Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
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SCHWERPUNKT: STORAGE AREA NETWORKS<br />
Bob Sibley von Halifax, einem Finanzdienstleister, erläutert, warum mehrere SANs <strong>für</strong> die heterogene<br />
Umgebung aus OS/390, Unisys, NT, Unix <strong>und</strong> AS/400-Systemen mit 2,5 TByte Speicher<br />
eingerichtet wurden. Die Erweiterung auf 14 SANs zu je 84 Server ohne Änderung oder Ergänzung<br />
der Switch-Infrastruktur ist möglich. Quelle: Angel Business Communications Ltd<br />
klagt wird aber die große Vielfalt der heute<br />
noch notwendigen Bedienungs-Software.<br />
Fast <strong>für</strong> jedes Hardware-Produkt<br />
wird eine eigene Management-Software<br />
benötigt. Interessant war, dass in größeren<br />
Firmen die psychologischen Probleme am<br />
größten waren. Durch die Speicherkonsolidierung<br />
verkleinert sich der Herrschaftsbereich<br />
eines Managers. Er besitzt plötzlich<br />
kein Jahresbudget mehr <strong>für</strong> die Speichererweiterung<br />
in seiner Abteilung. <strong>Das</strong><br />
wird dann zentral <strong>für</strong> das SAN erledigt. Zudem<br />
führt er auch nicht länger einen abteilungseigenen<br />
Speicher- oder Netzadministrator.<br />
Geschrumpftes Budget <strong>und</strong> geringere<br />
Mitarbeiterzahl bei den Abteilungs<strong>für</strong>sten<br />
<strong>und</strong> die neuen Abgrenzungen in den<br />
Zuständigkeiten verhindern oft ganz oder<br />
<strong>für</strong> lange Zeit die Einführung beziehungsweise<br />
optimale Nutzung von FC-SANs.<br />
NORMUNG Im Zusammenhang mit SANs<br />
wird immer wieder die vermeintlich nicht<br />
vorhandene Normung beim Fibre Channel<br />
beklagt. In den Vorträgen insbesondere<br />
auch bei den Anwendern wurde dies nicht<br />
bestätigt. Die FC-Technik ist derzeit in<br />
über mehr als 20 ANSI-Normen <strong>für</strong> alle<br />
üblichen Anwendungen spezifiziert, zum<br />
Teil schon in der fünften Generation. Die<br />
fehlende Normung betrifft die Verwaltung<br />
großer <strong>Daten</strong>mengen in heterogenen, verteilten<br />
<strong>Daten</strong>netzen. <strong>Das</strong> wäre auch so,<br />
wenn eine andere Übertragungstechnik genutzt<br />
würde. In jüngster Zeit offenbarten<br />
152 LANline 12/2000<br />
sich jedoch signifikante Fortschritte bei<br />
der Spezifikation von einheitlichen Methoden<br />
<strong>und</strong> Protokollen <strong>für</strong> die Verwaltung<br />
der <strong>Daten</strong>.<br />
PRODUKTE An den Ständen wurden bekannte<br />
Produkte demonstiert. Es gab aus<br />
Anlass der Konferenz keine wirklichen<br />
Neuheiten. Die FCA Europe zeigte das<br />
verbandseigene mobile <strong>und</strong> sehr heterogene<br />
SAN. Diese SAN-Demoeinheit ist in<br />
zwei sehr großen Schränken <strong>für</strong> die verschiedenen<br />
Server, Hubs, Switches <strong>und</strong><br />
Speichereinheiten untergebracht. Die Anlage<br />
ist in mehrere SANs mit Kupfer- <strong>und</strong><br />
Glasfaserverbindungen in FC-Technik<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en. Die FCA Europe<br />
wird diese beiden Schränke auch auf der<br />
CeBIT ausstellen. Fortschritte erkennen<br />
konnte der Besucher auch bei den neueren<br />
Verwaltungsprogrammen, die alle mehr<br />
oder weniger virtualisieren. Dazu gehören<br />
