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Soziales Verhalten als Inszenierung unbewusster Strukturen

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Das SASB-Konzept unterscheidet zusätzlich zu diesen beiden Achsen den<br />

Aufmerksamkeitsfokus einer Interaktion. Eine Interaktion richtet sich in ihrem<br />

Aufmerksamkeitsfokus:<br />

c) transitiv (aktiv) auf das Gegenüber, um diesen im Sinne des<br />

Sprechers zu beeinflussen bzw. eine qualifizierende Aussage über<br />

diesen zu treffen, sei es in einem autonomiegewährenden oder aber in<br />

einem kontrollierenden Sinne;<br />

d) intransitiv (reaktiv) auf den Sprecher selbst: Der Sprecher will etwas<br />

über sich selbst sagen bzw. zeigt komplementär Wirkung. Er teilt<br />

seiner Umwelt und in erster Linie demjenigen, der eine Botschaft an<br />

ihn gerichtet hat, mit, wie ihn diese betrifft. Der Sprecher will hier<br />

mitteilen, wie ihm ist, nachdem ihn eine Aktion getroffen hat. Unter die<br />

Rubrik „intransitiv“ fallen auch Äußerungen, die sich lediglich auf die<br />

Befindlichkeit des Sprechers beziehen;<br />

e) introjektiv an den Sprecher selbst: Der Sprecher macht sich, aus der<br />

Perspektive seiner introjizierten Objektbeziehungen, selbst zum<br />

Gegenstand einer qualifizierenden Äußerung. Hier verbinden sich vergangene<br />

und gegenwärtige zwischenmenschliche und innerseelische<br />

Erfahrungen. Der Sprecher behandelt sich selbst so, wie andere ihn<br />

behandeln bzw. behandelt haben. Beide Referenten der Interaktion<br />

sind ein- und dieselbe Person. Der Sprecher behandelt sich kritisch<br />

oder lobend, kontrollierend oder freizügig wie eine dritte Person (Tress<br />

und Junkert 1993a, S. 38f).<br />

Bezieht man diese Fokusunterscheidung in die Konstruktion des Kreismodells<br />

mit ein, so erhält man statt eines Kreises nunmehr drei kreisförmige<br />

<strong>Strukturen</strong> (Abb. 7 – 1):<br />

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