Deutsch (6.2 MB) - Nagra
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NAGRA NTß 85-32 A - 13<br />
Neben diesen drei Vertretern kommen die Seeforelle sowie eine Reihe<br />
karpfenartiger Fische vor, unter denen das Rotauge, der Brachsmen<br />
und die Rotfeder eine wichtige Rolle spielen. Der See weist<br />
zudem einen bedeutenden Hechtbestand auf; diese Fischart pflanzt<br />
sich vor allem in den Altwasserläufen der Reuss fort (Reussdelta).<br />
Weitere bedeutende räuberische Arten sind die Trüsche, ein<br />
ausgesprochener Bodenbewohner, und der Zander (eingesetzt). Ausserdem<br />
nimmt der Aal an Bedeutung zu. Zu den wichtigsten Arten<br />
gesellen sich sieben seltene Arten, die zum Teil nur im Mündungsgebiet<br />
der Reuss vorkommmen.<br />
Die Nahrungsansprüche der verschiedenen Fischarten sind unterschiedlich,<br />
aber auch zwischen Jungfischen und Adulten der gleichen<br />
Art bestehen Unterschiede. Während sich die einen Arten von<br />
Primärproduzenten (Phytoplankton und Aufwuchsalgen) und Detritus<br />
(partikuläres organisches Material, z. B. Teile von Pflanzen und<br />
Tieren) ernähren, also am Anfang der Nahrungskette stehen, leben<br />
andere ausschliesslich räuberisch von anderen Fischarten.<br />
Den Hauptharst der Arten, die von vegetarischem Material und<br />
Detritus leben, bestreiten die "Weissfische" (karpfenartige) ,<br />
unter ihnen ernanren sich Rotauge, Rotfeder und Laube fast aussch<br />
1 i ess 1 ich von Primärproduzenten . Glei che Nahrungsansprüche<br />
haben praktisch alle Jungformen der vorhandenen Fischarten. Eine<br />
Zwischenstellung nehmen Felchen und Seesaibling ein, die sich von<br />
Bodennährtieren (z. B. Chironomiden Larven), Plankton, aber auch<br />
von Kleinfischen und Anflug (z. B. Mücken) ernähren, während Hecht<br />
und Zander ausschliesslich räuberische Arten sind.<br />
A3.3 FISCHERTRAEGE<br />
Der mittlere Hektarertrag pro Jahr betrug im Urnersee in der Zeitperiode<br />
1970 - 1977 22,3 kg. Damit wurde annähernd die potentielle<br />
Ertragsfähigkeit des Sees erreicht, die auf maximal 25 kg/ha und<br />
Jahr berechnet wurde.<br />
Der See wird heute von zwei Berufsfischern genutzt, welche im Sommer<br />
Schwebnetzfischerei (unverankerte Netze in verschiedenen Tiefen),<br />
im Winter Boden- und Stellnetzfischerei über den Laichgründen<br />
(Netze mit schwimmenden Ober- und beschwerten Unterleinen) betreiben.<br />
Die beträchtliche Zahl von Sportfischern fischt während<br />
der Anglersaison am ganzen Urnersee, geht aber im Frühling - Sommer<br />
vor allem auf Felchenfang, wenn diese Fischart in Schwärmen in<br />
Buchten auftreten. Der Anteil der Sportfischererträge am Gesamtfischertrag<br />
ist aber dennoch gering: auf den 1 800 ha des Urnersees<br />
werden von ihnen rund 1 900 kg Fisch gefangen, was nicht ganz<br />
5 % des mittleren Fischertrags oder ca. 1 kg/ha und Jahr ausmacht.