Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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BLICK 70 Aus der Forschung<br />
LEHREN UND LERNEN<br />
MIT DEM INTERNET<br />
Das Internet macht's möglich: Der Student der<br />
Zukunft geht erst zur Vorlesung, später<br />
vertieft er dann sein Wissen zu Hause am pe,<br />
und zwar mit einem speziell auf die Vorlesung<br />
zugeschnittenen Programm. An der Verwirklichung<br />
dieses Szenarios arbeiten Wissen<br />
schaftler der Uni <strong>Würzburg</strong>. Sie sind dabei<br />
eingebunden in das Förderprogramm "Neue<br />
Medien in der Bildung" des Bun<br />
desforschungsministeriums.<br />
Das <strong>Würzburg</strong>er Projekt ist am Lehrstuhl für Didaktik<br />
der Mathematik angesiedelt und wird vom Bun<br />
desministerium mit 650.000 Mark gefördert. Prof. Dr.<br />
Hans-Georg Weigand: "Ziel ist es, eine inter<br />
netgestützte Lehr-Lernumgebung zu entwickeln, wel<br />
che die Vorlesungen begleitet: Sie soll Hilfestellung<br />
zu den Inhalten von Vorlesung und Übungen geben,<br />
zum Selbstlernen anregen, Möglichkeiten der Kon<br />
trolle und der Selbstkontrolle des Wissensstandes<br />
enthalten. Außerdem soll sie die Kommunikation zwi<br />
schen den Lehrenden und Lernenden sowie unter<br />
den Studierenden fördern". Die Zielgruppe sind Stu<br />
dierende für das Lehramt Mathematik.<br />
Die Studierenden sollen die Möglichkeit haben, In<br />
halte der Lehrveranstaltung unter alternativen Ge<br />
Sichtspunkten zu wiederholen und über das Netz<br />
Ergänzungen zu fach mathematischen und fachdidak<br />
tischen Vorlesungen zu erhalten. Über eine Wissens<br />
basis sollen sie selbstständig Inhalte erarbeiten und<br />
über ein Kommunikationszentrum mit Dozenten, an-<br />
deren Studierenden, Schülern und Lehrern in Ver<br />
bindung treten können.<br />
Prof. Weigand: "Der Grundgedanke bei diesem Pro<br />
jekt ist also, dass der Besuch von Vorlesungen, Se<br />
minaren und Übungen nicht ersetzt wird, sondern<br />
dass ganz im Gegenteil neue Medien dabei helfen,<br />
die Beziehung zwischen Anwesenheitsveranstaltun-<br />
Veranstaltungen zu einem Demonstrationsmedium<br />
werden, mit dem sie unmittelbar auf Internet-Res<br />
sourcen zugreifen können_ Für Studierende wird es<br />
ein Werkzeug werden, mit dessen Hilfe sie orts- und<br />
zeitunabhängig Zugang zu Inhalten des Studiums be<br />
kommen.<br />
Neben der technischen Realisierung derartiger Mög<br />
lichkeiten laute allerdings die entscheidende Frage:<br />
Inwieweit wird durch diese neuen Technologien das<br />
Lernen des Einzelnen erleichtert? Wird es effektiver?<br />
Wird der Wissenszuwachs größer? Für welche Inhalte<br />
bietet sich das Internet besonders an? Wo liegen die<br />
Gefahren der Nutzung des neuen Mediums?<br />
Die Zielgruppen des Systems sind Studierende des<br />
Lehramts, Referendare und Lehrer. Für Hochschul<br />
lehrer soll eine Plattform für die internet-basierte<br />
Erstellung und Durchführung von Lehrveranstaltun<br />
gen zur Verfügung gestellt werden.<br />
Die Didaktik-Lehrstühle für Mathematik in Münster,<br />
Braunschweig, Nürnberg und <strong>Würzburg</strong> führen das<br />
Projekt gemeinsam durch. Es wird in den kommen<br />
den drei Jahren mit insgesamt 3,5 Millionen Mark<br />
gefördert.<br />
Für das Projekt wurden die Mathematiklehrer Dr.<br />
Matthias Ludwig (Gymnasium Markbreit) und Gerald<br />
Wittmann (Gymnasium Scheinfeld) vom Kultusmini<br />
sterium mit jeweils einer halben Stelle an das Ma<br />
thematische Institut der <strong>Universität</strong> <strong>Würzburg</strong><br />
abgeordnet.<br />
Naturwissenschaften<br />
lassen<br />
Schüler kalt<br />
gen und individuellem Arbeiten zu verbessern." Verschiedene Studien haben gezeigt, dass<br />
Bereits heute ist das Internet eine zentrale Informa- viele Schüler nur wenig an Naturwissenschaftionsquelle<br />
für Studierende, um schnell an aktuelle ten interessiert sind. Es fällt ihnen schwer,<br />
Daten zu gelangen, und es ist ein Medium für eine naturwissenschaftliche oder mathematische<br />
räumlich und zeitlich entzerrte Kommunikation. Die Probleme zu durchdringen, anspruchsvollere<br />
Prognose des Mathematik-Didaktikers Weigand: In Aufgaben zu lösen und ihr Wissen auf neue<br />
nächster Zeit wird das WWW für Dozenten in ihren Situationen anzuwenden.