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Soziales Verhalten als Inszenierung unbewusster Strukturen

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Norm <strong>als</strong> die Untergruppe. Er handelt unabhängig, indem er sich gegen den<br />

Vortrag entscheidet. Die Herabsetzung der Beraterin zeigt jedoch, dass er<br />

die Norm – „man muss sich an Absprachen halten“ - internalisiert hat, aber<br />

die Verantwortung für sein Handeln in Form einer Projektion der Beraterin<br />

zuordnet, um sich selbst Schuldgefühle zu ersparen.<br />

Im Folgenden wird in einem Überblick dargestellt, wie die Beraterin auf diese<br />

autonomieeinschränkenden Interaktionen der Ratsuchenden reagiert. Die<br />

Interaktionen der Beraterin, die mit den Clustern 2.4, 2.5, 2.6 kodiert wurden,<br />

verteilen sich wie folgt:<br />

Schulleiter: insgesamt (richtet die Beraterin) 47 Interaktionen (an den Schulleiter.)<br />

(Davon entfallen auf die Cluster:) 2.4 = 2; 2.5 = 1; 2.6 = 3 (Interaktionen); (Ergebnis: 12,8 %<br />

(der 47 Interaktionen sind dependent.)<br />

stellv. Schulleiterin: insgesamt 5 Interaktionen<br />

0 (0 %)<br />

Abteilungsleiter: insgesamt 6 Interaktionen<br />

2.4 = 1; (16,7 %)<br />

Abteilungsleiterin1: insgesamt 8 Interaktionen<br />

0 (0,0 %)<br />

Abteilungsleiterin2: insgesamt 2 Interaktionen<br />

0 (0 %)<br />

Alle Anwesenden: insgesamt 141 Interaktionen<br />

2.4 = 2; 2.5 = 5; (5,0 %)<br />

Untergruppe: insgesamt 25 Interaktionen<br />

0 (0 %)<br />

Planungsgruppe: insgesamt 10 Interaktionen<br />

2.4 = 2; (20,0 %)<br />

Lehrerinnen: insgesamt 22 Interaktionen<br />

2.4 = 1; (4,5 %)<br />

Lehrer: insgesamt 19 Interaktionen<br />

2.4 = 5; (26,3 %)<br />

davon KM3: insgesamt 14 Interaktionen<br />

2.4 = 3; (21,4 %)<br />

Von den 285 Interaktionen der Beraterin sind 22 (7,7 %) reaktiv (intransitiv)<br />

dependent. Davon sind 13 Interaktionen dem Cluster 2.4 zugeordnet, sechs<br />

dem Cluster 2.5 und drei dem Cluster 2.6. Die Bereitschaft, sich vertrauensvoll<br />

auf den Interaktionspartner zu verlassen (Cluster 2.4 = 13 Interaktionen),<br />

ist gegenüber einzelnen Lehrern, dem Abteilungsleiter und der Planungsgruppe<br />

am größten. In Bezug auf die Lehrer und den Abteilungsleiter<br />

bestätigt dies das geschlechtsspezifische <strong>Verhalten</strong> der Beraterin (s. o.). Mit<br />

Ressentiments besetzte Interaktionen, die <strong>als</strong> Cluster 2.6 kodiert werden,<br />

finden sich ausschließlich dem Schulleiter gegenüber. Dies bestätigt, dass<br />

die Beziehungsgestaltung zwischen Schulleiter und Beraterin problematisch<br />

war.<br />

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