschreiben verschiedene<br />
Aspekte der Bewässerung.<br />
Für die Sicherheitsanalyse wird die sehr ungünstige Annahme getroffen,<br />
dass alle oben aufgezählten Nahrungsmittel gleichzeitig<br />
innerhalb des Modellgebietes erzeugt werden. Die in diesem Bericht<br />
errechnete Strahlenexposition bezieht sich also auf jene kritische<br />
Bevölkerungsgruppe, die ihre Nahrungsmittel ausschliesslich aus<br />
dem Modellgebiet bezieht.<br />
Verglichen mit den heutigen Verhältnissen ist diese Annahme insofern<br />
konservativ, als im Modellgebiet nur Viehwirtschaft betrieben<br />
wird und das Vieh überdies noch gesömmert wird, also zeitweise aus<br />
dem Modellgebiet hinausgeführt wird.<br />
Die Annahme könnte etwas realistischer werden, falls sich die<br />
Zivilisation in Richtung verstärkter lokaler Selbstversorgung<br />
entwickelt, was aber nur in Verbindung mit einer drastischen<br />
Abnahme der Bevölkerungsdichte möglich ist.<br />
Da das Modellgebiet nur 4 ha Land umfasst, ist die kritische Bevölkerungsgruppe<br />
klein. Mit den Verzehrdaten aus Tabelle 5-1 und<br />
statistischen Werten für Bodenerträge in der Landwirtschaft /5-1,<br />
5-3/ sind 0,7 ha Boden nötig, um einen Menschen zu ernähren, wobei<br />
der Fleischkonsum mit 0,6 ha den Hauptanteil ausmacht.