Grundlagen der elementanalytischen Sternspektroskopie - FG ...
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als U = 2πr bekannt sein. Auf dieser Kreisbahn breitet sich nun ebenfalls die Welle des<br />
Elektrons aus. Wenn die Welle mit sich selbst konstruktiv interferieren soll, muss <strong>der</strong><br />
Kreisumfang ein ganzzahliges Vielfaches <strong>der</strong> Wellenlänge des Elektrons sein. Daraus folgt:<br />
2r = n<br />
Formel 4.1.1.2: Beziehung zwischen Kreisumfang<br />
und Wellenlänge <strong>der</strong> Elektronenwelle<br />
Zugegebenermaßen wirkt diese Formel wenig anschaulich und die Bedeutung <strong>der</strong><br />
konstruktiven Interferenz <strong>der</strong> Elektronenwelle ist unklar. Laut klassischer Physik müssen<br />
beschleunigte Ladungen Energie in Form von Strahlung aussenden. Wenn ein Elektron<br />
ständig Strahlung aussendet, würde es kinetische Energie verlieren und in letzter Konsequenz<br />
in den Kern stürzen. Im 2. Bohrschen Postulat wird das jedoch ausgeschlossen. Warum<br />
bleiben Atome also stabil, obwohl es im Wi<strong>der</strong>spruch zur klassischen Physik steht?<br />
De Broglie erklärte dies mit <strong>der</strong> Annahme von Elektronenwellen. Sofern die Welle scheinbar<br />
im Raum steht, wird keine Strahlung emittiert und <strong>der</strong> Zustand ist stabil, da die<br />
Ladungsverteilung auf dem Energieniveau an je<strong>der</strong> Stelle gleich ist. Der Zustand <strong>der</strong><br />
stehenden Elektronenwelle wird durch <strong>der</strong>en konstruktive Interferenz erzeugt, wie bei einer<br />
schwingenden Saite, und zwar nach <strong>der</strong> Bedingung aus Formel 4.1.2, die hier grafisch<br />
dargestellt ist. Die Enden <strong>der</strong> schwingenden Saite werden miteinan<strong>der</strong> verbunden. Erfüllt die<br />
Saite die Bedingung, steht die Welle, falls nicht, löscht sie sich durch Interferenz aus.<br />
Abbildung 4.1.1.1: links: konstruktive Interferenz <strong>der</strong> Elektronenwelle (stabil)<br />
rechts: destruktive Interferenz, Strahlung wird frei (instabil)<br />
Die Welle passt (mit n=7) hier in <strong>der</strong> linken Grafik auf den Umfang des Kreises.