Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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Grotrian Diagramm sehen, recht weit auseinan<strong>der</strong> liegt. Mit gehobenen Amateur-<br />
spektrographen lässt sich diese Linie bereits optisch trennen. Bei meinen durchgeführten<br />
Messungen stand jedoch die Spektralklassifikation im Vor<strong>der</strong>grund und nicht die Trennung so<br />
feiner Übergänge. Wie man im Grotrian Diagramm sieht, erzeugt <strong>der</strong> Übergang von S1/2 - P3/2<br />
eine leicht kürzere Wellenlänge. Wenn <strong>der</strong> Elektronenspin aber antiparallel ist, sodass <strong>der</strong><br />
Übergang S1/2 - P1/2 stattfindet, ist die Energie etwas niedriger. Das sieht man auch wenn man j<br />
in Formel 4.1.4.2 einsetzt. Man erhält zwar falsche Werte, da die Formel so nur für<br />
Wasserstoff anwendbar ist, jedoch funktioniert das Prinzip. Antiparalleler Spin wirkt also<br />
energiemin<strong>der</strong>nd bei <strong>der</strong> Feinstrukturaufspaltung.<br />
4.1.6 Das Nebulium und die „verbotenen“ Linien<br />
Bei <strong>der</strong> 21cm Linie hatten wir bereits kurz Emissionsnebel angesprochen. Dies sind Wolken<br />
aus Wasserstoff und Spuren an<strong>der</strong>er Elemente, in denen Sterne entstehen. Junge heiße Sterne<br />
strahlen, das wissen wir, energiereiche UV-Strahlung ab. Mit Hilfe dieser UV-Strahlung kann<br />
nun zum Beispiel <strong>der</strong> sie umgebende Wasserstoff ionisiert werden. Bei <strong>der</strong> Rekombination,<br />
dem Einfangen von Elektronen, kehren die Teilchen nicht wie<strong>der</strong> sofort in den Grundzustand<br />
zurück, son<strong>der</strong>n durchlaufen eine Kaskade von Emissionsprozessen, während sie sich dem<br />
Grundzustand nähern. Durch die Rekombination wird Licht im sichtbaren Spektrum frei.<br />
Daher leuchten Emissionsnebel. Beson<strong>der</strong>s markant ist dabei die Hα Emissionslinie, die den<br />
Gaswolken aus ionisiertem Wasserstoff ihre charakteristische rötliche Färbung gibt. Der<br />
bekannteste Emissionnebel dürfte wohl <strong>der</strong> Große Orionnebel (Messier 42) sein.<br />
Abbildung 4.1.6.1: Großer und kleiner Orionnebel, M42, 43