Hier werden Abwehrmechanismen unterlaufen, die latentes Konfliktpotential zu verdecken suchen. Die anfänglich irrational anmutende Vorsicht der Gruppe in Bezug auf das Rollenspiel bekommt so einen tieferen rationalen Sinn. 395
7.2.2. Die <strong>Strukturen</strong> sozialen <strong>Verhalten</strong>s im Beratungsfall Der nachfolgenden Interpretation liegt zum einen die Annahme zugrunde, dass sich in der Beratungssituation die Wechselwirkung zwischen Personen und der Institution Schule reinszeniert (vgl. Kap. 6.2.1). Entsprechend wird zum anderen davon ausgegangen, dass die Verteilung freundlicher versus unfreundlicher und die Verteilung autonomiegewährender versus autonomieeinschränkender Interaktionen das Klima im Beratungsfall konstituiert. Ergebnisse: Die Basis der Interpretation bilden die 807 kodierbaren Gesprächseinheiten des ersten Eingabeblocks (Dokumentenband Anl. 7 – 4). Die affiliativen Interaktionen sind kodiert <strong>als</strong> Cluster 1.2, 1.3 und 1.4 auf der transitiven Raute, <strong>als</strong> Cluster 2.2, 2.3 und 2.4 auf der intransitiven Raute und <strong>als</strong> Cluster 3.2, 3.3 und 3.4 auf der intrapsychischen Raute. Die Cluster 1.1, 1.5, 2.1, 2.5, 3.1, 3.5 sind in Bezug auf die Liebe-Hass-Werte neutral. Die autonomiegewährenden Interaktionen sind kodiert <strong>als</strong> Cluster 1.1, 1.2 und 1.8 auf der transitiven Raute, <strong>als</strong> Cluster 2.1, 2.2 und 2.8 auf der intransitiven Raute und <strong>als</strong> Cluster 3.1, 3.2 und 3.8 auf der introjektiven Raute. Die autonomieeinschränkenden Interaktionen sind kodiert <strong>als</strong> Cluster 1.4, 1.5 und 1.6 auf der transitiven Raute, <strong>als</strong> Cluster 2.4, 2.5 und 2.6 auf der intransitiven Raute und <strong>als</strong> Cluster 3.4, 3.5 und 3.6 auf der introjektiven Raute. Die Cluster 1.3, 1.7, 2.3, 2.7, 3.3, und 3.7 sind in Bezug auf die Interdependenzwerte neutral (s. Abb. 7 – 1). Insgesamt sind im ersten Eingabeblock 482 affiliative und 178 disaffiliative Cluster (73,0 % vs. 27,0 %) bzw. 247 autonomiegewährende und 540 autonomieeinschränkende Cluster (68,6 % vs. 31,4 %) verzeichnet. Wenn die Quote der disaffiliativen Interaktionen auch deutlich in der Minderheit ist, so gilt aber dennoch, dass gerade solche disaffiliativen Interaktionen zum Ausgangspunkt unfruchtbarer Gruppenprozesse und Organisationsentwicklung werden können. Im Einzelnen stellt sich die Verteilung der Cluster in den drei Foki wie folgt dar (Abb. 7 –2, 7 – 3, 7 – 4 ): 396