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Deutsch (6.2 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 85-32 - 8 -<br />

Die Ausbreitung von Stoffen im Urnersee, zumindest in horizontaler<br />

Richtung, erfolgt rasch, das heisst, eine homogene Durchmischung<br />

wird in der Grössenordnung von Tagen bis höchstens ein paar Wochen<br />

erreicht. Bei konstanter Einleitrate bildet sich im Nahbereich der<br />

Einleitstellen von Radionukliden eine "Fahne" aus mit einer im<br />

Vergleich zum übrigen See erhöhten Konzentration. Mit wachsender<br />

Entfernung nimmt die Konzentration ab und nähert sich einem Wert,<br />

der sich aus Einleitrate der Radionuklide, Seevolumen und Umwälzzei<br />

t des Seewassers errechnen 1 ässt ("Konzentrati on inder Fernzone").<br />

Der Wasserzufluss zum Urnersee beträgt während der Stagnationsperiode<br />

(4 Monate) im langjährigen Mittel 0,95-19 9 m 3 und während<br />

der Zirkulationsperiode (8 Monate) 0,56-10 9 m 3 , wobei die Reuss<br />

den Hauptanteil (94 %) zuführt. Während der Stagnationsperiode<br />

schichtet sich die Reuss im Hypolimnion ein.<br />

2.3 Landwirtschaft, Fischerei<br />

Der Hang südlich von Bauen ist bäuerliches Kulturland. In den oberen<br />

und südlichen Partien ist er heute bewaldet, die tiefer gelegenen<br />

Partien sind Weideland. Vorherrschend sind Milchwirtschaft<br />

und Weidemast von Rindvieh, welches mehrheitlich gesömmert wird.<br />

Daneben wird auch Kleinvieh, vor allem Schafe, gehalten. Ackerbau<br />

wird nicht betrieben, pflanzliche Produkte werden höchstens für<br />

den Eigenbedarf gezogen.<br />

Im Urnersee leben 28 Arten von Fischen, die dominante Art ist der<br />

Felchen, gefolgt vom Seesaibling und Barsch. Der mittlere Fischertrag<br />

beträgt im Urnersee 22,3 kg/ha-Jahr (1970 - 1977) /2-3/.<br />

Damit wird annähernd die potentielle Ertragsfähigkeit des Sees erreicht,<br />

die auf maximal 25 kg/ha-Jahr berechnet wurde. Der Anteil<br />

der Sportfischer ist gering: auf den 1 800 ha des Urnersees werden<br />

von ihnen jährlich rund 1 900 kg Fisch gefangen.<br />

Aufgrund unterschiedlicher Nahrungsaufnahme, Laichgewohnheiten und<br />

genereller Umweltansprüche ist davon auszugehen, dass der Urnersee<br />

in der Tiefen- wie der horizontalen Ausbreitung von Fischen bewohnt<br />

ist. Neben typischen Uferbewohnern gibt es eindeutige Bodenbewohner<br />

(z. B. Trüsche) sowie Arten, die fast ausschliesslich im<br />

freien Wasser (Pelagial) leben, ausserdem Zwischenformen, die in<br />

verschiedenen ökologischen Nischen zu finden sind.<br />

Wegen grosser Mobilität und Standortwechsel vieler Fischarten<br />

(z. B. der Hauptarten Felchen und Seesaibling) ist ein Verbleiben<br />

der Tiere in den stärker belasteten Zonen (Nahfeld der Einleitung)<br />

eher die Ausnahme. Die Kontamination von gefangenen Fischen wird<br />

somit vor allem durch die Radionuklidkonzentration im Fernfeld bestimmt.

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