Deutsch (6.2 MB) - Nagra
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NAGRA NTB 85-32 - 1 -<br />
1 EINLEITUNG<br />
Im Rahmen des Projekts Gewähr 1985 wurde für die Sicherheitsanalyse<br />
des Lagers für schwach- und mittelaktive Abfälle eine Szenarienanalyse<br />
durchgeführt (NGB 85-08). Diese hat gezeigt, dass die<br />
wahrscheinlichsten Szenarien, welche zur Freisetzung von Radionukliden<br />
aus dem Lager in die Biosphäre führen, durch den diffusiven<br />
Transport der Nuklide durch die technischen Barrieren und den<br />
anschliessenden Transport mit dem tiefen Grundwasser zur Biosphäre<br />
bestimmt werden (Grundwasserszenarien). Zudem wird angenommen,<br />
dass das Endlager nach 105 bis 107 Jahren durch Erosionsprozesse<br />
freigelegt wird (Erosionsszenarium).<br />
Für beide Szenarien, das Grundwasser- und das Erosionsszenarium,<br />
stellt die Biosphäre das letzte Glied in der Freisetzungskette<br />
dar. Hier werden - insbesondere im Grundwasser und in Oberflächengewässern<br />
- die aus der Geosphäre potentiell freigesetzten kleinen<br />
Konzentrationen der Radionuklide durch Verdünnung weiter reduziert.<br />
Ungekehrt sind auch Wirkungsmechanismen vorhanden, die<br />
teilweise zur Aufkonzentration der Radionuklide führen können.<br />
Im vorliegenden Bericht wird nur die Modellierung der Biosphäre<br />
innerhalb der Grundwasserszenarien behandelt. Jene im Erosionsszenarium<br />
erfolgt sinngemäss gleich und ist im NGB 85-08, Abschnitt<br />
7.7, beschrieben.<br />
Für die sicherheitstechnische Analyse der möglichen Auswirkungen<br />
eines Endlagers auf Mensch und Umwelt müssen quantitative Angaben<br />
über die wichtigsten Parameter der Biosphäre vorliegen, welche zu<br />
einem guten Teil standortspezifisch sind. Im Projekt Gewähr 1985<br />
wurden die relevanten Parameter mit Hilfe eines Modell-Datensatzes<br />
konkretisiert, welcher nach dem derzeitigen Kenntnisstand den Verhältnissen<br />
am Standort Oberbauenstock entspricht. Dem vorliegenden<br />
Bericht wird der gleiche Modell-Datensatz zugrunde gelegt.<br />
Die Resultate der Modellrechnungen zeigen, dass sich die Radionuklidfreisetzung<br />
in die Biosphäre über sehr grosse Zeiträume (bis<br />
107 Jahre nach Versiegelung des Endlagers) erstreckt. Daher kann<br />
die Mbdellierung der Biosphäre auf der Basis heutiger Gegebenheiten<br />
nur mit Unsicherheiten in die Zukunft extrapoliert werden. In<br />
der Folge sind die präsentierten Resultate nicht als genaue Prognosen<br />
für diese grossen Zeiträume zu verstehen, sie sollen vielmehr<br />
die radiologischen Auswirkungen aufzeigen, mit denen gerechnet<br />
werden müsste, wenn die prognostizierte Radionuklidfreisetzung<br />
heute stattfinden würde.