Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation - ITwelzel.biz
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das Handy, weitergeleitet wird.<br />
Etwas komplizierter ist es, die<br />
Funktionalität eines Einkaufswagens<br />
zu implementieren.<br />
Denn hier müssen die benutzerspezifischen<br />
<strong>Daten</strong> in einer<br />
Session, also über mehrere Seitenaufrufe<br />
hinweg, gesammelt<br />
werden <strong>und</strong> jederzeit zur Verfügung<br />
stehen. Dies ist nicht<br />
einfach, da sich ja zu einem gegebenen<br />
Zeitpunkt h<strong>und</strong>erte<br />
von Benutzern auf der Website<br />
tummeln können. Zum Glück<br />
nimmt die Servlet-Engine dem<br />
Entwickler dieses Problem ab.<br />
Greift der Benutzer zum ersten<br />
Mal auf die Web-Applikation<br />
zu, wird im Browser ein Cookie<br />
mit einer eindeutigen Identifikation<br />
gesetzt. Bei weiteren<br />
Anfragen kann der Benutzer<br />
somit erkannt werden. Jedem<br />
Benutzer ist weiterhin ein Speicherplatz<br />
– der so genannte<br />
Session Kontext – zugeordnet.<br />
<strong>Das</strong> Servlet kann den Bereich<br />
des momentan aktiven Benutzers<br />
von der Servlet-Engine<br />
anfordern <strong>und</strong> beispielsweise<br />
die Information eines Buchs<br />
dort ablegen. Empfängt die<br />
Servlet-Engine innerhalb von<br />
15 Minuten keine weiteren Anfragen,<br />
wird die Session automatisch<br />
gelöscht.<br />
Java Server Pages sind eine<br />
neue, auf Servlets aufbauende<br />
Technologie von Sun [2]. Prinzipiell<br />
funktionieren Java Server<br />
Pages genau wie Servlets.<br />
Der entscheidende Unterschied<br />
besteht jedoch im Verhältnis<br />
von Java <strong>und</strong> HTML<br />
beziehungsweise XML. Servlets<br />
sind normale Java-Klassen,<br />
die den dynamischen<br />
Web-Inhalt mit Print-Anweisungen<br />
ausgeben. Java Server<br />
Pages hingegen sehen fast wie<br />
ein gewöhnliches HTML-Dokument<br />
aus. Dynamische Seitenkomponenten,<br />
wie zum<br />
www.lanline.de<br />
fokusE-COMMERCE<br />
Beispiel das Ergebnis einer<br />
Suchanfrage, fehlen jedoch.<br />
Stattdessen findet man, abgegrenzt<br />
durch die Tags Java-Programmzeilen, die<br />
wie im Servlet die dynamischen<br />
Seitenteile generieren.<br />
Wer mit den Web-Technologien<br />
vertraut ist, erkennt, dass<br />
sich ein Servlet zu JSP in etwa<br />
so wie ISAPI zu ASP verhält.<br />
Ruft ein Benutzer eine JSP-<br />
Datei in seinem Web-Browser<br />
auf, wird sie automatisch auf<br />
dem Server in ein Servlet übersetzt.<br />
Dies geschieht, indem alle<br />
Zeichen, die sich nicht zwischen<br />
befinden, in<br />
Print-Methodenaufrufe gepackt<br />
werden. Dieses aus der<br />
JSP-Datei generierte Servlet<br />
wird automatisch compiliert,<br />
im Arbeitsverzeichnis des<br />
Web-Servers gespeichert <strong>und</strong><br />
dann wie jedes andere Servlet<br />
ausgeführt. Dies bedeutet natürlich<br />
auch, dass mit JSP Variablen<br />
definiert <strong>und</strong> andere<br />
komplexe Java-Klassen aufgerufen<br />
werden können.<br />
Der Vorteil von JSP ist, dass<br />
die statischen Seitenteile mit<br />
jedem HTML-Editor wie zum<br />
Beispiel Frontpage oder Composer<br />
bearbeitet werden können.<br />
Mit Servlets ist hierzu immer<br />
eine Änderung im Java-<br />
Programm <strong>und</strong> ein erneutes<br />
Kompilieren erforderlich. Andererseits<br />
sind JSP-Programme<br />
oft recht unübersichtlich.<br />
Es bleibt letztendlich dem persönlichen<br />
Geschmack überlassen,<br />
ob Servlets oder JSP verwendet<br />
werden. Als Daumenregel<br />
gilt hierbei, komplexe<br />
Applikationslogik mit Servlets<br />
zu implementieren <strong>und</strong> JSP <strong>für</strong><br />
Standardaufgaben wie Log-in<br />
oder Suche zu verwenden.<br />
Ein großes Plus <strong>für</strong> die Akzeptanz<br />
von Servlets <strong>und</strong> JSP<br />
ist die Tatsache, dass der Apa-<br />
LANline 12/2000 241