Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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Die Ähnlichkeit zum eindimensionalen Potential lässt sich noch erkennen, wenn wir die<br />
Wahrscheinlichkeitsdichten des dazugehörenden Niveaus auf die jeweilige Achse projezieren.<br />
Für den Grundzustand ist das noch kein Problem, für den ersten Anregungszustand erhalten<br />
wir drei unterschiedliche Orientierungen <strong>der</strong> Aufenthaltswahrscheinlichkeiten im Raum,<br />
jeweils um 90°, wie eingezeichnet, gedreht. Jedes n kann zwar unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />
beliebige Werte annehmen, für den Fall des ersten Anregungszustandes kann jedoch nur ein n<br />
den Wert Zwei besitzen, während die beiden an<strong>der</strong>en jeweils Eins haben müssen. Je nachdem<br />
welches n diese Werte annimmt, ergeben sich unterschiedliche Ausrichtungen im Raum, die<br />
jedoch alle die gleiche Energie haben. Hier erkennt man erstmals die Verwandtschaft mit<br />
Atomorbitalen bei denen trotz unterschiedlicher Ausrichtung auch die selben Energieniveaus<br />
resultieren. Auffällig in <strong>der</strong> Abbildung ist die Knotenfläche, auf <strong>der</strong> die Wahrscheinlichkeit<br />
ein Elektron zu finden Null ist. Dies ist analog zu den Knotenpunkten im eindimensionalen<br />
Fall zu sehen.<br />
Wir haben nun eine Ahnung davon, wie die Schrödingergleichung funktioniert. Für die<br />
Anwendung auf ein Atom bedarf es jedoch sehr viel mehr Mathematik, mit <strong>der</strong> wir uns nicht<br />
aufhalten wollen. Einen kleinen Einblick gewähren wir uns aber dennoch, wenn auch wie<strong>der</strong><br />
nur für das simpelste Element, den Wasserstoff.<br />
Wir befinden uns jetzt im Atom und müssen natürlich die potentielle Energie des Elektrons<br />
berücksichtigen. Diese kennen wir bereits aus Formel 4.1.1.9. Die potentielle Energie des<br />
Elektrons ist abhängig von seinem Abstand vom Kern, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Radius einer Kugel ist. Statt in<br />
kartesischen Koordinaten muss daher in Polarkoordinaten gerechnet werden, denn das<br />
Potential ist kugelsymmetrisch und kein Qua<strong>der</strong>. Die Schrödingergleichung lautet zunächst<br />
analog zu Formel 4.1.2.15 und wird für den dreidimensionalen Fall erweitert:<br />
Eindimensional: − ℏ2<br />
2m ⋅ d 2 <br />
d x 2 E pot ⋅ = E ges ⋅<br />
Dreidimensional: − ℏ2<br />
2m ⋅ d 2 <br />
d x 2 d2 <br />
d y 2 d2 <br />
d z 2 E pot⋅ = E ges⋅<br />
Formel 4.1.2.23: Ein- und dreidim. Schrödingergl., oben: Ψ ist Ψ (x), unten: Ψ ist Ψ (x;y;z)<br />
Den Ausdruck in Klammern kann man auch durch einen Operator ausdrücken, den sog.<br />
Laplace-Operator. Dieser soll nun auf Kugelkoordinaten umgeformt werden.