Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
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netzMARKT<br />
INTERNET IM MITTELPUNKT<br />
Lotusphere<br />
Europe 2000<br />
Vom 25. bis 29. September präsentierte Lotus zusammen<br />
mit seinen Business-Partnern Neuheiten,<br />
Strategien <strong>und</strong> Aussichten in Berlin. R<strong>und</strong> 3600<br />
Fachbesucher informierten sich über neue Domino-<br />
Funktionen <strong>und</strong> Lotus-Produkte wie das ASP-Solution-Pack<br />
<strong>und</strong> das kommende Wissensportal ”K-Station“.<br />
Generell lagen Portale ganz massiv im Trend.<br />
Die Eröffnungsveranstaltung<br />
ließ Zweifel darüber aufkommen,<br />
ob man sich denn<br />
wirklich in der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
oder nicht doch jenseits<br />
des ”Weißwurstäquators“ auf<br />
dem Oktoberfest befindet: Da<br />
trat tatsächlich der neue Präsident<br />
<strong>und</strong> CEO von Lotus Development,<br />
Al Zolar, als<br />
”Bierdimpfel in Lederhosen“<br />
auf. Die beabsichtigte Message<br />
kam auf jeden Fall herüber:<br />
Auch Bierbrauereien werden<br />
zukünftig mit Hilfe von Lotus-Produkten<br />
ganz selbstverständlich<br />
im Sinne des ”E-<br />
Commerce“ ihre Geschäfte<br />
im ”biermarket.net“ abwickeln.<br />
Zusammenarbeit über<br />
das Netz ist gefragt: ”Work<br />
As One!“. Abgesehen von<br />
Unterhaltungseinlagen bot<br />
Lotus aber auch interessante<br />
Entwicklungen.<br />
Ganz in alter Tradition der<br />
kleinen Versionsschritte an<br />
zweiter Kommastelle mit<br />
großen Funktionssprüngen<br />
kündigte Lotus das neue ”five-o-five“<br />
von Domino <strong>und</strong><br />
Notes an. Entgegen alter Gewohnheiten<br />
muss auf den<br />
8 LANline 12/2000<br />
bunten Strauß interessanter<br />
Neuerungen jedoch nicht erst<br />
lange gewartet werden: Angekündigt<br />
war die Verfügbarkeit<br />
zwar erst ”innerhalb der<br />
nächsten 30 Tage“, jedoch<br />
konnten bereits während der<br />
Lotusphere die ersten Downloads<br />
über http://www.notes.<br />
net/qmrdown.nsf <strong>für</strong> alle unterstütztenBetriebssystemplattformen,<br />
darunter auch<br />
Linux, anlaufen. Selbst die in<br />
Berlin anwesenden Iris-Entwickler<br />
zeigten sich von solcher<br />
Termintreue sichtlich<br />
überrascht. Zu den Highlights<br />
des ”Quarterly Maintenance<br />
Release“ zählen der Domino<br />
Network File Store<br />
(”DNFS“), standardmäßige<br />
Integration der Domino Offline<br />
Services (”DOLS“) <strong>und</strong><br />
das darauf aufbauende ”iNotes<br />
for Microsoft Outlook“,<br />
sowie entwicklerorientierte<br />
Erweiterungen wie die Domino<br />
Collaboration Objects<br />
(einfache Nutzung der Domino-Dienste<br />
via Visual Basic,<br />
VBA oder Active Server Pages),<br />
der neue Lotus Connector<br />
<strong>für</strong> OLE/DB zur direkte-<br />
ren Anbindung von Microsofts<br />
SQL-Server <strong>und</strong> Unterstützung<br />
<strong>für</strong> ein Single Sign-<br />
On in Verbindung mit IBMs<br />
Websphere-Application-Server<br />
ab Version 3.5.<br />
Der Domino Network File<br />
Store 1.0 öffnet Notes-<strong>Daten</strong>banken<br />
erstmals <strong>für</strong> den einfachen<br />
Zugriff per Dateisystem.<br />
Dazu emuliert ein Domino-<br />
Server-Task einen eigenständigen<br />
SMB-Server (Server<br />
Message Block), auf den beliebige<br />
SMB-Clients wie<br />
Microsofts Netzwerk-Clients<br />
aber auch entsprechende Clients<br />
unter Linux oder anderen<br />
Betriebssystemen wie auf einen<br />
normalen Fileserver zugreifen<br />
können. Vorbereitete<br />
Notes-<strong>Daten</strong>banken erscheinen<br />
als Unterverzeichnis einer<br />
speziellen Freigabe des<br />
virtuellen Fileservers. Jede<br />
sichtbare Datei entspricht einem<br />
Attachment innerhalb eines<br />
Notes-Dokuments. Ordner<br />
innerhalb der Notes-<strong>Daten</strong>bank<br />
erscheinen als korrespondierendeDateiverzeichnisse.<br />
Mit dieser neuen <strong>Daten</strong>schnittstelle<br />
kann Domino R5<br />
nun auch mit einer ähnlichen<br />
Funktionalität glänzen, wie<br />
sie das ”Web-Storage-System“<br />
von Microsoft Exchange<br />
2000 bietet. Allerdings erlaubt<br />
DNFS nicht wie Exchanges<br />
Web Store den vollständigen<br />
<strong>und</strong> einfachen dateiorientierten<br />
Zugriff auf<br />
sämtliche Mails <strong>und</strong> andere<br />
Dokumente im Information<br />
Store, sondern beschränkt<br />
sich auf die Dokumentenanhänge<br />
in speziell da<strong>für</strong> gestalteten<br />
<strong>Daten</strong>banken. Den genauen<br />
Praxisnutzen müssen<br />
daher erst zukünftige Anwendungsdesigns<br />
unter Beweis<br />
stellen. Auf jeden Fall kann<br />
bereits die erste Version von<br />
DNFS auch ”offline“ in Kombination<br />
mit dem Notes Desktop<br />
eingesetzt werden, solange<br />
dieser unter NT betrieben<br />
wird. Wer die Möglichkeiten<br />
von DNFS selbst unter die<br />
Lupe nehmen möchte, muss<br />
sich allerdings entweder bis<br />
zur nächsten offiziellen Domino-Distribution<br />
auf CD<br />
gedulden oder Zugang zur Lotus-Partner-Zone<br />
besitzen:<br />
Unverständlicher Weise ist<br />
DNFS nicht Bestandteil der<br />
QMR-Download-Dateien.<br />
Die Domino-Offline-Services<br />
sind zwar bereits seit Ende<br />
letzten Jahres als kostenloser<br />
Bild 1. iNotes alias ”Shimmer“ heißt der neue Browser-basierte Offlinefähige<br />
Client zu Domino<br />
www.lanline.de