beispielsweise Sansymphony von Datacore<br />
oder Sanpoint von Veritas. Alle namhaften<br />
Firmen mit FC- oder SAN-Produkten<br />
waren selbst oder über ihre englischen<br />
Distributoren als Aussteller vertreten.<br />
(Hermann Strass/mw)<br />
Hinweis: Die nächste Konferenz “The Fibre<br />
Channel Event” wird vom 6. bis 7. Juni<br />
2001 im MECC in Maastricht in den<br />
Niederlanden abgehalten. Weitere Informationen<br />
unter www.fibrechannelevent.<br />
com<br />
10GFC<br />
Auf der europäischen FC-Konferenz in<br />
London wurde am 18.10. 2000 weltweit<br />
gleichzeitig die 10-GBit/s-Version der<br />
Fibre-Channel-Technik angekündigt. Die<br />
Vorarbeiten dazu begannen im August 1999<br />
im zuständigen ANSI-Komitee NCITS/T11.<br />
Weitere Einzelheiten dazu müssen in den<br />
nächsten Monaten noch spezifiziert werden.<br />
<strong>Das</strong> T11-Komitee tagt regelmäßig <strong>für</strong> eine<br />
Woche im Monat, wobei etwa ein bis drei<br />
Tage <strong>für</strong> die Fibre-Channel-Normierung reserviert<br />
sind. Wie heute üblich, wird der<br />
größte Teil der Arbeit jedoch über die<br />
E-Mail-Kommunikation erledigt.<br />
Die drei Industriegruppen <strong>für</strong> die Spezifizierung<br />
von FC, 10GBE (10 Gigabit Ethernet)<br />
<strong>und</strong> Infiniband werden die gleiche physikalische<br />
Technik einsetzen. Der Anwender<br />
muss also nur eine Kabelinfrastruktur<br />
installieren. 10GFC wird auch installierte<br />
“Dark Fiber”-Verbindungen nutzen können.<br />
Damit sind DWDM- oder Sonet/SDH-Strecken<br />
direkt verwendbar. Die neue Technik<br />
ist rückwärtskompatibel mit den 1-GBit/s<strong>und</strong><br />
2-GBit/s-Varianten des Fibre Channel,<br />
die heute im praktischen Einsatz sind. Die<br />
Vernetzungstechnik nach ISO/IEC 11801<br />
wird ebenfalls unterstützt.<br />
Skip Jones, Chairman der FCIA, erläuterte<br />
auf der Konferenz in London, dass mit<br />
Produkten ab 2002 zu rechnen ist. Bis dahin<br />
sollte es mit den gegenwärtigen <strong>Daten</strong>raten<br />
beim Fibre Channel keine Probleme geben.<br />
Bei der 10GFC-Variante soll der zwölffache<br />
<strong>Daten</strong>durchsatz gegenüber einer<br />
1-GBit-Variante erreicht werden. Beim Fibre<br />
Channel kann allgemein mit etwa 95<br />
Prozent oder mehr an Nutzdatenrate gerechnet<br />
werden.<br />
Beim Fibre Channel ist die 1-GBit/s-<br />
Übertragung schon sehr weit verbreitet.<br />
Derzeit geht etwa zwei Drittel der Produktion<br />
an Gigabit-Chips (Transmitter, Receiver,<br />
Transceiver) in FC-Anwendungen <strong>und</strong><br />
ein Drittel in GBE-Anwendungen. <strong>Das</strong> Komitee<br />
<strong>für</strong> die Normung von GBE (Gigabit<br />
Ethernet) hatte die damals bereits <strong>für</strong> den<br />
Fibre Channel verfügbaren Übertragungschips<br />
in die GBE-Spezifikation übernommen.<br />
GBE-Produkte nutzen also die Preisvorteile<br />
aus den großen Stückzahlen beim<br />
Fibre Channel. Die jetzt vorgestellte<br />
10GFC-Technik <strong>und</strong> der derezeit in Arbeit<br />
befindliche Normentwurf <strong>für</strong> 10GBE<br />
werden gemeinsam spezifiziert. Die Unterschiede<br />
liegen dann wie jetzt auch, im Protokoll,<br />
nach dem die <strong>Daten</strong> übertragen werden.<br />
(Hermann Strass/mw)<br />
www.lanline.de