Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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Die Wahrscheinlichkeitsverteilung innerhalb eines Orbitals ist wie wir sehen (Abbildung<br />
4.1.2.9) nicht überall gleich. Für den Grundzustand liegt die größte Wahrscheinlichkeits-<br />
dichte beim Bohrschen Radius, für höhere Zustände liegen die Maxima <strong>der</strong> radialen Dichten<br />
<strong>der</strong> Zustände so wie im Bohr-Sommerfeld-Modell beschrieben, jedoch existieren auch noch<br />
Nebenmaxima. Die Lösung <strong>der</strong> Schrödingergleichung ergibt bei Vernachlässigung <strong>der</strong> Masse<br />
des Protons und <strong>der</strong> damit zugrundeliegenden Schwerpunktsdiskussion des Systems Elektron-<br />
Kern, für den Wasserstoff genau das Bohrsche Atommodell. Für höhere Elemente mit mehr<br />
Elektronen wird die Schrödingergleichung sehr viel komplexer und die Wellenfunktion<br />
ebenso. Sie ist jedoch das beliebteste Mittel zur näherungsweisen Beschreibung von<br />
Zuständen und Energien <strong>der</strong> Quantenobjekte. Es gibt übrigens keine wirkliche Herleitung <strong>der</strong><br />
Schrödingergleichung, denn sie basiert auf keiner wirklichen klassischen Theorie, bis auf <strong>der</strong><br />
Annahme von Materiewellen durch De Broglie. Umso erstaunlicher erscheint da die<br />
Denkleistung Schrödingers, weshalb Richard Feynman (1918-1988), <strong>der</strong> Schöpfer des<br />
Doppelspaltexperiments auch folgende treffenden Worte für die Schrödingergleichung fand:<br />
„Woher haben wir diese Gleichung. Nirgendwoher. Es ist unmöglich, sie aus irgendetwas<br />
Bekanntem herzuleiten. Sie ist Schrödingers Kopf entsprungen.“ Spektroskopische<br />
Messungen bestätigen die Richtigkeit <strong>der</strong> Überlegungen Schrödingers, da sich die<br />
Energiedifferenzen <strong>der</strong> berechneten Zustände als Spektrallinien zeigen. Mittels <strong>der</strong> drei<br />
Separationskonstanten kann eindeutig die Form des Aufenthaltsraums, die Energie und<br />
Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung eines Elektrons in <strong>der</strong> Atomhülle bestimmt werden. Für<br />
jede Kombination von Quantenzahlen gibt es demnach unterschiedliche Lösungen <strong>der</strong><br />
Schrödingergleichung. Das Schema zur Lösung aus dem eindimensionalen Fall, den wir<br />
berechnet haben, bleibt jedoch immer gleich. Da die Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Atom<br />
an den Rän<strong>der</strong>n des Potentials asymptotisch gegen Null geht (Siehe Abbildung 4.1.2.9) ist <strong>der</strong><br />
Aufenthaltsraum prinzipiell nicht begrenzt. Als eigentliches Orbital bezeichnet man daher nur<br />
den Raum in dem die Wahrscheinlichkeit das Elektron anzutreffen mindestens 90% ist, bzw.<br />
|Ψ(x)| 2 ≥ 0,9.<br />
4.1.3 Exkurs zu den Quantenzahlen<br />
Wie bereits erwähnt, entsprechen die Separationskonstanten aus <strong>der</strong> Schrödingergleichung<br />
den Quantenzahlen n, l und m und sind mathematisch miteinan<strong>der</strong> verknüpft. Die<br />
Hauptquantenzahl n gibt, allgemein gesagt, die Größe des Orbitals an und entspricht beim<br />
Wasserstoff den Energieniveaus, da die Energie im Wasserstoff nur von n abhängt. Warum<br />
das so ist werden wir gleich sehen. Die Quantenzahl l bezeichnet die Form des Orbitals und<br />
kann die Werte 0...(l-1) annehmen. Beispiele sehen wir in Abbildung 4.1.2.8. Sie wird auch