Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SCHWERPUNKT: STORAGE AREA NETWORKS<br />
OPEN STORAGE NETWORKING<br />
Fokussierung auf NAS<br />
<strong>und</strong> SAN reicht nicht<br />
Die eigentlichen informationsverarbeitenden Technologien treten<br />
zugunsten der informationsspeichernden in den Hintergr<strong>und</strong>. Wurden<br />
einst Data Storage Devices als Peripherie zu den eigentlichen Rechnern<br />
<strong>und</strong> Servern bezeichnet, so scheint sich heute der Trend umzukehren.<br />
Server werden – zumindest was das Investitionsvolumen anlangt – zur<br />
Peripherie neben den <strong>Daten</strong>speichersystemen.<br />
Der Trend, dass <strong>Daten</strong>speicherungssysteme<br />
nicht mehr als reiner Satellit von<br />
Servern <strong>und</strong> Clients angesehen werden,<br />
lässt sich auch auf technologischer Ebene<br />
beobachten. Waren es über Jahrzehnte ausschließlich<br />
Direct Attached Storage Systeme,<br />
die Festplatten direkt mit den jeweiligen<br />
Server-Systemen verkabelten, sind es<br />
nun zwei Konzepte, die mit den Unzulänglichkeiten<br />
von Direct Attached Storage<br />
Devices aufräumen wollen, nämlich Network<br />
Attached Storage (NAS) <strong>und</strong> Storage<br />
Area Networks (SAN). Beide Konzepte<br />
sind angetreten mit dem Bestreben, bessere<br />
Skalierbarkeit, Erweiterbarkeit <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />
zu ermöglichen – <strong>und</strong> das bei<br />
zumindest gleichbleibender Performanz<br />
im <strong>Daten</strong>durchsatz. In den Diskussionen<br />
sind mitunter heftige Debatten entflammt,<br />
welches Konzept das bessere sei. Bei dem<br />
Vergleich beider Systeme auf technischer<br />
Ebene, gelangt man im Wesentlichen zu<br />
folgender Aussage:<br />
– SAN ist ein Technologiekonzept <strong>und</strong><br />
meint Storage-Zugriff über Fibre Channel<br />
unter Verwendung von Encapsulated<br />
SCSI.<br />
– NAS ist ein Technologiekonzept <strong>und</strong> bedeutet<br />
Storage-Zugriff über TCP/IP unter<br />
Verwendung von Netzwerk-File-<br />
Systemen wie NFS, HTTP <strong>und</strong> Windows<br />
Networking.<br />
An dieser Stelle könnte die Diskussion<br />
geführt werden, dass Fibre Channel vermeintlich<br />
höheren <strong>Daten</strong>durchsatz erzielen<br />
184 LANline 12/2000<br />
kann als beispielsweise eine Ethernet-Infrastruktur.<br />
Wenn man sich allerdings die<br />
jüngsten Entwicklungen ansieht, bleibt<br />
festzustellen, dass sich durch Gigabit-<br />
Technologien die Bandbreiten stark angenähert<br />
haben. Ansätze wie die 10Gb-Alliance<br />
wiederum sprechen ebenso wie die<br />
Kostenverhältnisse (sowohl <strong>für</strong> Hardware<br />
als auch im Sinne von Personalkosten <strong>für</strong><br />
spezifisches Know-how) <strong>für</strong> die IP-basierende<br />
Infrastruktur. Dennoch scheint der<br />
Vergleich der beiden Ansätze nur aus dieser<br />
Richtung betrachtet noch ungenügend,<br />
weil nicht umfassend genug. Auch die<br />
wirtschaftliche Sichtweise bringt keine<br />
Klarheit, weil das SAN eine unternehmensrelevante<br />
Lösung ist: SAN verbindet<br />
<strong>Daten</strong> mit Servern. NAS ist eine unternehmensrelevante<br />
Lösung <strong>und</strong> verbindet <strong>Daten</strong><br />
ebenfalls mit Servern.<br />
Die Unterscheidbarkeit, um die beiden<br />
Ansätze klar kategorisieren <strong>und</strong> damit auch<br />
bewerten zu können, ist also sowohl bei der<br />
üblichen technischen, als auch bei der wirtschaftlichen<br />
Betrachtungsweise nicht oder<br />
nur begrenzt gegeben. Auf der einen Seite<br />
ist es die Zugriffsart, die von Relevanz erscheint.<br />
Damit ist gemeint, ob die dem Storage<br />
vorgelagerten Rechnersysteme in der<br />
Lage sind, <strong>Daten</strong> auf direktem Wege in den<br />
Hauptspeicher zu laden, oder ob dies über<br />
eine intermediäre Zwischenschicht (konkreter:<br />
TCP/IP-Stacks) erfolgt. Die zweite<br />
relevante Dimension ist das Zugriffsprotokoll,<br />
das heißt, wird auf physische <strong>Daten</strong>blöcke<br />
zugegriffen oder werden logische<br />
Meta-Strukturen benötigt, also Files beziehungsweise<br />
File-Systeme. Wenn man diese<br />
beiden Dimensionen nun auf zwei Achsen<br />
aufträgt, ergibt sich folgendes Portfolio,<br />
das die vorherrschenden Technologien einordnerbar<br />
macht:<br />
An dieser Stelle mag es überraschend<br />
sein, dass ein SAN in der oberen linken<br />
Ecke erscheint <strong>und</strong> nicht in einer der<br />
Netzwerkspalten. <strong>Das</strong> ist dadurch zu be-<br />
SCSI over IP ist eher mit einem Direct-Attached-Storage-System oder mit einem SAN zu<br />
vergleichen als mit einem Fileserver oder einer NAS-Appliance.<br />
www.lanline.de