Soziales Verhalten als Inszenierung unbewusster Strukturen

– die - anderen ist ebenfalls recht groß (Cluster 2.4 = 28 %), fällt aber im Verhältnis
zum introjektiven Fokus (Cluster 3.4 = sich – selbst – umsorgen) und
zum transitiven Fokus (Cluster 1.4 = andere unterstützen, anleiten) deutlich
ab (s.o.). Das Gefühl, kontrolliert (Cluster 2.5 = 10,5 %) ist wiederum vergleichbar
mit dem Bemühen um Kontrolle (Cluster 1.5 =10,3 %, s. o.). Sich
gekränkt zurückziehen, bzw. Sich rechtfertigen (Cluster 2.6 = 5,3 %)
korreliert weitgehend mit einer Tendenz der Beraterin, die die Ratsuchenden
herabsetzen und beschuldigen (Cluster 1.6 = 6,9 %). Sich – distanzieren
(Cluster 2.8 = 5,3 %) ist häufiger anzutreffen als die Tendenz, die
Ratsuchenden zu ignorieren (Cluster 1.8 = 2,1 %).
Interpretation: Die Diagramme spiegeln die professionelle Rolle der Beraterin
und ihre individuelle Ausgestaltung. Die Interaktionsmuster im intransitiven
Fokus zeigen, wie sich die externe, von der Institution unabhängige Situation
der Beraterin auf das Beratungsverhalten auswirkt. Aufgrund dieser
Unabhängigkeit kann sie sich als Person zeigen und ihre Selbstsicherheit
auch im Rahmen institutionstypischer Beschuldigungen oder Herabsetzungen
(s.u. Abb. 7 – 10) bewahren. Durch die Betonung von Vertrauen
(Cluster 2.4), Offenheit (2.2) und Eigenständigkeit (2.1) kreiert die Beraterin
ein Modell von Eigensteuerung und Selbstorganisation als Modell
professionellen sozialen Verhaltens trotz erheblicher psychodynamischer
Verwicklungen.
Ergebnisse: Die Auswertung des sozialen Verhaltens der Ratsuchenden mit
Hilfe von SASB wird im Folgenden ebenfalls als Diagramm dargestellt.
Abbildung 7 – 8 zeigt die intrapsychische, Abbildung 7 – 9 die transitive und
Abbildung 7 – 10 die intransitive Clusterauswertung: Abb. 7 –8
Anzahl
7
6
5
4
3
2
1
0
INTRAPSYCHISCHE CLUSTER
0
3 3
6
31 32 33 34 35 36 37 38
Cluster
1
421
2
0
1
ges.Anzahl