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Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...

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6. Elementanalytische <strong>Sternspektroskopie</strong> - praktische Anwendung<br />

6.1 Aufbau <strong>der</strong> Messapparatur<br />

Ziel meiner Facharbeit war es, neben dem Verstehen <strong>der</strong> theoretischen <strong>Grundlagen</strong> auch<br />

selbst Sternspektren aufzunehmen und an ihnen die theoretischen Ergebnisse nachzuprüfen.<br />

Zur Aufnahme <strong>der</strong> Spektren stand mir aufgrund meiner Tätigkeit als Amateurastronom das<br />

nötige Equipment zur Verfügung, bis auf ein Beugungsgitter, das zur Erzeugung <strong>der</strong> Spektren<br />

notwendig war. Die Funktion des Beugungsgitters ist leicht erklärt. Ebenso wie beim<br />

Doppelspaltexperiment wird Licht an Gitterfurchen gebeugt. Je mehr Furchen/Spalte ein<br />

Gitter hat, desto schärfer werden die Maxima <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeitsverteilung und desto<br />

kleiner werden die Nebenmaxima. Das bedeutet, je mehr Furchen das Gitter hat, desto höher<br />

ist das Auflösungsvermögen. Da jede Wellenlänge von dem Gitter unter einem an<strong>der</strong>en<br />

Winkel gebeugt wird, spaltet sich das Licht in ein Spektrum auf. Der Vorteil zu einem Prisma<br />

ist wohl die gleichmäßige Skalierung <strong>der</strong> Wellenlängen, im Gegensatz zum Prisma. Das<br />

verschafft Vorteile bei <strong>der</strong> Kalibrierung <strong>der</strong> Spektren. Wenn man zwei Spektrallinien im<br />

Spektrum kennt, kann man sozusagen eichen und alle weiteren Spektrallinien stimmen<br />

automatisch. Beim Prisma ist das nicht <strong>der</strong> Fall, <strong>der</strong> Beugungswinkel hängt nicht linear von<br />

<strong>der</strong> Wellenlänge ab. Der Nachteil zum Prisma ist allerdings, dass das Licht beim Gitter in<br />

verschiedene Ordnungen gebeugt wird und so Licht verloren geht, was mit einer höheren<br />

Belichtungszeit bei <strong>der</strong> Aufnahme von Spektren kompensiert werden muss. In <strong>der</strong> 0. Ordnung<br />

wird das Licht nicht diffraktiert, dieses ist einfach verloren. Das benutzte Beugungsgitter<br />

(Transmissionsgitter), welches zum Inventar <strong>der</strong> Schulsternwarte gehört, ist von <strong>der</strong> Firma<br />

Baa<strong>der</strong> Planetarium und besitzt 207 Furchen/mm. Dies ergibt ein theoretisches Auflösungs-<br />

vermögen von 0,1nm. Das Beugungsgitter lässt sich leicht über ein Filtergewinde in Okulare,<br />

o<strong>der</strong> Aufnahmeoptiken einsetzen und wird somit in den konvergenten Strahlengang des<br />

Teleskops eingebracht. Daraus ergibt sich ein weiteres Problem: Beugungsgitter funktionieren<br />

nur dann optimal, wenn parallele Strahlen auftreffen. An<strong>der</strong>nfalls kommt es zu einer<br />

Verschmierung <strong>der</strong> Spektrallinien, da in je<strong>der</strong> Ordnung je<strong>der</strong> Lichtstrahl, <strong>der</strong> auf das<br />

Beugungsgitter schräg auftrifft, zu einer Phasenverschiebung <strong>der</strong> Beugungsmaxima je<strong>der</strong><br />

Wellenlänge beiträgt. Das reduziert in unserem Fall das Auflösungsvermögen um den nicht<br />

unerheblichen Fakor 3,5. Für Spektralklassifizierung ist dies aber auf jeden Fall ausreichend.<br />

Ein weiterer Nachteil ist, dass aufgrund <strong>der</strong> spaltlosen Anordung Seeingeffekte 1 zum Tragen<br />

kommen.<br />

1 Als Seeing bezeichnet man die allgemeine Luftunruhe durch Strömungen warmer und kalter Luftschichten.

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