Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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2.3 Historische Entwicklung<br />
- 13 -<br />
1666 zerlegte Isaac Newton (1642-1727) mit Hilfe eines Prismas Licht in seine<br />
Spektralfarben und nannte die entstandene Farbenreihe „Spektrum“ (lat. spectrum: Bild in <strong>der</strong><br />
Seele). Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts setzte sich dann <strong>der</strong> Begriff Spektroskopie (griech. skopein:<br />
schauen) für die Betrachtung von Spektren durch. Im Jahr 1802 bemerkte <strong>der</strong> britische<br />
Chemiker William Hyde Wollaston (1766-1828) erstmals dunkle Linien im Sonnenspektrum,<br />
hielt sie jedoch für natürliche Grenzen zwischen den Farben. Zehn Jahre später untersuchte<br />
Joseph von Fraunhofer (1787-1826) diese Linien genauer, katalogisierte sie und bezeichnete<br />
sie mit den Buchstaben A bis H. Seine D-Linie fand er auch im Licht einer Kerzenflamme<br />
wie<strong>der</strong>, konnte sich jedoch nicht erklären warum diese im Sonnenspektrum dunkel und im<br />
Kerzenspektrum hell erschien. Die Deutung <strong>der</strong> Linien gelang Fraunhofer noch nicht, er<br />
erkannte jedoch bei weiteren Beobachtungen, dass Sonne und Sterne unterschiedliche<br />
Spektren zeigten. G. Kirchhoff (1824-1887) und R. W. Bunsen (1811-1899) führten<br />
schließlich die Linien im Sonnenspektrum auf chemische Elemente zurück. Mit einem<br />
Prismenspektroskop und Flammenemissionsspektroskopie gelang ihnen die Identifizierung<br />
einiger Elemente, wie z.B. Na, Ca, Mg, Cr und Fe. 1885 wurde dann die Verbindung von<br />
Theorie und Realität durch Johann Jakob Balmer (1825-1898) vollzogen, <strong>der</strong> empirisch eine<br />
Formel fand, mit <strong>der</strong> sich die Linien des Wasserstoffs zwischen 377 und 656nm berechnen<br />
ließen. Drei Jahre später war es durch die Rydberg-Formel (vgl. 4.1.1) möglich, sämtliche<br />
Linien des Wasserstoffspektrums zu errechnen. Einige davon wurden später durch Lyman,<br />
Paschen und Pfund mit Hilfe dieser Formel nachgewiesen. Zum endgültigen Verständnis<br />
dieser Formel bedurfte es Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>der</strong> Physiker Bohr (1885-1962) und<br />
vor allem Schrödinger (1887-1961), die durch neue quantisierte Atommodelle die Basis<br />
schufen, auf <strong>der</strong> die mo<strong>der</strong>ne Physik und somit auch die Spektroskopie heute aufbauen.