Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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1. Vorwort<br />
- 5 -<br />
„Der Weltraum - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer<br />
des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang<br />
unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele<br />
Lichtjahre von <strong>der</strong> Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch<br />
zuvor gesehen hat.“<br />
Über 40 Jahre nach <strong>der</strong> ersten Folge sind diese bekannten Worte aus <strong>der</strong> TV-Serie<br />
„Star Trek - Raumschiff Enterprise“ vielmehr Science als Fiction. Zwar dringen wir nicht mit<br />
Hilfe von Raumschiffen in fremde Galaxien vor, doch erlauben uns heute an<strong>der</strong>e technische<br />
Errungenschaften so tief in den Weltraum zu blicken wie nie zuvor. Die Informationen, die<br />
wir über weit entfernte Objekte sammeln können, beziehen wir ausschließlich aus <strong>der</strong>en<br />
Strahlung und damit durch spektroskopische Analysen. Seit 1861 gewann die Spektroskopie<br />
mit <strong>der</strong> Deutung <strong>der</strong> Fraunhoferlinien als Absorptionslinien von Elementen, durch G.<br />
Kirchhoff (1824-1887) und R. W. Bunsen (1811-1899) in <strong>der</strong> Astronomie zunehmend an<br />
Bedeutung.<br />
Innerhalb des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts dehnten sich die Beobachtungen <strong>der</strong> Astrospektroskopie<br />
auf einen immer größeren Wellenlängenbereich aus, die Technik und die Analysemethoden<br />
wurden verfeinert und verhalfen uns letztendlich zu neuen Erkenntnissen über das Universum,<br />
erweiterten unser Verständnis von Sternen und <strong>der</strong>en Entwicklung in entscheidendem Maße<br />
und gestatten uns heute sogar, Atmosphären von Planeten, die um fremde Sonnen kreisen zu<br />
untersuchen.<br />
Sowohl im Schulunterricht als auch in <strong>der</strong> Amateurastronomie findet man die Spektroskopie<br />
trotz ihrer immensen Bedeutung für die aktuelle Forschung kaum, o<strong>der</strong> nur in Randbereichen<br />
wie<strong>der</strong>. Das in <strong>der</strong> Schule vermittelte Wissen über Quantenphysik endet ebenfalls sehr bald<br />
nach dem Bohrschen Atommodell und einigen Andeutungen zu neueren Orbitalmodellen, die<br />
mit „mysteriösen Wellenfunktionen“ in Verbindung stehen. Wir befinden uns somit auf dem<br />
Wissensstand von 1926. Dies war <strong>der</strong> Anlass für mich als Amateurastronom und Schüler des<br />
Gymnasiums bei St. Anna in Augsburg, das eine eigene Sternwarte besitzt, den interessanten<br />
Forschungsgebieten <strong>der</strong> Spektroskopie und <strong>der</strong> damit eng verbundenen Quantenmechanik<br />
mehr Beachtung zu schenken und zu zeigen, dass mit begrenztem Aufwand wissenschaftliche<br />
spektroskopische Analysen auch im Rahmen des Schulunterrichts realisierbar sind.