LBS-Kinderbarometer Wohnen in NRW
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Die Erwachsenenurteile<br />
zur Spielplatzqualität spiegeln<br />
sich im Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
der K<strong>in</strong>der.<br />
Spielplätze mit starker sozialer<br />
Kontrolle führen bei<br />
K<strong>in</strong>dern eher zu ger<strong>in</strong>gerem<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den.<br />
13. Das Zusammenspiel von<br />
Erwachsenenurteil und<br />
K<strong>in</strong>dersicht<br />
Die Ortsbegehungen, die im Frühjahr 2005 vor der<br />
Befragung der K<strong>in</strong>der stattfanden, hatten neben<br />
der Aufgabe, mit dem untersuchten Stadtteil näher<br />
vertraut zu werden, auch den Zweck, die vorhandenen<br />
Angebote und Wohnbed<strong>in</strong>gungen aus<br />
Erwachsenensicht auf ihre K<strong>in</strong>derfreundlichkeit h<strong>in</strong><br />
zu bewerten.<br />
13.1 Bewertung der Spielplätze<br />
Drei Mitglieder des Forschungsteams 33 beurteilten<br />
daher beispielsweise die Spielplätze 34 im Stadtteil<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der folgenden Kriterien: Zustand (d.h.<br />
<strong>in</strong>wieweit sehen die Spielgeräte gepflegt und gut<br />
erhalten aus), Modernität (d.h. enthält der Spielplatz<br />
neue <strong>in</strong>novative Spielgeräte), Zugänglichkeit<br />
(ist der Spielplatz für die K<strong>in</strong>der leicht zu erreichen),<br />
Verkehrssicherheit (ist der Spielplatz entweder<br />
an e<strong>in</strong>er verkehrsberuhigten Straße gelegen<br />
oder zum<strong>in</strong>dest gut von der Straße abgegrenzt)<br />
und soziale Sicherheit (wie e<strong>in</strong>sehbar s<strong>in</strong>d die<br />
Spielplätze, so dass Erwachsene/Eltern soziale<br />
Kontrolle ausüben können).<br />
Je besser der Zustand der Spielplätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Stadtteil ist und je moderner sie s<strong>in</strong>d, desto besser<br />
fühlen sich die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> dem Stadtteil (r=.17 bzw.<br />
r=.14). Die Möglichkeit sozialer Kontrolle der<br />
Spielplätze, die von den Eltern oft als positiver Aspekt<br />
empfunden wird, führt bei den K<strong>in</strong>dern eher<br />
zu e<strong>in</strong>em negativen Wohlbef<strong>in</strong>den, d.h. je stärker<br />
die Spielplätze an gut e<strong>in</strong>sehbaren Stellen liegen,<br />
desto negativer ist das Wohlbef<strong>in</strong>den im Stadtteil<br />
(r=-.18).<br />
13.2 Bewertung der Bebauung<br />
Je höher der geschätzte Anteil von Wohnblocks<br />
bzw. Hochhäusern im Stadtteil ist, desto ger<strong>in</strong>ger<br />
ist das Wohlbef<strong>in</strong>den der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> diesem Stadtteil<br />
(-.24). Umgekehrt gilt, dass e<strong>in</strong> höherer Anteil<br />
33 Die Urteiler waren jeweils neben e<strong>in</strong>em Mitglied des<br />
Autorenteams zwei geschulte Praktikanten (Ines Katzer<br />
& Tobias Gollan), für deren Mithilfe hier noch e<strong>in</strong>mal<br />
herzlich gedankt sei.<br />
34 Bei großen Stadtteilen oder vielen Spielplätzen wurde<br />
nur e<strong>in</strong>e Stichprobe der Spielplätze besichtigt und be-<br />
wertet.<br />
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