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Ultrakurze Lichtimpulse - Fakultät 06 - Hochschule München

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Gitterkompressor<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Pulsdauer zu beeinflussen, besteht über die Verwendung von<br />

Beugungsgittern. Anders als bei Prismen gibt es hier nur einen Dispersionseffekt. Verbunden mit<br />

einer Winkeldispersion ist diese immer negativ. Mit der Methode der Strahlaufweitung mittels<br />

Teleskop zwischen den Komponenten des Kompressors kann jedoch auch positive Dispersion<br />

induziert werden. Trifft ein ultrakurzer Puls auf ein optisches Gitter, werden seine spektralen<br />

Komponenten unterschiedlich stark gebeugt. Aufgrund dieser Winkeldispersion divergieren sie<br />

also unter verschiedenen Winkeln relativ zum einfallenden Strahl auseinander. Dabei erfahren<br />

die roten Spektralkomponenten eine stärkere Beugung als die blauen. Diese Strahlen treffen auf<br />

das zweite Gitter, werden dort wieder gebeugt und propagieren von dort aus parallel zum<br />

ursprünglichen Strahl weiter. Die verschiedenen Wellenlängen sind also wieder kollinear, jedoch<br />

räumlich separiert, vergleichbar mit dem Zustand nach Prisma II beim Prismenkompressor. Der<br />

optische Wegunterschied ist ein Resultat der unterschiedlich langen Wege zum zweiten Gitter<br />

und anschließender Kollimation aufgrund des wellenlängenabhängigen Beugungswinkels.<br />

Abbildung A15 verdeutlicht dies.<br />

Abbildung A15: Gitterkompressor, entweder mit vier Gitter, welche keinen resultierenen Strahlversatz<br />

verursachen, oder mit einem Faltungsspiegel M, wodurch der Strahl in sich zurückfällt. Wegen dem<br />

wellenlängenabhängigen Beugungswinkel durchlaufen die roten Spektralanteile in solch einer Anordnung<br />

immer einen längeren optischen Weg, der Puls erfährt insgesamt nach der Bündelung eine negative<br />

Dispersion. Der Betrag hiervon kann per Translationsversatz von Gitter II und III eingestellt werden.<br />

Äquivalent zum Prismenkompressor kann der Gitterkompressor aus vier identischen Gittern<br />

aufgebaut werden, welche alle in der Groovesausrichtung parallel sein müssen. Zudem ist es<br />

notwendig, dass die jeweiligen Gitterpartner in allen Achsen parallel zueinander stehen. Vier<br />

Gitter werden verwendet, wenn der Strahl keine Ablenkung zu seiner ursprünglichen<br />

Einfallsrichtung erfahren soll. Die Bündelung des Strahls wird durch einen Faltungsspiegel mit<br />

nur einem Gitterpaar erreicht, welches daraufhin zweimal durchlaufen wird. Diese Anordnung<br />

spiegelt den Strahl in seine einfallende Richtung zurück. Für die Strahlseparation ist also ein<br />

Höhenversatz notwendig. Wird eines der Gitter auf eine Translationsstage mit einem<br />

Verschiebeweg parallel zur Gitternormalen montiert, kann auf den Wert der GVD durch<br />

Abstandsbeeinflussung der Gitter zueinander beeinflusst werden. Gitterkompressoren haben<br />

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